DM-Finale Zum Titel fehlen nur drei Siege

Bonn · Nach dem 0:2-Rückstand wollen die Bonn Capitals Spiel drei gewinnen und die Finalserie um den Titel gegen Heidenheim kippen

 Noah Lindt und die Caps wollen Spiel fünf erzwingen.

Noah Lindt und die Caps wollen Spiel fünf erzwingen.

Foto: Thomas Schönenborn

Terrell Joyce’ Herangehensweise leuchtet ein. Und sie nimmt der Aufgabe ein wenig den Schrecken: „Die Ausgangslage ist immer noch gleich. Wir müssen drei Spiele gewinnen, um Meister zu werden – es ist nun nur ein härterer Weg. Wir dürfen nicht so sehr darauf blicken, dass der Gegner Heidenheim heißt, sondern unser Spiel spielen.“ Was der Outfielder der Bonn Capitals noch noch nicht einmal im Kleingedruckten verrät, ist die Tatsache, dass die Gäste aus Heidenheim am Samstag (14 Uhr) mit zwei Heimsiegen im Rücken anreisen, was bedeutet, dass ihnen nur noch ein Erfolg zu ihrem sechsten deutschen Meistertitel im Baseball fehlt.

Doch davor steht die Aufgabe in der Rheinaue gegen die Caps, die den Heideköpfen nicht nur das Leben schwer machen wollen, sondern noch lange nicht bereit sind, sich von dem ihrerseits zweiten Titel zu verabschieden. Sie haben sich selbst um eine bessere Position gebracht, resümieren die Caps in ihrer Vorschau auf das Wochenende: „Das Team muss sich auf seine Stärken besinnen“, denn, das sehen Mannschaft und Trainerstab so, in Heidenheim ist das überhaupt nicht gelungen.

Während also der Nordmeister nicht sein volles Leistungsvermögen abrief, erwischte der Südmeister, bei dem für die Caps im Übrigen selten viel zu holen ist, zwei Sahnetage und brachte sich in die komfortable Position, die von den Bonnern frei nach Terell Joyce nun ausgeblendet wird.

Cheftrainer Max Schmitz sah sich aber offenbar auch selbst in der Verantwortung für den misslungenen Serienauftakt und drehte schon im Training unter der Woche an einigen Stellschrauben. „Wir haben uns natürlich alle eine andere Ausgangslage gewünscht“, sagt er. „Aber so liegt unser Fokus nun voll und ganz auf Spiel drei, das müssen wir gewinnen. Die möglichen Spiele am Sonntag interessieren uns erst am Sonntag.“

Dass die Defensive der Caps noch Luft nach oben hat, war vorher klar, doch dass ausgerechnet das Prunkstück Offensive in den Finalspielen der Playoffs mit stotterndem Motor unterwegs ist, war dann doch enttäuschend für Team und Fans. Das gilt es, abzuhaken und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen – wobei eine der großen Bonner Stärken voraussichtlich ausfällt: Pitcher Sascha Koch laboriert schon länger an einer Armverletzung, die ihm ein Auf und Ab beschert. Mal besser, mal schlechter. Am vergangenen Wochenende musste er aussteigen.

Doch je länger die Serie dauert, desto wichtiger werden die Arme der Pitcher. Es wird sicherlich ein Taktieren. Die Caps müssen im Samstagsspiel das Beste aufbieten, was sie haben, um überhaupt weitere Spiele zu erzwingen. Heidenheim könnte Power zurückhalten um hintenraus in Spiel vier oder fünf den längeren Atem auf dem Werferhügel zu haben.

Immerhin, das Selbstbewusstsein ist ungebrochen. „Heidenheim ist ein erfahrenes und starkes Team, aber vom Kopf her machen sie uns keine Angst“, sagt Catcher Vinny Ahrens. „Wir sind stark genug, Heidenheim zu schlagen, wir müssen es nur tun. Wenn wir am Samstag gewinnen, ist wieder alles offen“, sagt er und ist sicher, dass die Caps die Serie dann kippen können.

Die Fans jedenfalls glauben an ihr Team: Das Stadion ist nicht nur am Samstag gemäß der Coronaregeln ausverkauft, auch für den Sonntag gibt es nur noch wenige Karten.

Die Capitals übertragen die Partie auf Ihrem YouTube Kanal „Bonn Capitals Baseball“ im Livestream. Ein mögliches Spiel 4 findet am Sonntag um 12 Uhr statt, ein Spiel 5 dann im Anschluss.

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