Beim AllStar Day steht die Show im Vordergrund

Am Samstag findet im Telekom Dome das Schaulaufen der deutschen Basketball-Eliteklasse statt

Beim AllStar Day steht die Show im Vordergrund
Foto: Norbert Ittermann

Bonn. Wenn das kein gutes Omen ist. Beim ersten Allstar Game der besten Bundesliga-Basketballer in Bonn schlug die Auswahl des Südens den Norden mit sage und schreibe 165:163 nach Verlängerung.

Das war 1996. Und zum wertvollsten Spieler des prestigeträchtigen Duells wurde in der ausverkauften Hardtberghalle ein Bonner gekürt: Sinisa Kelecevic von den Telekom Baskets.

Ähnlich spannend und spektakulär soll es auch am Samstag (ab 20.15 Uhr live im DSF) im Telekom Dome zugehen. Bei der 22. Auflage des Schaulaufens der deutschen Eliteklasse sind die Telekom Baskets wieder Gastgeber, und wieder spielt jede Menge Lokalkolorit eine große Rolle.

Das Programm 16.00 Uhr: Autogrammstunde mit den Stars der Bundesliga
17.00 Uhr: NBBL Allstar Game
18.25 Uhr: Finale der Dreipunkte-Meisterschaft
19.00 Uhr: Finale der Dunking-Meisterschaft
19.30 Uhr: Warm-up der Allstars
20.30 Uhr: BBL Allstar Game
Vor ausverkaufter Kulisse, die Tageskasse wird nicht mehr geöffnet, wird nicht nur Baskets-Coach Michael Koch das Team des Südens betreuen, in seiner Mannschaft stehen mit Chris Ensminger, Tim Ohlbrecht und Jared Jordan auch drei seiner Spieler.

Ein vierter Bonner muss dagegen passen. Bryce Taylor, der gerade seine Familie in den USA besucht, wird nicht wie vorgesehen am Dunking-Wettbewerb teilnehmen. "Bryce hat immer noch Probleme mit der Patellasehne am rechten Knie. Er soll sich schonen. Die Pause tut ihm gut", sagte Koch, der den Allstar Day nutzt, um seiner Mannschaft eine Woche freizugeben. Das Training beginnt wieder am Montag.

Nach 14 Jahren will Mike Koch den Süden endlich wieder einmal zu einem Sieg gegen den Norden führen. Erst zweimal war das bisher der Fall. Der Ex-Europameister und mehrmalige deutsche Meister will den Fans allerdings in erster Linie eine gute Show liefern. "Aber im letzten Viertel geht es schon darum, das Spiel auch zu gewinnen", erklärte er. Vor einem Jahr in Mannheim, als Koch schon einmal die Süd-Auswahl betreute, scheiterte er beim 97:98 an diesem Ziel nur knapp.

Am Samstagmorgen hat er eine 60-minütige Trainingseinheit zur Verfügung, um seine Mannschaft einzustellen. Koch: "Es werden nur zwei, drei Offensivsysteme eingeübt, damit die Spieler wissen, was gemacht wird, wenn die erste Angriffswelle keinen Erfolg hat."

Jan Pommer, Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga (BBL), erhofft sich von der Vergabe des Allstar Days nach Bonn einen neuen Schub für den Wettbewerb.

Nachdem man in den vergangenen Jahren durch diverse Hallen vagabundiert war und zuletzt im bundesligafremden Mannheim weder mit der Zuschauer-Resonanz noch mit der Atmosphäre zufrieden war, will man künftig wieder an Bundesliga-Standorten heimisch werden.

"Bonn hat ein begeisterungsfähiges Publikum und hat es verdient, Gastgeber des Allstar Days zu sein", sagte Pommer. Das "verdichtete" Programm soll dazu beitragen, dass die 6 000 Fans auch voll auf ihre Kosten kommen. Sportlicher Beginn ist um 17 Uhr - später als gewohnt.

Dann sollen das Spiel der besten Nachwuchsspieler (NBBL-Allstars) sowie die deutschen Dunking- und Dreipunkte-Meisterschaften in schneller Folge dem Publikum einheizen und für den Höhepunkt des Abends auf Betriebstemperatur bringen. Im Rahmenprogramm wird unter anderem das in Bonn bereits bekannte Face Team mit einer Basketball-Trampolin-Show spektakuläre Aktionen bieten.

Am Rande des Allstar Days treffen sich die BBL-Manager zu einer Tagung. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die neue Zählweise in der Bundesliga-Tabelle, die bei Experten und Fans für Verwirrung und Verärgerung sorgt. "Wir sind uns einig, dass sich etwas ändern muss. Wie und wann das passiert, ist aber noch offen", sagte Pommer.

Die AllstarsTeam Nord:

Starting Five: Heiko Schaffartzik (Braunschweig), Julius Jenkins (Berlin), Rickey Paulding (Oldenburg), Jeff Gibbs (Bremerhaven), Boumtje Boumtje (Oldenburg). Weiterer Kader: Steffen Hamann (Berlin), Je'Kel Foster (Oldenburg), Anatoly Kashirov (Mitteldeutscher BC), Chris Oliver (Göttingen), Toby Bailey, Darren Fenn, Nathan Peavy (alle Artland Dragons). Trainer: Luka Pavivicevic (Berlin).

Team Süd:

Starting Five: Chris Ensminger, Jared Jordan, Tim Ohlbrecht (alle Telekom Baskets), Per Günther, Robing Benzing (beide Ulm). Weiterer Kader: Brendan Winters (Düsseldorf), Aleksandar Nadjfeji (Tübingen), Michael King (Ludwigsburg), George Evans (Trier), Derrick Allen (Frankfurt), Casey Jacobsen (Bamberg), Maurice Jeffers (Gießen). Trainer: Michael Koch (Telekom Baskets)

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