Geplante Aktion US-Vize Pence verlässt Stadion weil NFL-Spieler protestieren

Indianapolis · US-Vizepräsident Mike Pence hat einen Stadion-Besuch abgebrochen, nachdem sich mehrere Football-Spieler bei der Nationalhymne hingekniet hatten. Der 58-Jährige verließ am Sonntag aus Protest das NFL-Spiel zwischen Indianapolis und San Francisco.

 US-Vizepräsident Mike Pence hat am Sonntag wegen des Hymnen-Protestes ein Footballspiel verlassen.

US-Vizepräsident Mike Pence hat am Sonntag wegen des Hymnen-Protestes ein Footballspiel verlassen.

Foto: Michael Conroy

US-Vizepräsident Mike Pence hat am Sonntagabend bei einem Spiel der National Football League (NFL) für Aufsehen gesorgt. Der 58-Jährige verließ nach der Nationalhymne das Stadion, nachdem einige Profis der San Francisco 49ers vor der Partie bei den Indianapolis Colts während der Nationalhymne gekniet und nicht gestanden hatten.

Im Kurzbotschaftendienst Twitter teilte er anschließend mit: "Ich habe das heutige Colts-Spiel verlassen, weil Präsident Trump und ich keine Veranstaltung würdigen, die unsere Soldaten, unsere Flagge oder unsere Nationalhymne nicht respektiert."

Jeder dürfe zwar seine eigene Meinung haben, erklärte der Stellvertreter von Präsident Donald Trump. Es sei aber "nicht zu viel von den NFL-Spielern verlangt, die Flagge und unsere Nationalhymne zu respektieren".

Mehr als 20 Profis der Gastmannschaft aus San Francisco hatten während der Hymne gekniet. 2016 hatte der frühere 49ers-Quarterback Colin Kaepernick als erster Spieler seinem Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA mit dem Kniefall Ausdruck verliehen.

Trump betonte am Sonntag seinerseits, dass die Aktion mit Pence abgesprochen gewesen sei. Er habe den Vizepräsidenten gebeten, die Arena zu verlassen, falls Spieler während der Nationalhymne knieten und "unser Land nicht respektieren", twitterte der 71-Jährige. Er sei "stolz" auf Pence und dessen Ehefrau Karen, die mit im Stadion war.

Gerade dieser Tweet ließ jedoch die Frage aufkommen, ob Pence die Aktion im Vorfeld geplant hatte, um daraus eine PR-Aktion zu machen. Denn gerade beim Spiel der 49ers konnte Pence eigentlich sicher sein, dass Spieler protestieren würden.

Schließlich liefert sich US-Präsident Trump seit Ende September einen heftigen Streit mit Sportstars über deren angeblich mangelnde patriotische Gesinnung. Im vergangenen Monat hatte der Präsident in einer Rede und in einer ganzen Serie von Tweets Teambesitzer sogar aufgerufen, protestierende Spieler zu entlassen. Als Reaktion darauf knien jetzt mehr von ihnen denn je, um auf Polizeigewalt gegen Schwarze aufmerksam zu machen.

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