Weltcup Riesenslalom Rebensburg verpasst Podium in Sölden - Sieg an Worley

Sölden · Viktoria Rebensburg ist in guter Form, für den ersten Podestplatz gleich im Auftakt-Rennen der WM-Saison reichte es aber noch nicht. Zu viele Fehler leistete sich die 29-Jährige im österreichischen Sölden. Für Kampfansagen an die Konkurrenz reichte die Leistung dagegen.

 Viktoria Rebensburg erreicht beim Saison-Auftakt in Sölden nur Rang vier.

Viktoria Rebensburg erreicht beim Saison-Auftakt in Sölden nur Rang vier.

Foto: Expa/Johann Groder/APA

Nach dem knapp verpassten Podestplatz im ersten Rennen der WM-Saison bemühte sich Viktoria Rebensburg um ein positives Fazit und war sogar zu einem Scherz aufgelegt.

"Ich weiß, ich habe für mich auch einiges Gutes mitzunehmen. Klar, das rote Trikot hierzulassen tut a bisserl weh, aber das hole ich mir zurück", sagte Deutschlands beste Skirennfahrerin nach Rang vier im Riesenslalom von Sölden. Als Beste der Vorsaison durfte sie zum Auftakt mit dem roten Leibchen für die Führende der Disziplinwertung antreten.

"Und für die WM qualifiziert, stimmt. Och, dann können wir ja nur feiern heute", flachste sie im Weggehen. Der notwendige Top-Acht-Platz im Weltcup ist für Rebensburg ohnehin nie ein Problem.

Rundum zufrieden war sie mit dem Resultat nach Rang zwei aus dem ersten Durchgang aber nicht - das wurde spätestens beim Wiedersehen mit ihrem Servicemann Andrea Vianello klar. Mit einem herzhaften "Shit" begrüßte sie den Italiener und ging sofort in die Analyse. Denn tatsächlich war der 42. Podestplatz ihrer Karriere schon das Ziel. "Nach der Ausgangssituation wäre es schön gewesen, auf dem Podium zu bleiben", sagte sie im ZDF. "Ich bin nicht ganz zurechtgekommen mit den Verhältnissen, habe teilweise die Schläge voll erwischt und habe es nicht so gut gemacht wie die Tessa."

Auf Weltmeisterin Tessa Worley aus Frankreich fehlte Rebensburg im Ziel fast eine Sekunde, auch Federica Brignone aus Italien war mit 0,64 Sekunden Vorsprung auf Rebensburg deutlich schneller. Der Rückstand auf Mikaela Shiffrin, die Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Saison und Riesenslalom-Olympiasiegerin aus den USA, war mit 0,05 Sekunden denkbar knapp. "Ich bin bei der Musik dabei, das kann ich absolut mitnehmen", sagte die 29-Jährige. "Dass diejenigen, die vorne dabei sind, gut Riesenslalom fahren können, ist ja bekannt."

Auch Alpinchef Wolfgang Maier meinte über seine beste Rennfahrerin, die als einzige von vier Starterinnen das Finale erreicht hatte: "Man hat gesehen, dass sie dabei ist. Man muss die Kirche im Dorf lassen, das ist kein Beinbruch. Es ist okay, passt schon." Rebensburg habe einen Fehler gemacht, "und das reicht auf dem Hang dann nicht".

Fast schon ratlos war Maier 100 Tage vor der Eröffnungsfeier der WM in Schweden dagegen wegen der Ausbeute hinter seiner Topfahrerin. Lena Dürr (38.), Veronique Hronek (55.) und Andrea Filser (60.) verpassten das Finale der Top 30 deutlich. "Das alte Spiel, ich weiß auch nicht was man mit denen machen muss, damit die mal ein bisschen mehr Courage zeigen", sagte Maier. "Natürlich ist es neblig, dass die eine oder andere mit einer schweren Vorverletzung hier hergekommen ist, weiß man, aber dafür ist man Rennfahrer, das kann ich nicht immer entschuldigen."

Am Sonntag (10.00/13.00 Uhr) steht in Sölden der erste Riesenslalom der Herren an, an dem auch die zuletzt angeschlagenen Felix Neureuther und Fritz Dopfer teilnehmen wollen. Wegen der schwierigen Wetteraussichten wird das Rennen ebenfalls auf einer verkürzten Strecke ausgetragen.

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