Baseball-Bundesliga Bonn Capitals überrollen den Tabellenletzten
Bonn · Die Dockers überrollt und dabei das eigene Punktekonto üppig aufgefüllt: Baseballbundesligist Bonn Capitals hat in Bremen das Tabellenschlusslicht Bremen Dockers zum Hinrundenabschluss mit 30:0 und 24:0 geradezu deklassiert. Rekordverdächtige Erfolge, die dem deutschen Baseballmeister in dieser Höhe in der Bundesliga schon lange nicht mehr gelungen sind.
Die Capitals benötigten nur insgesamt zwölf Innings, um 54 Punkte zu sammeln. In einer starken Offensive ragte Maurice Wilhelm noch ein Stück weit heraus. Bei nasskaltem Wetter war sofort klar, wer das Sagen in der ersten Partie hat. Bonn lag nach zwei Innings schon mit 15:0 vorne, ließ es dann etwas ruhiger angehen, um im siebten Inning noch mal zehn Runs nachzulegen.
Dabei war es die Schlagkraft der Capitals auf der einen Seite und die Schwäche der Bremer Pitcher und Feldverteidigung auf der anderen Seite, die zu diesem deutlichen Ergebnis führte. Alleine 16 Walks und fünf Fehler der Gastgeber sprechen Bände. Die Bonner Offensive jedenfalls nutzte die Gelegenheit, etwas fürs Punktekonto zu tun. Allen voran Wilhelm, Wilson Lee und Daniel Lamb-Hunt, die ohnehin die besten Offensiven der Capitals in dieser Saison sind. Wilhelm schlug vier Hits, sechs RBI (Schläge, mit denen er einen Läufer „nach Hause“ gebracht hat) und verzeichnete dazu noch vier eigene Runs. Lee schaffte sogar fünf Hits, fünf RBI und fünf Runs. Und Lamb-Hunt schlug drei Hits, vier RBI und verbuchte zusätzliche vier Runs. Wilhelm und Lamb-Hunt schlugen dabei je einen Homerun. Bremen versuchte mit drei Pitchern dagegen zu halten – vergeblich. Dagegen hatte Bonns neuer Pitcher Christian Tomsich überhaupt keine Probleme, Bremen erzielte nur zwei Hits gegen ihn. Spiel eins war damit schnell abgehakt.
Dass sich beide Spiele dennoch etwas hinzogen, hatte vor allem mit den Regenunterbrechungen zu tun. Spiel zwei wurde schließlich beim Stand von 24:0 für die Capitals nach fünf Innings wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgebrochen. Bei einem Abbruch zu diesem Zeitpunkt wird das Spiel dennoch gewertet. Die wenigen Innings hielten die Capitals nicht davon ab, munter weiter zu punkten. 12:0 hieß es nach dem ersten und 23:0 nach dem dritten Inning. Dabei demonstrierte Wilhelm eindrucksvoll, dass er in der Troika der besten Schlagmänner an diesem Tag der überragende Mann war. Vier Hits, darunter zwei Triples, und sieben RBI konnte der Nationalspieler sammeln. Lamb-Hunt ließ sich ebenfalls nicht lange bitten. Auch Eric Brenk und Wilson Lee sammelten fleißig Punkte. Nahezu jeder Spieler der Capitals schlug mindestens einen Hit.
Auch der Nachwuchs kam zu Einsätzen und Hits. Die Bremer konnten einem schon fast leidtun, denn auch in diesem Spiel produzierten sie sieben Fehler in der Feldverteidigung und acht Walks der Pitcher. Bremen war wie zuletzt schon Wesseling kein Maßstab. Da warten in Kürze wieder schwerere Kaliber auf die Caps.
Zunächst kommt am Mittwoch zum Auftakt der Rückrunde Wesseling zum Abendspiel in die Rheinaue, bevor nächstes Wochenende die Hamburg Stealers zu Gast sind. Die Hamburger haben nach ihrer zwischenzeitlichen Tabellenführung einen Einbruch erlitten. Den zwei deutlichen Niederlagen gegen Solingen folgten am Samstag zwei weitere gegen Dohren. So steht Bonn als Hinrundensieger der Bundesliga Nord fest und ist offenbar gewappnet für die kommenden Aufgaben.
