Ermittlungsergebnisse WADA: Doping in Kenia muss stärker bekämpft werden

Nairobi · Doping ist in Kenia ein ernsthaftes Problem, den Kampf gegen Sportbetrug müssen die Welt-Anti-Doping-Agentur und das Land daher unbedingt verstärken. Diesen Schluss zog die WADA nach einer umfangreichen Ermittlung zum Doping in Kenia, deren Ergebnisse in Nairobi vorgestellt wurden.

 WADA-Mitglied Günter Younger hat zu Doping in Kenia ermittelt.

WADA-Mitglied Günter Younger hat zu Doping in Kenia ermittelt.

Foto: Sven Hoppe

"Kenia ist eine große und zu Recht stolze Leichtathletiknation, aber sie hat nun ein ernsthaftes Doping-Problem", sagte Brett Clothier, der Leiter der Integritätskommission des Weltverbandes IAAF.

Dopingpraktiken kenianischer Athleten seien opportunistisch und unkoordiniert, und es gebe keine Hinweise auf ein institutionalisiertes System des Sportbetrugs, hieß es in dem Ermittlungsbericht. Athleten und Mediziner seien unzureichend über Doping aufgeklärt oder würden absichtlich die Augen vor den Konsequenzen verschließen.

Die kenianische Anti-Doping-Agentur könne das Problem nicht alleine lösen, sagte WADA-Chefermittler Günter Younger. Es benötige die volle Kooperation etlicher Akteure, darunter der Polizei, Sportlern, der Regierungsorgane und des kenianisches Leichtathletik-Verbands.

Doping-Fälle mit afrikanischen Läufern haben in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. So wurde jüngst der WM-Dritte über 800 Meter, Kipyegon Bett aus Kenia, positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet und vorläufig suspendiert.

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