Meistertitel in weiter Ferne Bonn Capitals enttäuschen in Heidenheim

BONN · Die Aussichten der Bonn Capitals, den deutschen Baseball-Meistertitel in die Bundesstadt zu holen, sind auf ein Minimum gesunken. Denn die beiden Final-Auswärtsspiele beim Dauerrivalen aus Heidenheim endeten für das Team mit einer herben Enttäuschung. Die Capitals verloren beide Partien gegen die Heideköpfe mit 3:9 und 5:7. Das Aufbäumen der Mannschaft im zweiten Match kam zu spät.

 Als einziger Bonner erreichte Terrell Joyce Normalform. Dem Bonner Powerhitter gelangen im zweiten Spiel zwei Homeruns.

Als einziger Bonner erreichte Terrell Joyce Normalform. Dem Bonner Powerhitter gelangen im zweiten Spiel zwei Homeruns.

Foto: Thomas Schönenborn

Damit stehen die Capitals vor den Heimspielen am kommenden Wochenende in der Rheinaue schon mit dem Rücken zur Wand, denn dem Titelverteidiger aus Heidenheim fehlt nun nur noch ein Sieg, um erneut die Meisterschaft feiern zu können.

„Die beiden Niederlagen sind enttäuschend. Wenn man auswärts beginnt, hat man schon geplant, mit einem Sieg nach Hause zu kommen“, sagte Bonns Headcoach Max Schmitz unmittelbar nach dem Spiel und übte Kritik an seinem Team: „Meine Mannschaft hat einfach nicht die Leistung gebracht, die wir alle erwartet haben.“

Vor allem was die Offensive angeht, waren die Capitals zu keiner Zeit in der Lage, an ihre starken Leistungen aus dem bisherigen Saisonverlauf anzuknüpfen. In der ersten Partie standen 19 Hits der Heideköpfe lediglich vier der Bonner gegenüber. Im zweiten Spiel wachte die Offensive der Capitals zu spät auf und kam erst im neunten Inning nach einem 1:7-Rückstand auf 5:7 heran.

„So ganz verstehe ich das nicht, auch wenn wir ein starkes Pitching des Gegners gesehen haben. Aber das hatten wir im Champions Cup auch und haben dort trotzdem unsere Siege geholt“, erklärte Schmitz. Nun gehe es darum, die richtigen Lehren aus den beiden Partien zu ziehen, um die Serie noch spannend zu halten. „Natürlich geben wir nicht auf; schließlich haben wir in dieser Saison schon viele starke Leistungen gezeigt. Das muss ich meiner Mannschaft in Erinnerung rufen“, betonte der Headcoach der Capitals.

Dabei gingen die Gäste vom Rhein das erste Spiel entschlossen an. Nach dem 1:0 durch Daniel Lamb-Hunt schlugen Lamb-Hunt und Wilson Lee Back-to-back-Homeruns zum 3:0. Auf dem Mound war Maurice Wilhelm stark. Er war ganz kurzfristig vor dem Match für Sascha Koch eingesprungen.

Vier Innings hatten die Capitals alles im Griff. Doch der Bruch kam im fünften Inning, als Heidenheim vier Runs gelangen und die Gastgeber fortan jede Menge Hits produzierten. Fünf weitere Runs wurden erzielt. Dazu gesellte sich aufseiten der Bonner eine Reihe von Defensiv­fehlern, als Würfe von der dritten Base ungenau zur ersten Base flogen.

Bei den Bonner Offensivkräften war der Bruch deutlich zu spüren; sie fanden keine Antwort mehr und schafften es erneut nicht, die Heidenheimer Pitcher Mike Bolsenbroek und später Enorbel Marquez Ramirez zu schlagen.

In der zweiten Partie gerieten die Bonner gleich ins Hintertreffen. Nach drei Innings stand es nach drei Homeruns der starken Heidenheimer Offensive bereits 6:0 für die Hausherren. Die Capitals fanden kein probates Mittel gegen Starting Pitcher Drew Janssen und haderten zudem mit den oft umstrittenen Entscheidungen des Schiedsrichters.

Im weiteren Verlauf des Spiels hielt Nick Miceli, der auf dem Bonner Mound von Marcus Jensen übernommen hatte, die Heideköpfe an der kurzen Leine. Einen ersten Weckruf für die Gäste gab es durch einen Homerun von Terrell Joyce im sechsten Inning. Im neuten Inning keimte bei den zahlreichen Bonner Fans noch einmal Hoffnung auf, als Terrell Joyce und Justus Recki mit weiteren Homeruns auf 5:7 verkürzten. Doch zum Sieg reichte es nicht mehr.

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