Baseball-Bundesliga Capitals starten mit zwei Kantersiegen gegen Berlin

Bonn · Die Bonn Capitals haben einen Start nach Maß in die neue Saison der Baseball-Bundesliga gefeiert. Gegen die Berlin Flamingos hieß es in den beiden Spielen schon nach jeweils vier Innings 15:0 und 18:1.

 Ihrer Favoritenrolle gegen den Aufsteiger wurden Eric Brenk (links) und die Caps vollauf gerecht.

Ihrer Favoritenrolle gegen den Aufsteiger wurden Eric Brenk (links) und die Caps vollauf gerecht.

Foto: Thomas Schönenborn

Als erste Mannschaftssportart in Deutschland, bei der Zuschauer wieder erlaubt sind, ist die Baseball-Bundesliga am Wochenende in ihre verkürzte Meisterschaft gestartet. Fast schon sehnsüchtig hatten auch die Fans dem Beginn der Spielzeit entgegen gefiebert, allerdings durften coronabedingt statt der ansonsten 1500 nur 265 Zuschauer in das Stadion in der Rheinaue, um ihre Caps anzufeuern.

Genauso enthusiastisch wie die Zuschauer agierte die Mannschaft, denn die Capitals spulten mit ihrem neuen Spielertrainer Wilson Lee ein Offensivfeuerwerk ab und zerrupften die hoffnungslos unterlegenen Berlin Flamingos in beiden Spielen regelrecht. 15:0 und 18:1 hieß es am Ende für die Capitals.

Beide Spiele wurden aufgrund der sogenannten Mercy Rule vorzeitig nach je vier Innings von eigentlich sieben im deutschen Baseball zu spielenden beendet. Dieser Fall tritt nur dann ein, wenn der Vorsprung einer Mannschaft als uneinholbar betrachtet wird. Besonders in Schlaglaune zeigten sich vor ausverkauftem Haus Wilson Lee, Eric Brenk, Eddie Stommel und Lennart Weller.

Liveticker wegen Hitze unterbrochen

Beide Spiele fanden unter extremen Bedingungen statt, denn im Stadion Rheinaue herrschten Temperaturen um 38 Grad und für beide Teams hieß es trotz der etwas späteren Startzeit: kein Schatten in Sicht. Das machte sich sogar beim Computer für den Liveticker bemerkbar, der zwischenzeitlich wegen der Temperaturen in die „Knie“ gegangen war und nur dank des Einsatzes von Kühlpads seinen Dienst wieder aufnehmen konnte.

Dennoch legten die Capitals los, als gäbe es keine Hitze. Bereits im ersten Inning erzielten sie vier Runs, wobei es Berlins Pitcher Simon Groß den Bonnern mit einigen Walks leicht machte. Und auch im weiteren Verlauf ließen sich die Grün-Gelben nicht aufhalten, allein im dritten Inning brachten sie sieben Runs über die Homeplate. 13:0 nach drei Innings – da war absehbar, dass diese Partie nicht mehr lange dauern würde. Eric Brenk und Nick Miceli trugen mit ihren Homeruns zum klaren Zwischenstand bei. Auf der anderen Seite hatte Bonns Pitcher Sascha Koch keinerlei Probleme, die Berliner Offensive in Schach zu halten. Im ganzen Spiel gelang den Flamingos ein einziger Hit. Koch schickte allein sieben Schlagleute per Strikeout zurück ins Dugout.

Mercy Rule führt zu vorzeitigem Abbruch

Und so kam im vierten Inning das sehr plötzliche Ende, das selbst die beiden Schiedsrichter etwas überraschte. Denn die mussten sich beim Scorer erkundigen, dass die Mercy Rule bei 15 Punkten Vorsprung ab dem vierten Inning greift (in einem auf sieben Innings angesetzten Spiel). Also war nach dem 14. und 15. Punkt durch Lennart Weller und Eddie Stommel sofort Schluss. Auch Pitcher Zach Dodson, sonst nie in der Offensive im Einsatz, und Youngster Justus Recki konnten mit ihren Hits zum klaren Sieg beitragen.

Im zweiten Spiel sorgte der neue Spielertrainer Wilson Lee mit einem satten Homerun im ersten Inning für die schnelle 3:0 Führung. Nach einem Double von Eric Brenk und einem Walk von Kevin van Meensel machte Lee kurzen Prozess und holte die drei Punkte nach Hause. Überhaupt waren die Capitals auch in diesem Spiel nicht aufzuhalten, was die Flamingos besonders im zweiten Inning zu spüren bekamen. Diverse Doubles, ein Triple von Danny Lankhorst und ein Homerun von Kevin van Meensel packten elf weitere Punkte auf die Habenseite der Caps. 14:0 nach zwei Innings, das erleben die Fans im Stadion auch nicht oft.

In diesem Spiel gelang den Flamingos immerhin der Ehrenpunkt durch Tim Wägner. Ansonsten ließ Pitcher Zach Dodson mit außergewöhnlichen zehn Strikeouts in vier Innings keine Zweifel aufkommen. 18:1 hieß es am erneut frühzeitigen Ende. Überragender Offensivmann bei den Capitals war Wilson Lee mit insgesamt fünf Hits, und acht RBI (Runners batted in). Erfolgreiche Hits hatten aber nahezu alle Bonner Spieler.

Der Vorsitzende der Capitals, Udo Schmitz, freute sich über den gelungenen Auftakt und dankte den Fans, die für tolle Stimmung gesorgt hatten: „Das war ein Start nach Maß. Nach fast einem Jahr ohne Ligaspiel weiß man nicht, wo man steht, aber das Team hat auf den Punkt seine Leistung gebracht.“

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