DFB-Pokal Bad Neuenahrer Frauen hoffen auf Heimstärke und Zuschauer gegen Potsdam

BAD NEUENAHR · Der SC 07 Bad Neuenahr hofft auf Überraschung gegen den großen Favoriten. Diese Saison in Heimspielen noch ungeschlagen. Das am Samstag (13 Uhr) im Apollinarisstadion steigende DFB-Pokal-Achtelfinale könnte sich für den SC 07 Bad Neuenahr als Spiel des Jahres entpuppen.

 Leonie Maier, hier bei der Partie gegen Sindelfingen, gehörte in den letzten Spielen stets zu den Besten im SC-07-Trikot.

Leonie Maier, hier bei der Partie gegen Sindelfingen, gehörte in den letzten Spielen stets zu den Besten im SC-07-Trikot.

Foto: Martin Gausmann

Denn um in die Runde der letzten Acht einzuziehen, muss das Team von Trainer Colin Bell keinen geringeren als den amtierenden Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam aus dem Weg räumen. "Das Los hat uns den denkbar schwersten Gegner beschert. Aber chancenlos sind wir sicher nicht", gibt sich der Coach vorsichtig optimistisch.

Soll die Überraschung gegen den haushohen Favoriten gelingen, müssen die Gastgeber es besser machen als vor vier Wochen, als man im Hinrundenspiel im Karl-Liebknecht-Stadion mit 1:5 unter die Räder gekommen ist. "Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir anders auftreten als in Potsdam", sagt Bell. Es gelte vor allem, aggressiver auf das Spiel des sechsfachen Deutschen Meisters einzuwirken, mehr Druck auf die ballführende Spielerin auszuüben und die Eins-gegen-Eins-Situationen für sich zu entscheiden. Mut machen könnte dem SC 07 ein Blick in die Vergangenheit.

So mussten sich die Kurstädterinnen vor fünf Jahren den Turbinen - ebenfalls im Pokal - erst nach Verlängerung mit 4:6 geschlagen geben. Und auch wenn die Liga-Bilanz gegen Potsdam mit 20 Niederlagen in bislang 31 Begegnungen insgesamt ernüchternd ausfällt, gelangen dem SC 07 allein fünf der insgesamt sechs Siege vor heimischem Publikum.

Zuletzt triumphierten die Kreisstädterinnen in der Saison 2007/08. Die Schützin, die damals den Treffer zum 2:1-Erfolg erzielte, wird auch am Samstag wieder mitmischen: Celia Okoyino da Mbabi. Und schließlich spricht die Tatsache, dass Bad Neuenahr in der laufenden Saison zu Hause noch ungeschlagen ist dafür, dass das Spiel für Turbine zumindest kein Selbstläufer werden dürfte.

Colin Bell ist allerdings überzeugt, dass die Mannschaft seines Kollegen Bernd Schröder "schwer zu stoppen" sein wird. Mit der Schottin Lisa Evans, der Schwedin Antonia Göransson, der frisch gebackenen Afrika-Meisterin Genoveva Anonma und der Japanerin Yuki Ogimi, die zusammen bereits 18 Saisontore erzielt haben, verfüge Potsdam über eine "geballte Macht in der Offensive". "Ogimi zählt für mich zu den besten Spielerinnen der Bundesliga. Wenn es uns gelingt, sie auszuschalten, wären wir einen großen Schritt weiter", zeigt Bell gehörigen Respekt vor der Weltmeisterin.

Auf Anhieb den Sprung zur Stammspielerin hat auch Sara Doorsoun-Khajeh geschafft, die in der vergangenen Saison noch beim SC 07 Bad Neuenahr zu den Leistungsträgerinnen zählte. Verzichten muss Schröder lediglich auf Natasa Andonova, die sich im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Arsenal London einen Bruch des Sprunggelenk zugezogen hat.

Colin Bell hatte in den vergangenen Tagen lediglich 14 gesunde Spielerinnen beim Training begrüßen können. Laura Störzel, Antonia Hornberg und Nicole Rolser plagt eine Grippe, werden am Samstag aller Voraussicht aber zur Verfügung stehen. Anja Selensky ist nach überstandenem Bänderriss wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Für sie kommt ein Einsatz gegen Potsdam allerdings noch zu früh. Allerdings setzt der SC 07 auf die Zuschauer als zwölfte Frau. So hoffen die Clubverantwortlichen, dass beim möglichen Spiel des Jahres die 1000er-Marke geknackt werden kann.

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