DEL-Finale München gleicht DEL-Finale aus: "Geht jetzt bei Null los"

Berlin · Angestachelt von der Auftakt-Niederlage schafft der EHC Red Bull München bei den Eisbären Berlin den Ausgleich im Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Das hochklassige und hart geführte zweite Duell verspricht noch eine packende weitere Serie.

 Der Münchner Jonathan Matsumoto (M.) feiert seinen Treffer zum 4:1.

Der Münchner Jonathan Matsumoto (M.) feiert seinen Treffer zum 4:1.

Foto: Paul Zinken

Erleichtert sprach Erfolgscoach Don Jackson mit leiser Stimme über das geglückte Comeback des EHC Red Bull München im Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft.

Dank einer eindrucksvollen Offensivleistung und etwas Glück rettete der Titelverteidiger den dringend benötigten 5:4 (2:1, 3:1, 0:2)-Auswärtssieg bei den Eisbären Berlin und schaffte den Ausgleich in der Endspielserie. "Kompliment, wie wir gestartet sind, hochkonzentriert und fokussiert", sagte der frühere Berliner Jackson. "Am Ende war es ein enges Spiel mit dem besseren Ende für uns."

Nach der 3:4-Niederlage zum Auftakt eroberte München damit den Heimvorteil vom siebenmaligen DEL-Champion zurück, beide Teams brauchen beim Stand von 1:1 noch jeweils drei Siege für den Titel. "Es war ein umgekehrtes Spiel wie am Freitag", sagte Eisbären-Trainer Uwe Krupp, der kopfschüttelnd durch die Katakomben stapfte. "München hat ein paar Kleinigkeiten besser gemacht als wir und unsere kleinen Fehler ausgenutzt."

In einem hochklassigen und hart geführten Duell trafen Brooks Macek (13. Minute), Rückkehrer Steven Pinizzotto (19.), Florian Kettemer (24.), Jonathan Matsumoto (34.) und Maximilian Kastner (40.) für München. Das Team von Jackson will als drittes Team der Deutschen Eishockey Liga seinen dritten Titel in Serie holen. "Es geht jetzt bei Null los", sagte Kettemer. "Wir haben jetzt eine Best-of-five-Serie."

Die Tore von Sean Backman (14./46.) und Nick Petersen (38./60.) waren zu wenig für die Eisbären, die erstmals in dieser K.o.-Runde in heimischer Halle verloren. "Wir haben es nicht geschafft, die Münchner unter Druck zu setzen", sagte der Berliner Stürmer André Rankel bei Telekomsport.

Bei der ersten Finalteilnahme seit 2013 müssen sich die Eisbären im dritten Spiel am Mittwoch (19.30 Uhr) in München wieder deutlich steigern. Ansonsten droht das gleiche Schicksal wie vergangene Saison: Auch 2017 gewann die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Krupp im Halbfinale das erste Spiel in München - und verlor die folgenden vier nacheinander.

Der Ausrutscher vor heimischer Kulisse hatte die Münchner sichtlich angestachelt. Mit hohem Tempo setzten die Gäste Berlin von Beginn an unter Druck. Der 40 Jahre alte Goalie Petri Vehanen rettete im Eisbären-Tor gegen Frank Mauer und Konrad Abeltshauer mehrfach.

Doch mit unnötigen Strafen brachten sich die Berliner im ersten Drittel selbst in Not. Durch ihr feines Direktpassspiel sezierten die Münchner die Eisbären-Defensive - Macek und Pinizzotto hatten wenig Mühe bei ihren Treffern in Überzahl. EHC-Stürmer Pinizzotto durfte dabei nach seiner Fünf-Spiele-Sperre im ersten Halbfinale gegen die Adler Mannheim erstmals wieder aufs Eis - und wurde von Kai Wissmann direkt mit einem harten Check begrüßt.

Die Intensität im Vergleich zum ersten Finalduell nahm nochmal zu. Nach einem Handgemenge zum Ende des zweiten Abschnitts gingen je zwei Spieler beider Teams auf die Strafbank. Mit dem 3:5 witterte Berlin noch einmal seine Chance - durch seinen zweiten Treffer sorgte Petersen aber in der Schlussminute nur noch für den Anschluss.

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