Bundestrainer: Ärgerlich Sturm kritisiert Hager: "Muss sich besser benehmen"

Gegen Rekordweltmeister Russland kassierte das deutsche Eishockey-Nationalteam eine erwartbare, aber bittere Niederlage. NHL-Stürmer Rieder droht das Turnier-Aus. Bundestrainer Sturm kritisiert Rüpel Hager und die vielen Fehler seiner Profis.

 Marco Sturm äußert sich während einer Pressekonferenz der Deutschen Mannschaft.

Marco Sturm äußert sich während einer Pressekonferenz der Deutschen Mannschaft.

Foto: Marius Becker

Nach dem 3:6 gegen Russland am Montag bei der Eishockey-WM in Köln nahm Bundestrainer Marco Sturm Stellung zu den Fehlern im deutschen Spiel, zur Matchstrafe für Patrick Hager und dem drohenden Ausfall von NHL-Stürmer Tobias Rieder.

Wie bitter ist die Niederlage gegen den Rekordweltmeister?

Marco Sturm: Jede Niederlage tut einfach weh, egal gegen wen. Ich finde trotzdem, dass die Jungs am Anfang bis zum 0:2 gut drauf waren, voller Energie. Dann kam die Strafzeit gegen Hager, das hat unser Spiel durcheinandergebracht. Wir haben dann leider in Unterzahl zwei Tore kassiert, das tut dann schon weh.

Wie haben Sie Foul von Patrick Hager mit anschließender Matchstrafe gesehen?

Sturm: Ich habe es auf der Bank gar nicht gesehen. Im Nachhinein, war es ein Foul. Hager muss sich besser benehmen. Er hat uns in Schwierigkeiten gebracht. Es ist aber nun mal passiert. Man kann es jetzt nicht mehr ändern. Es ist ärgerlich, weil er einer unserer besten Stürmer war, einer der wenigen, der Bullys gewonnen hat, der in Unterzahl und Überzahl gespielt hat, er kann halt alles. Das tut weh. Er muss sich einfach besser kontrollieren.

Wie groß die Sorgen um Tobias Rieder?

Sturm: Es schaut nicht gut aus.

Befürchten Sie, dass die WM für ihn vorbei ist?

Sturm: Kann möglich sein.

Werden Sie einen Stürmer nachnominieren?

Sturm: Das kann sein. Ich will jetzt erst mal abwarten. Vielleicht gibt es ja noch ein Wunder. Jeder weiß, dass er ein wichtiger Spieler für unsere Mannschaft ist. Er gibt immer alles für die Mannschaft. Der Ausfall würde sehr weh tun.

Wie wichtig ist es, dass Kapitän Christian Ehrhoff wieder dabei ist?

Sturm: Das ist sehr wichtig, das hat man heute gesehen. Für sein erstes Spiel hat er sehr gut gespielt, obwohl er die letzten Tage überhaupt nicht auf dem Eis war.

Inwiefern geht das Turnier jetzt richtig los?

Sturm: Ja richtig. Unser Turnier startet jetzt. Jetzt kommt der richtige Test. Wir müssen positiv bleiben. Wir haben hoffentlich viel gelernt. Es ist natürlich hart, wenn man Spiele und auch Spieler verliert. Aber wir hatten Gegner, die waren einfach viel besser als wir.

Wie fällt Ihre Analyse zum Spiel aus?

Sturm: Es sind doch immer wieder dieselben Fehler, die wollten wir abstellen. Wir müssen einfach schlauer spielen. Das vermisse ich ein bisschen. Es waren heute wieder sechs Gegentore und wieder waren Gegentore - nicht alle sechs, aber doch viele Gegentore - unsere Schuld. Das war in den letzten zwei Spielen ein bisschen zu viel. Das muss besser werden. Das muss besser in die Köpfe der Spieler rein, dass man das bei einem internationalen Turnier nicht machen kann.

Inwiefern hat es damit zu tun, dass die Spieler vielleicht vor heimischem Publikum übermotiviert sind?

Sturm: Es hat mit Sicherheit etwas damit zu tun, dass wir zuhause sind. Es werden viele Fehler gemacht. Das müssen wir abstellen und alles andere außen herum ausblenden. Ab heute müssen wir uns auf die Slowakei einstellen.

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