Bundesligist Bad Neuenahr steht jetzt in der Pflicht

Trainer Schacht fordert von den Kickerinnen Sieg beim Hamburger SV

Bundesligist Bad Neuenahr steht jetzt in der Pflicht
Foto: Martin Gausmann

Bad Neuenahr. Der achte Spieltag der Frauenfußball-Bundesliga wird am Sonntag ausgetragen. Dabei tritt der SC 07 Bad Neuenahr als Tabellensiebter beim zwei Plätze besser stehenden Hamburger SV an (11 Uhr).

Beide Teams sind am vergangenen Wochenende aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Somit dürften die Trainer, auf Hamburger Seite Achim Feifel, beim SC 07 Dietmar Schacht, auf eine Trotzreaktion ihrer Mannschaften hoffen.

Schacht hatte unmittelbar nach dem unglücklichen Pokal-Aus gegen Turbine Potsdam angekündigt, der SC 07 werde bei gleich bleibender Leistung das Jahr mit sechs Punkten aus den verbleibenden zwei Partien beenden. Das heißt: Der Bad Neuenahrer Coach geht von einem Sieg in Hamburg aus.

Allerdings stellt sich die Frage, wie die Bad Neuenahrerinnen das Spiel gegen Potsdam verdaut haben. Sie hatten sich völlig verausgabt, waren am Ende stehend k.o. und standen dennoch mit leeren Händen da. Das muss erst einmal verarbeitet werden.

Auf der anderen Seite zeigte sich HSV-Trainer Feifel nicht sonderlich unglücklich über das Pokal-Aus. "Vielleicht hat diese Niederlage ihr Gutes", wird Feifel zitiert. Nun bleibe dem von vielen Verletzungen geplagten Team ein weiterer zusätzlicher Termin erspart. Der HSV hatte sich die Niederlage im übrigen selbst zuzuschreiben. Er war vor allem in der zweiten Halbzeit das klar dominierende Team und verlor nur wegen seiner Abschlussschwäche.

In der Bundesliga darf der HSV als positive Überraschung bezeichnet werden. Die Experten hatten den Nordlichtern eine schwere Saison prophezeit, nachdem das Team mit Shelley Thompson und Anna Blässe zwei seiner bekanntesten Spielerinnen an den VfL Wolfsburg verloren hatte.

Aber in Hamburg scheint man über diesen Verlust gar nicht so traurig zu sein, denn Blässe wurde als zu eigensinnig dargestellt und Thompson hat einen fordernden Berater an ihrer Seite. Auch den Weggang von Torhüterin Tessa Rinkes - zum USV Jena - konnten die Hanseatinnen verkraften, sie war zumeist nur zweite Wahl.

Unter den Neuen waren keine Stars, vielleicht einer der Gründe, warum Feifel derzeit ein derart homogenes Team ins Rennen schicken kann. Der HSV hat sich überwiegend mit Spielerinnen aus der eigenen Reserve verstärkt, mit dem Erfolg, dass zum Beispiel eine Denise Lehmann in den letzten beiden Bundesliga-Partien die Treffer für insgesamt vier Punkte erzielte.

Nach sieben Spielen hat der HSV neun Punkte auf dem Konto - zwei mehr als der SC 07. Das bedeutet, dass die Neuenahrerinnen mit einem Sieg am Sonntag am Hamburger SV vorbeiziehen können.

Der SC 07 macht sich nach dem Abschlusstraining am Samstag per Bahn auf den Weg in die Hansestadt. Vor Ort wurde gegenüber den vergangenen Jahren einiges geändert. So wohnt die Elf nicht mehr in einer der Satellitenstädte, sondern mitten in der Stadt, nur rund zehn Minuten vom Wolfgang-Meyer-Stadion, in dem die Partie am Sonntag ausgetragen wird, entfernt.

Nach dem Spiel werden sich die Weltmeisterinnen Sandra Minnert und Uschi Holl vom Bad Neuenahrer Team trennen. Sie fliegen direkt von Hamburg aus nach München zu Johannes B. Kerners Sendung "Menschen 2007", bei der unter anderem die Frauenfußball-Nationalmannschaft am Sonntagabend zu Gast sein wird.

Bundesliga, 8. Spieltag: Duisburg - Potsdam, Crailsheim - Wattenscheid, Freiburg - Essen-Schönebeck, Hamburg - Bad Neuenahr, Bayern München - Wolfsburg (alle So., 11 Uhr), Saarbrücken - Frankfurt (So., 14 Uhr).

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