Enthüllungen des McLaren-Reports Russische Dopingsünder geben Olympiamedaillen bislang nicht zurück

Moskau · Disqualifizierte russische Olympiasieger haben keine Eile, ihre Medaillen zurückzugeben. „Das ist eine schwierige Arbeit“, sagte der Präsident des russischen Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Alexander Schukow, am Donnerstag nach Agenturberichten in Moskau.

 Der russische Leichtathlet Sergey Kirdyapkinholte bei den Olympischen Spielen in London 2012 die Goldmedaille wurde des Dopings überführt.

Der russische Leichtathlet Sergey Kirdyapkinholte bei den Olympischen Spielen in London 2012 die Goldmedaille wurde des Dopings überführt.

Foto: dpa

Das NOK kontaktiere im Auftrag des Internationalen Komitees (IOC) die Sportler, denen die Medaillen wegen positiver Dopingproben aberkannt worden seien. „Ich habe aber noch keine Information, dass irgendjemand sie zurückgegeben hätte.“

Aufgrund nachträglicher Überprüfungen sind russischen Sportlern 18 Medaillen aberkannt worden, die sie bei den Olympischen Sommerspielen in Peking 2008 oder in London 2012 gewonnen hatten. Russland liegt damit an der Spitze der Liste. Die Sportler sollten selbst entscheiden dürfen, ob sie die Medaillen abgeben, forderte der Vizepräsident des russischen Leichtathletikverbandes, Andrej Silnow.

Wegen der Enthüllungen des Sonderermittlers Richard McLaren über staatliche organisiertes Doping durfte Russland nur mit einem Rumpfteam an den Spielen 2016 in Rio de Janeiro teilnehmen. Die Leichtathleten waren ganz gesperrt.

Die Entscheidung über die Zulassung der Russen für die Winterspiele in Pyeongchang in Südkorea 2018 ist noch der Schwebe. „Unser Ansatz ist unverändert: Sportler, die nicht in die Einnahme illegaler Präparate verwickelt waren, müssen für die Spiele zugelassen werden“, sagte Schukow. Der Weg dahin werde für viele aber schwierig werden.

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