Bester Fußballer von der Ahr gestorben

Adalbert Fuhrmann hatte 1972/1973 sieben Einsätze für Borussia Mönchengladbach in Bundesliga

Bester Fußballer von der Ahr gestorben
Foto: Friese

Bonn. (wk) Viel zu früh, im Alter von 53 Jahren, ist Adalbert Fuhrmann am vergangenen Montag in den Bonner Universitätskliniken gestorben. Er war der beste Fußballer, den der Kreis Ahrweiler hervorgebracht hat.

Mit 17 Jahren spielte der Junge aus Heimersheim schon in der ersten Mannschaft des Ahrweiler BC. Die Talentspäher von Hennes Weisweiler wurden auf ihn aufmerksam. Er bekam einen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach. In der Saison 1972/73 hatte Fuhrmann sieben Einsätze für die Gladbacher in der Bundesliga. Unter anderem auch im Münchner Olympiastadion gegen den FC Bayern.

Gemeinhin redete Fuhrmann nicht viel über Fußball, von diesem Spiel sprach er aber hin und wieder doch. Wer spielt auch schon gegen Beckenbauer, Maier, Müller und wie sie alle heißen? Abgehoben hat "Adel", wie er von Freunden und Bekannten im Ahrkreis genannt wurde, allerdings nie. Er blieb immer bescheiden.

Natürlich war es ungemein schwer für einen 18-Jährigen, sich in Gladbach durchzusetzen. Netzer, Vogts, Wimmer, Bonhof und Heynckes gehörten damals zur Elf von Trainer Weisweiler. Große Namen. Fuhrmann, ein dribbelstarker Rechtsaußen - wendig, schnell -, schaffte den Durchbruch nicht. Er wechselte in die 2. Liga zum VfL Osnabrück. In Niedersachsen konnte die rheinische Frohnatur nicht heimisch werden.

Da Fuhrmann darüber hinaus auch ein eher gespanntes Verhältnis zum damaligen Osnabrücker Trainer Klaus-Dieter Ochs hatte, war es ein verlorenes Jahr. Fuhrmann, von Heimweh geplagt, kehrte zurück ins Rheinland. Zwei Jahre spielte er für Viktoria Köln in der dritten Liga (Verbandsliga Mittelrhein), dann eine Saison für den VfL Köln 99 - ebenfalls in der Verbandsliga Mittelrhein.

1977 folgte der Wechsel zum Bonner SC. Dort spielte er unter Trainer Heinz Hornig, dem früheren Kölner Nationalspieler, zwei weitere Jahre in der dritten Liga. Fuhrmann wechselte noch einmal den Verein, er ging zum SV Siegburg 04, dann kehrte er in seine Heimat zurück und beendete seine Karriere als Spielertrainer der SG Landskrone/Heimersheim. Vom Fußball leben musste Fuhrmann längst nicht mehr.

In seiner Kölner Zeit hatte er auf einem Abendgymnasium das Abitur nachgeholt. Er studierte dann einige Semester Sozialwissenschaften, bevor er einen Studienplatz in Medizin bekam. Er schloss das Studium mit der Promotion ab. Später führte er als Orthopäde und Sportmediziner eine sehr gut gehende Praxis in Wesseling. Adalbert Fuhrmann hinterlässt seine Frau und zwei Töchter.

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