1. FC Köln sorgt bei der Saisoneröffnung für ein Verkehrschaos

21 000 Fans beim 12:0 über den Traditionsgegner Niehl am Geißbockheim - Reich steht unter besonderer Beobachtung der Anhänger

Köln. Ein solches Gedränge gab es noch nie am Kölner Geißbockheim. 21 000 Fans sorgten für ein Verkehrschaos im Äußeren Grüngürtel und ließen das Franz-Kremer-Stadion aus allen Nähten platzen.

Viele waren am sonnigen Sonntagvormittag gekommen, um den teuersten Einkauf in der FC-Vereinsgeschichte, den Sieben-Millionen-Stürmer Marco Reich, unter die Lupe zu nehmen. Doch in der traditionellen Saisoneröffnungsbegegnung gegen den Bezirksligisten CfB Ford Niehl fiel der frühere Lauterer nicht sonderlich auf. Obwohl sich die Profis - noch ohne den U 20-Nationalspieler Hanno Balitsch aus Mannheim - beim 12:0 (5:0) in Torlaune zeigten, konnte sich Marco Reich nicht in die Torschützenliste eintragen; wohl jedoch FC-Tormann Markus Pröll, der im Butt-Stil einen Elfmeter-Ball (zum 3:0) ins gegnerische Netz setzte.

Dennoch: Um Marco Reich, der mit Freundin Christina nach Köln gekommen war, drehten sich die meisten Gespräche der echten und selbst ernannten Experten. FC-Sportdirektor Hannes Linßen, der sich wochenlang um den Transfer des Pfälzers bemüht hatte, glaubte selbst in diesem Testspiel, in dem kaum einer der Kölner Stars echt gefordert wurde, die Reich-Qualitäten (Cleverness, Torinstinkt) erkannt zu haben. FC-Präsident Albert Caspers, bei dem Zweifel ausgeräumt werden mussten, erinnerte daran, dass Reich immerhin rund 50 Spiele für den 1. FC Kaiserslautern bestritten habe. "Dass er ein hohes spielerisches Potenzial besitzt, kann man wohl nicht bestreiten", bemerkte Linßen.

Einen sehr guten Eindruck hinterließ Jörg Reeb, den man für drei Millionen Mark bei Bayer 04 Leverkusen auslöste. Insgesamt haben die Geißböcke in drei Neuzugänge zehn Millionen Mark investiert, so viel wie im vorigen Jahr in sieben Verstärkungen. Das für den Spielermarkt reservierte Budget ist erschöpft; so scheint es fraglich, ob der von Linßen und auch von Cheftrainer Ewald Lienen hochgelobte Abwehrriese Sekur Berthé aus Mali vom französischen Klub FC Troyes abgelöst werden kann.

Die Tore für den FC erzielten Lottner, Ouedraogo und Kurth (je 2) sowie Keller, Pröll, Kreuz, Arveladse, Donkov und Pivaljevic.

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