Alle wollen nah ans Schweinchen 1. Boules Club Pétanque Bad Godesberg bereitet Stadtmeisterschaften vor
BAD GODESBERG · Am 24. August veranstaltet der 1. Boules Club Pétanque Bad Godesberg (BCP) seine Stadtmeisterschaften. Seit 1993 gilt das Ereignis als jährlicher Höhepunkt unter den Bonner Boule-Vereinen. Gespielt wird in Teams à zwei Personen nach dem Schweizer System mit Buchholzpunkten. Das heißt: Nach fünf Runden gibt es Spiele um die ersten drei Plätze. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch wird das Turnier um 10 Uhr eröffnen.
Marion Yarar, Präsidentin des 1. BCP Bad Godesberg, betont, dass jeder Interessierte mitmachen kann, auch wenn er nicht aus Godesberg kommt. Auch, wer selber keine Kugeln besitzt, hat die Möglichkeit, mitzuspielen: Unter info@boule-godesberg.de kann man sich beim Verein Kugeln für das Turnier ausleihen.
Grundsätzlich geht es bei Boule darum, die Kugeln möglichst nah an der Zielkugel, dem so genannten Schweinchen, zu platzieren. Zu Beginn des Spiels wirft ein Team das "Schweinchen" sechs bis zehn Meter weit weg. Das Team darf danach die erste Kugel werfen. Anschließend wechselt das Wurfrecht. Das andere Team darf nun so lange werfen, bis eine Kugel näher am Schweinchen liegt oder alle Kugeln der Mannschaft geworfen wurden.
Es ist erlaubt, die gegnerischen Kugeln und die Zielkugel mit den eigenen Kugeln zu verschieben. Auch wenn die Kugel durch "natürliche Umstände", zum Beispiel Hunde oder Kinder, versehentlich verschoben wurde, geht das Spiel weiter. Abgerechnet wird, nachdem alle Kugeln gespielt sind. Die Mannschaft, deren Kugeln am nächsten am Schweinchen liegen, erhält einen Punkt. Liegen mehrere Kugeln näher als die des gegnerischen Teams, gibt es auch mehrere Punkte. Wer zuerst 13 Punkte erreicht, gewinnt das Spiel.
Trotz Regens fanden sich am Sonntag gut ein Dutzend Boule-Spieler im Panoramapark an der Bastei ein. Über die Faszination des Spiels konnten sie einiges erzählen. Marion Yarar schätzt den Sport vor allem wegen seiner ausgleichenden Wirkung. "Für mich ist das wirklich Abschalten. Es ist keine Hektik hier, kein Stress", sagt sie. "Es gibt viele die meinen: Ach, die schmeißen da Kügelchen. Nun ja, wir schmeißen die ja nicht wild irgendwohin."
Hobbyspieler Hans-Peter Mischler erklärt das genauer: "Es ist ein Präzisionssport, das heißt, er erfordert ein hohes Maß an Konzentration, aber auch ein gewisses Maß an Taktik. Insofern bietet es eigentlich sehr viel für die Physis und das Überlegen kommt dabei auch nicht zu kurz."
Veit Heidbrink, seines Zeichens promovierter Hobbyspieler, bezeichnet Boule als "Freiluftspiel mit einfachsten Mitteln". "Man braucht drei Kugeln. Das ist das ganze Spielgerät, das man braucht." Außerdem gehe es bei Boule "so wenig elitär wie möglich zu".
Einer seiner Mitspieler an diesem Sonntag, Paul Haag, ist mit 81 Jahren der Vereinsälteste. Warum er Boule spielt? "Ich habe immer einen Extremsport gesucht", sagt er lachend und fügt hinzu: "Boulespielen ist gesellig vor allen Dingen. Es steckt doch ein ganz bestimmter Ehrgeiz dahinter, dem Schweinchen näher kommen zu wollen. Man ist an der frischen Luft. Nette Gesellschaft. Ich find das schön."
Der Godesberger Boule Club ist eine von nur zwei NRW-Mannschaften in der Bundesliga. Neben den professionellen Spielen bietet der Verein allen Interessierten an, sich ihnen sonntags ab 13 Uhr oder dienstags und donnerstags ab 17 Uhr zum Spielen anzuschließen.
Tipps zum Mitmachen
- Anmeldungen für die Stadtmeisterschaften können am 24. August bis 9.30 Uhr bei der Turnierleitung im Panoramapark eingereicht werden.
- Die Anmeldegebühr beträgt fünf Euro pro Person und wird dem Verein Tolle Spielplätze für Bad Godesberg gespendet, der unter anderem den Spielplatz im Panoramapark neu gestaltet hat.
- Voranmeldungen sind erwünscht und können an info@boule-godesberg.de gesendet werden.