Final Four im Badminton 1. BC Beuel spielt um die deutsche Meisterschaft

Bonn · Der Badminton-Bundesligist 1. BC Beuel kämpft am Wochenende beim Treffen der vier besten Mannschaften um die deutsche Meisterschaft - voraussichtlich in personeller Bestbesetzung.

 Ganz nah am vierten Meistertitel: Das Team des 1. BC Beuel will alles geben.

Ganz nah am vierten Meistertitel: Das Team des 1. BC Beuel will alles geben.

Foto: Marc Zwiebler

Maximilian Schneider, Bundesligateam-Manager des 1. BC Beuel, ist relativ bescheiden: „Wir gehen optimistisch in das Halbfinale. Unser Ziel ist es, ins Finale zu kommen und um den Titel zu spielen.“ Der Titel ist der des deutschen Badminton-Mannschaftsmeisters, der am Wochenende in Saarbrücken beim 1. BC Bischmisheim beim sogenannten Final Four ausgespielt wird.

Es ist das Treffen der vier besten Teams nach der Hauptrunde mit 18 Bundesliga-Spieltagen und dem Viertelfinale im April. Außer Gastgeber Bischmisheim und den Gelb-Schwarzen vom Rhein, die sich als Tabellenerster und -zweiter direkt fürs Final Four qualifizieren konnten, haben der TSV Trittau und der noch amtierende Meister TV Refrath die Chance auf den Siegerpokal.

Die Beueler hoffen, mit guter Form und in Bestbesetzung auflaufen zu können. Mit der deutschen Einzelmeisterin Luise Heim, die kürzlich bei der Einzel-Europameisterschaft in Spanien wegen einer Erkältung vorzeitig die Segel streichen musste.

Und mit dem Inder Akshay Dewalker, der Mitte der Woche in Bonn ankam, sowie den anderen Leistungsträgern. Lauren Smith hatte zuletzt sehr erfolgreiche Wochen bei den Commonwealth Games und der EM, die jedoch auch Kraft gekostet haben dürften.

Max Weißkirchen und Daniel Hess müssen aktuell bei der Bundeswehr ihren Grundlehrgang absolvieren. Bleibt abzuwarten, in welcher Form sie sich präsentieren werden.

Die Beueler sind ihrer vierten deutschen Meisterschaft (nach 1981, 1982 und 2005) so nah wie schon lange nicht mehr. Im Halbfinale am Samstag ab 16 Uhr in der Joachim-Deckarm-Halle wartet Trittau auf die Beueler.

Parallel spielt Bischmisheim gegen Refrath, die letztjährige Finalpaarung. Trotz des Erfolgs in der Rückrunde gegen Trittau warnt Schneider davor, die Nordlichter – Trittau ist auf der Landkarte 30 Kilometer östlich von Hamburg zu finden– zu unterschätzen. „Sie haben einen ausgeglichenen Kader. Bei unserem Sieg in der Rückrunde gab es viele enge Spiele.“

Saison für Schneider schon jetzt ein Erfolg

Unabhängig vom Ausgang des Halbfinals geht es für die Beueler am Sonntag weiter. Ein Sieg ist gleichbedeutend mit der Qualifikation für das Finale am 6. Mai um 14 Uhr. Bei einer Niederlage würde das Spiel um Platz drei um 10 Uhr den Saisonabschluss bilden.

Für Schneider ist die Saison bereits jetzt ein Erfolg: „Unser primäres Ziel, uns für das Final Four zu qualifizieren, haben wir erreicht. Unser nächstes Ziel ist es, das Halbfinale gegen Trittau zu gewinnen. Wenn wir unsere Leistung abrufen, sehe ich gute Chancen, dass wir auch dieses Ziel erreichen, auch wenn es keine leichte Aufgabe wird.“

Bischmisheim will nach starken Leistungen von Isabel Hertrich und Marvin Seidel bei der Europameisterschaft mit Rückenwind auf Titeljagd gehen und sich zunächst im Halbfinale gegen Refrath für die Niederlage im vergangenen Jahr revanchieren.

Die Saarländer starten vor eigenem Publikum als ungeschlagener Tabellenführer und sehen sich in der Favoritenrolle. Und sie hoffen zudem auf den Heimvorteil.

Die Refrather gehen mit Lockerheit ins Final Four, ohne großen Druck und mit viel Vorfreude, nachdem sie im Vorjahr erstmals in der Vereinsgeschichte der Titel errungen hatten.

Prognosen seien schwierig, meint Heinz Kelzenberg, Teamchef des Titelverteidigers: „Alles ist möglich, denn am Ende entscheidet der Kopf, und es gewinnt das Team, welches es am meisten will und das Momentum auf seiner Seite hat.“

In der Haut des favorisierten BCB möchte er selbst nicht stecken und ist daher froh, wie im vergangenen Jahr locker aufspielen zu können – mit den besten Spielern seines Kaders.

Stimmen vor dem Final Four

Der 1. BC Beuel wird Meister, ...

Luise Heim (deutsche Meisterin): ... weil wir zusammen als Team dafür kämpfen. Es wäre ein riesiger Erfolg, nicht nur für die Spieler, sondern auch für alle Helfer, die hinter uns stehen.

Akshay Dewalkar (Spieler): ... weil alle Meister für Beuel spielen.

Hannah Pohl (Spielerin): ... weil das letzte Mal viel zu lange her ist und wir zeigen wollen, dass man trotz einer so schwierigen Saison den Titel holen kann.

Lisa Kaminski (Spielerin): ... weil wir für Erik Meijs spielen.

Max Weißkirchen (deutscher Einzelmeister): ... weil wir die Hübschesten, Sympathischsten und Bescheidensten sind.

Werner Kruse (Sportstättenverwalter des 1. BC Beuel): ... weil wir das verdient haben.

Stef Meijs (Eriks Vater): ... weil die Spieler es in sich haben. Beuel spielt nicht mehr mit Erik, aber für Erik.

Martin Lemke (Trainer): ... weil wir es verdient haben. Mit vielen Spielern der Region und nach der Tragödie mit Erik hat sich gezeigt, welch tolle Charaktere wir haben. Die machen das. Unsere Spieler sind heiß auf den Sieg!

Matthias Giesler (Spielervater): ... weil der beste Verein der Welt wieder etwas historisch Einmaliges schafft und deutscher Meister Senioren und Jugend an einem Tag wird.

Lukas Resch (Spieler): ... weil wir den besten Teamgeist haben.

Lennart Konder (Spieler): ... weil alle Spieler sich mit dem Ziel des Vereins identifizieren können. Keiner spielt nur für sich, jeder hängt sich voll rein. Sowohl auf dem Feld als auch daneben.

Marion Weißkirchen (Spielermutter): ... weil er die besten Fans der ganzen Bundesliga hat. Es wäre die Krönung für die Fans und für die Mannschaft gerade nach dem schweren Verlust von Erik Meijs. Sie haben es mehr als verdient.

Max Schneider (Manager): ... wenn unsere Spieler an ihre Leistungsgrenze gehen und das nötige Glück haben. bd

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