Kölner Haie mit neuem Torhüter-Duo Aus den Birken spürte kein Vertrauen mehr

KÖLN · Die Kölner Haie aus der Deutschen Eishockey Liga haben in der vergangenen Woche zwei Nationalspieler verloren, beide verließen den Club auf eigenen Wunsch. Verteidiger Björn Krupp und Torhüter Danny Aus den Birken werden künftig nicht mehr für Köln auf dem Eis stehen.

 Nach seinem Abschied aus Köln trat Torhüter Danny aus den Birken gegen den Haie-Vorstand nach.

Nach seinem Abschied aus Köln trat Torhüter Danny aus den Birken gegen den Haie-Vorstand nach.

Foto: Bucco

Bei Krupp stand dies schon seit geraumer Zeit fest, schließlich hatte man ihn unter der Saison nach Wolfsburg ausgeliehen. Dort unterschrieb er nun einen Vertrag bis 2017. Bei aus den Birken lag der Fall anders. Trainer Niklas Sundblad wollte mit ihm und dem neu verpflichteten Schweden Gustaf Wesslau ein starkes Torhüter-Gespann für die neue Saison haben, das sich möglichst ein Duell um die Nummer eins im Kölner Tor liefern sollte. Aus den Birken machte seinem Trainer einen Strich durch die Rechnung und wechselt nun zu Red Bull München, sein Vertrag mit den Haien wurde aufgelöst. "Danny hat ein gutes Angebot aus München bekommen und sich zu einem Wechsel entschlossen", sagt Sundblad. "Ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft."

Aus den Birken trat im Abgang noch einmal nach. Im Interview mit der Fachzeitschrift "Eishockey News" erklärte er die Gründe für seinen Wechselwunsch. "Ich habe gemerkt, dass in Köln das Vertrauen des Vorstandes nicht mehr da ist", sagte aus den Birken. "Dinge haben sich verändert, und damit meine ich nicht den Trainer." Den Vorwurf, den Konkurrenzkampf mit Wesslau zu scheuen, wies der Torhüter zurück.

Die Haie präsentierten mit Daniar Dshunussow (Iserlohn Roosters) schnell einen Nachfolger, der seit Jahren als guter DEL-Torhüter bekannt ist und erst vor wenigen Wochen eine glänzende Bewerbung beim KEC abgegeben hatte. Damals spielten die Haie gegen Iserlohn und führten mit 3:0. Dshunussow kam daraufhin für Mathias Lange ins Iserlohner Tor, und die Roosters gewannen die Partie noch. "Nicht nur deswegen haben wir ihn geholt", erklärt Sundblad. "Ich kenne Daniar seit Jahren als starken Torhüter, er ist wie Wesslau sehr groß. Wir haben nun zwei Torhüter über 1,90 m, die trotzdem sehr beweglich sind. Das mag ich." Auch wenn Sundblads ursprünglicher Plan nun nicht aufgeht, können sich die Haie berechtigte Hoffnungen machen, in der kommenden Saison ein stärkeres Torhütergespann zur Verfügung zu haben als in der abgelaufenen Spielzeit.

Eine Hiobsbotschaft erhielten die Kölner derweil aus dem Lager der Nationalmannschaft. Stürmer Marcel Ohmann zog sich im Länderspiel gegen Russland eine schwere Verletzung am Kreuzband zu, wurde am Montag operiert und fällt rund sechs Monate aus. Es ist bereits seine dritte schwere Verletzung nach einem Milzriss und einem komplizierten Kieferbruch in den vergangenen Jahren. "Das ist sehr schade, ich habe Marcel direkt angerufen, als ich davon erfuhr", so Sundblad. "Er ist ein junger Spieler und ein echter Kämpfer mit viel Herz. Ich bin mir sicher, dass er mit einer sehr guten Fitness und stärker als je zuvor zu uns zurückkehren wird."

Sundblad hat seine Sichtungs-Tour durch Nordamerika inzwischen beendet. Zum Abschluss sah er sich noch ein Spiel aus der AHL ein, die Portland Pirates spielten gegen Wilkes/Barre mit dem jungen deutschen Talent Tom Kühnhackl, Sohn von Eishockey-Legende Erich Kühnhackl. "Er hat stark gespielt und ein Tor gemacht", berichtet Sundblad. "Für die Haie ist er momentan kein Thema, aber es war gut, seine Entwicklung zu verfolgen."

Für die noch offenen beiden Stürmer-Positionen konnte Sundblad bisher keine Spieler verpflichten. Falls er in Nordamerika fündig geworden ist, kann man ohnehin erst nach dem dortigen Saisonende mit einer Vollzugsmeldung rechnen. Zuletzt war der Kanadier Chris Abbott vom schwedischen Top-Team aus Lulea bei den Haien im Gespräch, doch daraus wird wohl nichts. "Es sieht so aus, als würde er in Lulea bleiben", stellt der Kölner Trainer fest. Abbott galt als Sundblads Favorit, doch der Stürmer ist in Lulea eine Institution und hat wohl nur den Markt sondiert, um seine Verhandlungsbasis mit den Schweden zu verbessern. So wird die Suche weiter andauern. Im Kölner Umfeld geistert immer noch der Name Adam Courchaine herum. Der Stürmer hatte die Krefeld Pinguine im Streit verlassen und spielte den Rest der Saison bei Olten in der zweiten Schweizer Liga. Auch Johannes Salmonsson ist nach wie vor ein Thema. Der schwedische Stürmer wird seinen bisherigen Verein Linköping wohl verlassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort