Die Auftaktpartie zwischen den Chiefs und den Ravens ist das erste von insgesamt 272 Saisonspielen. In der regulären Saison kämpfen zunächst 32 Mannschaften um 14 Plätze in den Playoffs. Im K.o.-System werden dann die beiden Endspielteilnehmer ermittelt. Das Finale, der Super Bowl, wird am Sonntag, 9. Februar 2025, im Caesars Superdome in New Orleans ausgetragen.

Kansas City kann in dieser Saison etwas Einmaliges erreichen. Die Chiefs sind nicht nur amtierender Meister, sondern haben auch schon im Jahr 2023 den Super Bowl gewonnen. Damit hat das Team aus dem US-Bundesstaat Missouri die historische Möglichkeit, als erster Club in der NFL-Geschichte den Titel zum dritten Mal in Folge zu holen. Mit Patrick Mahomes haben die Chiefs den besten Quarterback der Liga und mit Andy Reid einen äußerst erfahrenen und erfolgreichen Trainer an der Seitenlinie. Kein Wunder also, dass sie auch in diesem Jahr ganz oben auf der Favoritenliste stehen.

Darüber hinaus zählt der letztjährige Endspielgegner San Francisco 49ers, der den wohl besten Kader der NFL sein Eigen nennen darf, zu den Titelanwärtern. Außenseiterchancen werden den Ravens, den Cincinnati Bengals, den Green Bay Packers und den Detroit Lions mit dem Deutschen Amon-Ra St. Brown eingeräumt.

Wer über Stars in der NFL spricht, kommt an Patrick Mahomes nicht vorbei. Der 28-jährige Quarterback kann trotz seines noch relativ jungen Alters schon eine riesige Trophäensammlung in seinen Lebenslauf schreiben. Mahomes hat unter anderem dreimal den Super Bowl gewonnen, wurde dabei jeweils zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finals gewählt und außerdem zweimal MVP der regulären Saison. Selbst einen eher mittelmäßigen Kader kann Mahomes wie Anfang des Jahres in Las Vegas zum Titel führen.

Zudem hat auch Brock Purdy bewiesen, dass er das Zeug zum Star hat. Den Quarterback der San Francisco 49ers hatte vor zwei Jahren fast niemand auf dem Schirm, als er vom College kommend die Profi-Bühne betrat. Der 24-Jährige führte seine Farben seitdem zweimal in die Playoffs und stand Anfang des Jahres kurz vor dem Gewinn des Super Bowl, bevor Mahomes ihm den Titel noch vor der Nase wegschnappte.

Schaut man auf die Positionen abseits des Spielmachers, findet man einen Deutschen, der einen kometenhaften Aufstieg erlebt hat: Amon-Ra St. Brown. Der Wide Receiver hat maßgeblichen Anteil daran, dass die lange Zeit belächelten Detroit Lions zu einem echten Titelkandidaten herangereift sind. Was nicht nur dazu führte, dass der 24-Jährige in der jüngst erschienenen Netflix-Serie „Receiver“ einer von sechs Protagonisten ist – der Deutsche unterschrieb im Sommer auch eine mit 130 Millionen US-Dollar dotierte Vertragsverlängerung um vier Jahre und gehört damit ligaweit zu den Top-Verdienern auf seiner Position.

Der 59. Super Bowl wird im 1975 eröffneten Caesars Superdome ausgetragen, in dem die New Orleans Saints zu Hause sind. New Orleans ist zum elften Mal Austragungsort des NFL-Endspiels, keine andere Stadt war öfter Gastgeber für den Super Bowl.

Neben St. Brown haben es zwei weitere Deutsche in den Stammkader ihrer jeweiligen Teams geschafft. So steht der Stuttgarter Jakob Johnson im Aufgebot der New York Giants, nachdem er zunächst eigentlich gestrichen worden war. Aufgrund von Verletzungen rückte der 29-Jährige aber wieder ins Team. Johnson, der als Tight End oder Fullback vorgesehen ist, hatte in der NFL zuvor schon für die Las Vegas Raiders und die New England Patriots gespielt. Außerdem gehört Brandon (Coleman Offensive Tackle) zum Kader der Washington Commanders.

In den Trainingskader haben es darüber hinaus Marcel Dabo (Reutlingen/Safety/Indianapolis Colts), Kilian Zierer (München/Offensive Tackle/Houston Texans), Equanimeous St. Brown (Wide Receiver/New Orleans Saints) und Lorenz Metz (Neuötting/Offensive Tackle/Tampa Bay Buccaneers) geschafft. In die sogenannte Practice Squad dürfen von jedem Club 16 Akteure aufgenommen werden, die nur an den Trainingseinheiten teilnehmen können, spielen dürfen sie nicht. Pro Spieltag besteht aber die Möglichkeit, zwei Profis aus der Practice Squad in den aktiven Kader zu berufen.

Im Rahmen der sogenannten International Series werden fünf Spiele außerhalb der USA ausgetragen. Den Auftakt macht nur einen Tag nach dem Saisonstart Brasilien. In der Corinthians Arena in Sao Paulo treffen in der Nacht zu Samstag (2.15 Uhr) die Green Bay Packers auf die Philadelphia Eagles. Im Oktober folgen drei Begegnungen in London: New York Jets gegen Minnesota Vikings (6. Oktober) und Jacksonville Jaguars gegen Chicago Bears (13. Oktober) im Tottenham Hotspur Stadium sowie New England Patriots gegen Jacksonville Jaguars (20. Oktober) im Wembley Stadium. Den Abschluss bildet dann die Deutschland-Partie in München. In der Allianz Arena spielen am 10. November die New York Giants gegen die Carolina Panthers.

Alexander Steinforth, General Manager der NFL Deutschland, blickt mit Spannung auf die neue Saison: „Die Fans in Deutschland und auf der ganzen Welt fiebern einem spektakulärem Kickoff-Wochenende entgegen, das direkt mit der Premiere in Sao Paulo zeigt, dass der Fokus der NFL weiterhin darin besteht, in internationalen Märkten verstärkt Präsenz zu zeigen. Aus deutscher Sicht steht mit dem insgesamt vierten Deutschland-Spiel ein weiteres Highlight an: Die footballbegeisterten Fans dürfen sich auf die New York Giants und die Carolina Panthers freuen.“

Die Tickets für die Partie der New York Giants gegen die Carolina Panthers waren in wenigen Minuten vergriffen. Gut 67.000 Zuschauer können die Partie in der Allianz Arena live verfolgen. Es gibt eine offizielle Ticketbörse, über die einzelne Originaltickets noch mal in den Verkauf gehen könnten.

Die RTL-Gruppe hält bis 2028 ein umfangreiches Rechtepaket an der NFL. Die Kölner Sendergruppe bietet nach eigenen Angaben bei den frei empfangbaren Sendern RTL und Nitro und dem kostenpflichtigen Streamingdienst RTL+ knapp 80 Liveübertragungen an. Die erste Partie im Free-TV ist an diesem Freitag um 2.20 Uhr die Partie der Chiefs gegen die Ravens. Bereits am Sonntag geht es mit zwei weiteren Live-Übertragungen bei RTL weiter. Daneben ist eine Partie wöchentlich exklusiv beim Internetangebot RTL+ zu sehen. Ein weiteres NFL-Paket hat zudem der kostenpflichtige Internet-Sender Dazn.