Baseball-Meister schwächelt Bonn Capitals suchen den Weg aus der Krise

Bonn · Die Probleme bei den Bonn Capitals sind offensichtlich. Nun sollen gegen Köln Lösungen gefunden werden. Ob das Baseball-Team jetzt in die Spur kommt, scheint fraglich.

Schwierige Phase: Caps-Spielertrainer Wilson Lee.

Schwierige Phase: Caps-Spielertrainer Wilson Lee.

Foto: Thomas Schönenborn

Die Amtssprache im Baseball ist Englisch. Schließlich kommt das heute geläufige Spiel aus den USA. Kein Wunder also, dass Betreuer, Spieler und die sportliche Leitung des amtierenden deutschen Baseballmeisters Bonn Capitals nach den deftigen Heimniederlagen am vergangenen Wochenende gegen die Paderborn Untouchables von einem kollektiven Blackout sprachen. 0:12 und 5:12 verlor die Mannschaft von Spielertrainer Wilson Lee – die Niederlagen fünf und sechs in der laufenden Saison. So viel, wie sehr lange nicht mehr.

In der Meisterschaftssaison 2022 verloren die Capitals unter dem damaligen Trainer Max Schmitz in der gesamten Normalrunde genau ein Spiel – damals auch gegen Paderborn. „Wir schaffen es derzeit nicht, unser Potenzial auf den Platz zu bringen“, sagt Florian Nehring, der Sportdirektor der Capitals. „Das 0:12 war ein Schock.“ Die Gründe für das kollektive Versagen seien vielschichtig. Natürlich haben wir unter anderem mit Maurice Wilhelm oder Eddie Stommel erfahrene und wichtige Spieler verloren“, sagt Nehring. „Dafür sind neue Spieler gekommen. Das bedeutet aber auch, dass das erfolgsgewohnte und erfolgsverwöhnte Mannschaftsgefüge noch nicht steht. Es fehlt außerdem die Erfahrung, mit Niederlagen umzugehen.“

Eigene Zweifel, stärkere Gegner

Die Folgen lägen auf der Hand. „Viele Spieler zweifeln an sich und kämpfen mehr mit sich selbst, als mit dem Gegner“, sagt der Sportdirektor der Capitals. Aber die Gründe für die aktuelle Krise sind für Nehring nicht ausschließlich bei den Capitals zu suchen. „Die Leistungsdichte in der Liga ist größer. Unsere Gegner sind fast durchweg stärker geworden.“ So verloren die Capitals erstmals überhaupt gegen die Berlin Flamingos. Von Panik sei allerdings nichts zu spüren. „Wir haben 14 Spiele gespielt, 16 liegen noch vor uns“, zählt Nehring auf. Auch sei Spielertrainer Wilson Lee über jeden Zweifel erhaben. „Er macht es gut“, sagt Nehring. „Alle Spieler stehen hinter ihm.“ Vergleichbare Probleme habe es auch unter dem damaligen Spielertrainer BJ Hubbert 2018 gegeben – damals wurden die Capitals zum ersten Mal Deutscher Meister. Auch in diesem Jahr wollen die Capitals „zumindest um den Titel mitspielen“, sagt Nehring. Es gelte, wieder positive Energie ins Team zu bekommen.

Viermal gegen die Cologne Cardinals

Bereits am Donnerstag können es die Capitals bei den Cologne Cardinals wieder besser machen. Und wie schon gegen Paderborn stehen gleich vier Partien am Stück gegen die Kölner auf dem Spielplan. Spieler wie Eric Brenk, Terrell Joyce, Phildrick Llewellyn oder Zach Dodson wollen vorangehen und die anderen mitziehen.

Die Aufstellung der Pitcher entscheidet sich kurzfristig, da Sascha Koch am Sonntag noch leicht verletzt war. Noah Lindt ist zwar für die Semesterferien aus den USA zurück, braucht aber nach einer langen Collegesaison noch etwas Regeneration. Mit Anthony Rodriguez-Klinzing steht dafür ein weiterer Spieler im Outfield und für den Schlag zur Verfügung. Spiel eins und zwei finden am Donnerstag um 12 und 15 Uhr in Köln statt. Das dritte Spiel beginnt am Samstag um 13 Uhr ebenfalls in Köln. Das vierte Duell findet dann am Sonntag ab 13 Uhr in Bonn statt.

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