Nürburgring So haben sich Schiller und Ludwig auf das 24 Stunden Rennen vorbereitet

Nürburgring · Die Piloten aus dem Rhein-Sieg-Kreis sind Mitfavoriten beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. 36 Autos sind gestartet.

 Gut drauf: Die Getspeed-Piloten Fabian Schiller, Maxi Götz und Adam Christodoulou (v.l.).

Gut drauf: Die Getspeed-Piloten Fabian Schiller, Maxi Götz und Adam Christodoulou (v.l.).

Foto: Ermert

Am Samstag ist um Punkt 16 Uhr die 50. Auflage des legendären 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring gestartet. 138 Fahrzeuge sind eingeschrieben, darunter 36 Autos aus den siegfähigen Klassen (GT3/SP9 und SP-X).

„Wir wollen gewinnen.“ Der Alfterer Adam Osieka, Chef des Getspeed-Teams, übte sich vor dem Start nicht in falscher Bescheidenheit. Seine Mannschaft bringt zwei Mercedes-AMG GT3 an den Start. In einem Fahrzeug wechseln sich der Troisdorfer Fabian Schiller, DTM-Champion Maxi Götz und Adam Christodoulou ab. Das Trio gewann das Sonntagsrennen im Rahmen des 24h-Nürburgring Qualifiers.

Stark besetzte Getspeed-Teams im Mercedes

„Wir haben unser komplettes Programm abgespult“, resümiert Osieka. Das ist keinesfalls selbstverständlich, denn ein Vorbereitungsrennen musste wegen Schneefalls abgesagt werden, sodass dem Team insgesamt fünfeinhalb Stunden Fahrzeit fehlen. Der zweite Getspeed-Mercedes ist ähnlich hochkarätig besetzt. Hier greifen Maro Engel, Jules Gounon und Daniel Juncadella ins Lenkrad.

Unter jenen, die es zu schlagen gilt, ist das Manthey-Team der Platzhirsch am Nürburgring. Die Mannschaft konnte den Langstreckenklassiker bereits sieben Mal gewinnen und hatte auch im vergangenen Jahr die Nase vorn. In diesem Jahr werden sich Michael Christensen, Kevin Estre, Frederic Makowiecki und Laurens Vanthoor das Cockpit teilen.

Als Favoriten gelten jedoch die BMW M4 GT3. Insbesondere die BMW-Junioren Daniel Harper, Max Hesse und Neil Verhagen brachten in den bisherigen Rennen auf der Nordschleife Fans und Experten oft zum Staunen. Auch die Markenkollegen von Rowe und Walkenhorst machen sich Hoffnungen. Tatsächlich scheinen die BMW M4 GT 3, die in diesem Jahr erstmalig außerhalb der Testphase eingesetzt werden, überlegen zu sein. Zu deutsch: in der Bop (balance of performance) scheinen sie falsch eingestuft zu sein. Durch die Bop versuchen die Veranstalter die GT3-Boliden auf ein einheitliches Niveau zu bringen, in dem etwa Gewichtszuladungen oder -reduzierungen oder größere oder kleinere Luftmengenbegrenzer angeordnet werden. Die BMW M4 GT3 machten bislang nicht nur auf dem Nürburgring eine sehr gute Figur, sondern gewannen am vergangenen Wochenende auch beide Läufe zur DTM auf dem Lausitzring und beide Läufe zur ADAC GT Masters auf dem Red Bull-Ring.

Schlechte Voraussetzungen für Luca Ludwig

Irgendwas ist immer. Das könnte das diesjährige Motto von Luca Ludwig sein. Der Alfterer hat in diesem Jahr noch keinen Kilometer im Rennen zurückgelegt. Eine geplante Veranstaltung wurde wegen Schneefalls abgesagt, dann mußte Ludwig wegen Corona passen, dann wurde ein Mitstreiter in einen Unfall verwickelt, bevor Ludwig zum Einsatz kam. Der 33-Jährige gehört zu den schnellsten Piloten auf der Nordschleife und stellt seinen Octane Ferrari regelmäßig in die vorderen Startreihen. 2020 fuhr er im Qualifying zum 24h-Rennen die zweitschnellste Zeit. Allerdings wurde das Rennen im Regen gestartet; und der Ferrari wurde schon in der ersten Runde auf Platz 26 zurückgereicht, da die GoodYear-Regenreifen auf dem Ferrari nicht funktionierten. Dieses Problem wird in diesem Jahr wohl nicht auftreten. Die Meterologen sagen ein durchgehend trockenes Rennen voraus.

Trockenes Rennen bringt ideale Bedingungen für Ludwig

„So wie es aussieht, sind die Bedingungen für uns optimal. Es soll trocken und kühl werden. Für unser Auto die optimalen Bedingungen“, freut sich Ludwig. Sein Ferrari wird erstmals in einer goldfarbenen Lackierung antreten. Nicht dabei sein wird dagegen der Opel Manta von Olaf Beckmann. Die Kultkarosse verunglückte bei einem Vorbereitungsrennen, wurde wieder aufgebaut und stand startbereit in einer Halle, die in Brand geriet. Hierbei wurde der Manta schwer beschädigt, soll aber wieder aufgebaut werden. Zum letzten Mal wird die Dodge Viper des Teams Abrecht Motorsport beim 24h-Rennen antreten. „Es ist schwer für ein Auto Baujahr 2008 Ersatzteile aufzutreiben“, begründet Teamchef Bernd Albrecht den Abschied. Mit Sebastian Asch hat man sogar einen prominenten Piloten verpflichten können. Der Ammerbrucher gewann 2015 gemeinsam mit Luca Ludwig die Gesamtwertung der ADAC GT Masters. Im Focus wird auch ein KTM X-Bow GT2 stehen. In der nur ein Meter hohen Flunder wechseln sich unter anderem Johannes und Ferdinand Stuck ab, die Söhne von Hans-Joachim Stuck, der 1970 das erste 24 Stunden-Rennen gewann.

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