Para-Leichtathletik-WM Bonner Sportler Baldé holt zweite Bronzemedaille

London · Alhassane Baldé hat bei der Para-WM der Leichtathleten in London Bronze über die 5000 Meter eingefahren. Der Bonner Rennrollstuhlfahrer feierte damit bereits den zweiten dritten Platz bei der Weltmeisterschaft.

Drei Starts - zwei Mal Edelmetall: Besser hätte es für Alhassane Baldé in London nicht laufen können. Der Bonner Rennrollstuhlfahrer der Schwimm- und Sportfreunde Bonn hat bei der Para-WM der Leichtathleten über die 5000 Meter die Bronzemedaille gewonnen. Eine Woche nach dem dritten Rang über die 1500 Meter feierte Baldé damit bereits das zweite Edelmetall. "Nach unserer bislang schwierigsten Saison kommen die beiden Medaillen schon sehr überraschend", sagte Baldés Trainer Alois Gmeiner, der nicht mit nach London gereist war. Baldé litt zu Beginn der Saison unter Rückenproblemen und konnte über zweieinhalb Monate nur alternativ auf einem Handbike trainieren, der Start bei der WM war zwischenzeitlich fraglich.

In einer Zeit von 11:11,92 Minuten musste sich der 31-Jährige nun nur seinem ehemaligen Trainingspartner und dem Weltrekordhalter Marcel Hug aus der Schweiz sowie Rawat Tana aus Thailand geschlagen geben. "Al hat mich direkt nach dem Rennen angerufen und erst mal das kommende Wochenende mit mir verplant", so Gmeiner. Bereits am vergangenen Sonntag hatte der Bonner über die 1500 Meter überraschend Bronze gewonnen, den Finallauf über die 800 Meter jedoch knapp verpasst.

Zufrieden zeigte sich der Coach auch mit der Leistung der zweiten Bonner Athletin, Annika Zeyen. "Annika fährt erst seit neun Monaten Rennrollstuhl. Sie hat sich in London prächtig geschlagen", so Gmeiner. Die ehemalige Rollstuhlbasketballerin erreichte drei Top-Ten-Platzierungen und dürfte damit bei der Heim-EM im kommenden Jahr in Berlin wie Baldé zu den Medaillenkandidaten gehören. "Ich bin unheimlich stolz auf meine beiden Athleten. Bonn ist damit Deutschlands Standort Nummer eins im Rennrollstuhlfahren", sagte der Trainer.

Auch dank der beiden Bronzemedaillen des Bonners hatte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) kurz vor dem Ende der WM am Sonntagabend 21 Medaillen auf dem Konto - jeweils siebenmal Gold, Silber und Bronze.

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