Ligaabbruch durch Coronavirus Plötzliches Saisonende für TuS Mondorf und SSF Bonn

Bonn · Die Ausbreitung des Coronavirus zieht auch im regionalen Sport immer größere Folgen nach sich. Ein Überblick über Spielabsagen und Saisonabbrüche.

 Die SSF-Spielerinnen Merrit Faller (l.) und Lena Maasewerd haben bereits im März Sommerpause.

Die SSF-Spielerinnen Merrit Faller (l.) und Lena Maasewerd haben bereits im März Sommerpause.

Foto: Horst Müller

Fußball: Die für Samstag geplante Partie des Regionalligisten Bonner SC bei den Sportfreunden Lotte fällt aus. Nachdem die Gemeinde Lotte eine entsprechende Ordnungsverfügung erlassen hat, sagten die SF Lotte das Spiel am Donnerstagmittag ab. Damit hält sich der Verein an die Direktive, die der Deutsche Fußball-Bund an die Adresse der Amateurvereine gerichtet hat. „Der DFB, seine Regional- und Landesverbände sowie die DFL stehen in engem Austausch mit den zuständigen Institutionen. Wir vertrauen der Expertise der Behörden vor Ort“, hatte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius erklärt.

Entsprechende Regeln kommunizierte der Westdeutsche Fußballverband. Generelle Spielabsagen sind laut dem Westdeutschen Fußballverband nicht vorgesehen. Allerdings müsse jede Heimmannschaft mit seinem örtlich zuständigen Gesundheitsamt in Kontakt treten und mit diesem abklären, ob das jeweilige Spiel ausgetragen werden kann. Die Verfügung des Gesundheitsamtes sei entsprechend zu befolgen. Anzunehmen ist, dass unter den aktuellen Umständen auch das Heimspiel des BSC am 22. März nicht stattfinden kann.

Wie es in den Klassen unterhalb der Regionalliga weitergeht, ist derzeit noch unklar. Auch der Verband Mittelrhein verwies in diesem Zusammenhang auf die Behörden. „Für unsere Vereine bedeutet die aktuelle Entwicklung, dass sie Kontakt zu ihrer Kommune aufnehmen müssen. Die zuständigen Behörden entscheiden, ob Veranstaltungen stattfinden können oder nicht“, erklärt der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses, Markus Müller, in einer Mitteilung. Fest steht bislang nur, dass bis einschließlich 20. März keine Partien im Kreis Heinsberg ausgetragen werden, der vom Coronavirus bekanntlich besonders hart getroffen ist.

Volleyball: Während die 1. Bundesliga der Frauen und Männer ohne Zuschauer weitergeführt wird, wird der Spielbetrieb in allen Ligen von 2. Liga bis Regionalliga eingestellt. Betroffen sind davon auch die Zweitliga-Herren des TuS Mondorf und die Drittliga-Damen der SSF Fortuna Bonn – für sie ist die Saison beendet. Regelungen über Auf- und Abstieg sollen zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden. „Wir haben das Training für diese Woche abgesagt und werden uns am Montag zu einer Mannschaftssitzung treffen, um zu besprechen, wie es weitergeht“, sagte Fortunas Sportlicher Leiter Albert Klein. Mondorfs Teammanager Klaus Utke meinte: „Wir können relativ entspannt abwarten, wie es weitergeht. Denn wir stehen derzeit auf einem Nichtabstiegsplatz.“

Basketball: Das letzte Spiel vor den Playoffs der Dragons Rhöndorf gegen die BG Dorsten in der 1. Regionalliga entfällt. Auf Empfehlung der Stadt Dorsten hat der Verein die Begegnung abgesagt, dafür wird das Spiel als 0:20-Niederlage für die BG gewertet. Der Club erhält keine Verwarnung, wie sonst für den absagenden Verein üblich. Ob die Playoffs stattfinden werden, ist derzeit noch unklar. Der Verband will sich in den kommenden Tagen dazu äußern.

Handball: Mit sofortiger Wirkung hat der Verband Mittelrhein (HVM) den Spielbetrieb bei Männern und Frauen in den Ober-, Verbands- und Landesligen bis einschließlich zum 5. April eingestellt. Da anschließend die zweiwöchige Osterpause folgt, würde nach aktuellem Stand der Spielbetrieb am Wochenende 25./26. April wieder aufgenommen. Die ausgefallenen Spieltage sollen nach dem planmäßigen Saisonende am 10. Mai nachgeholt werden. Außerdem wurde die Saison bei den Jugendhandballern ab sofort für beendet erklärt. Die Regionalliga Nordrhein, in der sieben Vereine aus dem Verband Mittelrhein spielen, führt den Spielbetrieb dagegen weiter.

In einem Rundschreiben informierte Spielwart Peter Monschau: „Die Spiele der RLNR (Regionalliga Nordrhein) finden weiterhin statt, sofern die betreffenden Vereine die Möglichkeit haben und keine Absage in Erwägung ziehen.“ Allerdings hat die Stadt Rheinbach die Partie des TV Rheinbach M 1883 gegen die SG Ratingen als gefährdet eingestuft und die Absage veranlasst. Das Spiel der HSG Siebengebirge gegen den TV Korschenbroich findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Bisher ohne Einschränkungen zur angesetzten Zeit soll die Partie der TSV Bonn rrh. gegen die Zweitvertretung des TuSEM Essen stattfinden.

Tischtennis: Auch im Tischtennis gibt es bislang keine generellen Spielabsagen oder gar Saisonabbrüche. Der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) teilte dazu mit: „Wir gehen im WTTV – zunächst – weiterhin davon aus, dass alle angesetzten Punkt- und Pokalspiele auch stattfinden. Diese Sichtweise wird unterstützt durch Informationen seitens des LSB NRW und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, nach denen eine Infektions- und Ansteckungsgefahr bei Veranstaltungen unserer Größenordnung nicht höher ist, als sich im Alltag zu bewegen.“ Unklar ist jedoch, ob die Partie der Regionalliga-Damen des TTC Grün-Weiß Fritzdorf beim TTC Langen am Samstag ausgetragen wird, da der hessische Verband den Spielbetrieb bis zum 17. April einstellt.

Badminton: Laut einer Mitteilung des deutschen Verbands sollen die abschließenden beiden Spieltage in den Bundesligen stattfinden. Allerdings wird darauf verwiesen, dass die Verantwortung letztlich bei den Behörden liege.

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