Baseball-Halbfinale Bonn Capitals mit breiter Brust und klarem Kopf
Bonn · Die Bonn Capitals wollen im Baseball-Halbfinale Serienmeister Heidenheim Heideköpfe entthronen.
Bonn Capitals gegen die Heidenheim Heideköpfe. Da war doch was. Stimmt. In den vergangenen fünf Jahren standen sich diese beiden Teams jedesmal im Finale um die deutsche Baseball-Meisterschaft gegenüber. Viermal triumphierte die Mannschaft von der schwäbischen Alb. Nur 2018 setzten sich die Capitals die Krone des deutschen Baseballs auf.
In diesem Jahr treffen der amtierende Vizemeister und deutsche Meister bereits in der Playoff-Halbfinalserie aufeinander, weil Heidenheim in der Südgruppe überraschend nur Zweiter geworden war. Die ersten beiden Partien der Best-of-Five-Serie beginnen am Samstag und Sonntag jeweils um 14 Uhr im Stadion in der Rheinaue.
Dabei erwarten die Capitals, der mit nur einer Niederlage souveräne Nord-Meister, den zuletzt unschlagbar scheinenden Gegner mit breiter Brust. Nach einem Stolperer im ersten Spiel des Viertelfinales gegen die Mainz Athletics konnte die Mannschaft von Cheftrainer Max Schmitz die Serie gegen den Südvierten letztlich deutlich mit 3:1 für sich entscheiden – und reichlich Selbstvertrauen für die Duelle gegen den Erzrivalen sammeln.
„Wir haben eine hervorragende Serie gegen die Athletics gespielt und ich denke, wir sind verdient ins Halbfinale eingezogen. Jetzt gilt es, den Schwung mitzunehmen“, sagt Schmitz. Dabei setzt der Bonner Cheftrainer vor allem auf einen Spieler. Daniel Lamb-Hunt hatte die Serie gegen Mainz fast im Alleingang entschieden. Nach seinem offensivstarken Auftritt am vergangenen Wochenende mit drei Homeruns in zwei Spielen kürte ihn die Baseball-Bundesliga zum Spieler der Woche.
Heidenheim fehlte zuletzt die gewohnte Souveränität
Ebenso souverän wie die Capitals hatten sich auch die Heideköpfe in ihrer Serie gegen Hamburg durchgesetzt. Allerdings sind sich die Experten einig, dass Bonn gegen Mainz die weitaus schwerere Aufgabe vor der Brust hatte. Bei den Ergebnissen der Heidenheimer gegen die Stealers mit 13:10, 13:1 und 7:2 wird deutlich, dass den Heideköpfen nur der erste Sieg schwerfiel. Allerdings ist auch klar, dass dem amtierenden deutschen Meister die Souveränität der letzten Jahre fehlt.
In der Südgruppe überquerte Heidenheim die Ziellinie nach der Normalrunde hinter Regensburg als Tabellenzweiter. Auch gab es weitaus knappere Resultate als in den vergangenen Spielzeiten, als Heidenheim eine Klasse für sich war. Hinzu kam der traurige Auftritt der Ostwürttemberger beim Champions Cup in Bonn, bei dem Heidenheim Letzter wurde und dadurch abstieg, wodurch die Bundesliga einen Platz in dem Turnier der besten Mannschaften Europas verlor.
Schmitz: „Müssen die mentale Hürde überwinden“
Dennoch sind sich die Capitals darüber im Klaren, dass die Heideköpfe um Pitcher Mike Bolsenbroek und die Powerhitter Gary Owens und Shawn Larry nie zu unterschätzen sind – vor allem nicht in den entscheidenden Playoffs. Bei den Capitals stellt sich vor allem in den Duellen gegen den Meister die Frage, ob diesmal auch der Kopf mitspielt. Spielerisch werden Duelle auf Augenhöhe erwartet.
„Unsere Herausforderung ist es, die mentale Hürde zu überwinden und dieses Mal vom Kopf her anders an Heidenheim heranzugehen“, sagt Schmitz. Die Finalserien der vergangenen fünf Jahre waren mit Ausnahme beim Meistertitel für die Capitals 2018 vor allem von der mentalen Komponente geprägt. Die Capitals wissen, dass sie auch Top-Pitcher wie Bolsenbroek überwinden können. Das gelang zum Beispiel auch 2021.
„Wir sind bereit für die Herausforderung und sind extrem motiviert. Wir freuen uns riesig auf die Spiele“, erklärt Schmitz. Das Team sei im Training hochmotiviert und konzentriere sich auf seine eigenen Stärken. „Die Motivation ist greifbar“, sagt der Bonner Cheftrainer.