Kostenloses Angebot in Bonn Das ist das Programm für Sport im Park 2021

Service | Bonn · Ab der kommenden Woche startet an sechs verschiedenen Standorten in Bonn das kostenlose Programm „Sport im Park“. Das Angebot reicht von Aquafitness bis Zumba.

 Auch am Beueler Rheinufer werden wieder Fitnessstunden angeboten.

Auch am Beueler Rheinufer werden wieder Fitnessstunden angeboten.

Foto: Benjamin Westhoff

Wie wäre es mit einer Einheit Kaha mitten im Kurpark von Bad Godesberg zum Start in den Feierabend? Ein Mix aus Tai-Chi, Qigong und Yoga, benannt nach dem maorischen Wort für „Kraft“ und „energiegeladen“. In insgesamt fünf Phasen werden dabei verschiedene Muskelgruppen gekräftigt, gedehnt und entspannt - und das alles zu Musik von Bands hauptsächlich aus Neuseeland, Samoa und Hawaii.

Kaha ist eine der Neuheiten im diesjährigen Programm von „Sport im Park“. Gleichgeblieben ist das Grundkonzept: An sechs verschiedenen Standorten im Bonner Stadtgebiet werden von montags bis samstags bis Mitte September verschiedene Sportstunden angeboten - kostenlos, ohne Voranmeldung, ohne Vorkenntnisse. Organisiert wird die Aktion vom Stadtsportbund Bonn in Kooperation mit der Stadt Bonn, den Stadtwerken Bonn, der Barmer-Krankenkasse sowie der Volksbank Köln Bonn.

Nach einem Jahr coronabedingter Pause startet das Angebot Sport im Park nun ab dem kommenden Montag - Voraussetzung dafür war ein stabiler Inzidenzwert unter 50. Geleitet werden die Sportstunden von den Trainern der ortsansässigen Vereine: Die Schwimm- und Sportfreunde (SSF) Bonn betreuen das Römerbad und das Beueler Rheinufer, der Godesberger Turnverein (TV) den Godesberger Kurpark, der Turn- und Kraftsportverein (TKSV) Duisdorf den Rochusplatz und das Hardtbergbad.

Der Hochschulsport der Uni Bonn organisiert die Sporteinheiten auf der Hofgartenwiese. Das Angebot ist vielseitig und reicht von A wie Aquafitness bis hin zu Z wie Zumba. Vielseitig ist auch die Zielgruppe: Sportbegeisterte sind ebenso willkommen wie Unentschlossene, die sich bisher noch nicht an Fitnesskurse oder bestimmte Sportarten herangetraut haben. Neu ist in diesem Jahr ein Angebot speziell für Kinder: Jeden Samstag bietet der Godesberger TV „Sport & Spiel“ für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren im Godesberger Kurpark an.

„Das Besondere ist, dass es niederschwellig ist“

Auch für die Trainer ist Sport im Park etwas Besonderes. „Den Trainern macht es unheimlich Spaß“, sagt Susanne Mockenhaupt, Mitglied des Vorstandes des Turn- und Kraftsportvereins (TKSV) Duisdorf und zuständig für die Koordination. Mit dem TKSV ist sie seit der ersten Ausgabe von Sport im Park 2016 dabei, damals noch als Fitnesstrainerin, mittlerweile plant sie die Einsätze der 15 Übungsleiter aus ihrem Verein. „Das Besondere ist, dass es niederschwellig ist“, sagt sie. „Jeder kann mitmachen - ohne sich vorher anzumelden.“ Einsteigen ist jederzeit möglich. Im Gegensatz zu Kursen im Verein startet jedes Training Sport im Park so, dass jeder Neuhinzugekommene nicht den Anschluss verliert. Schließlich sollen auch „Sportmuffel“ gelockt werden.

Der TKSV ist gleich an zwei Orten aktiv, im Zentrum von Duisdorf, auf dem Rochusplatz und im Hardtbergbad. In dem Freibad wird Aquafitness angeboten, gleich vier Übungsleiter bilden das „Aquateam“, wie Mockenhaupt es nennt. Normalerweise sind die Aquafitness-Kurse schnell ausgebucht, bei Sport im Park hat jeder die Chance, mitzumachen. Für den Verein ist es auch Eigenwerbung, um neue Mitglieder zu finden - mit Erfolg. „Viele sind hängengeblieben“, erzählt Mockenhaupt.

Das Besondere an Sport im Park ist der Veranstaltungsort - unter freiem Himmel

Von Anfang an dabei ist auch Barbara Geschwandtner. Die 59-jährige Zumba-Trainerin organisiert das Programm für den Godesberger TV. Im Anfangsjahr hat sie jede Zumba-Einheit noch selbst geleitet – 20 Wochen im Sommer ohne Urlaub. Mittlerweile kann auch sie sich auf ein Team aus etwa 15 bis 20 Coaches verlassen. Das Einzigartige für sie ist der Standort – Bewegung unter freiem Himmel. Mitten im Herzen von Bad Godesberg, umgeben von blühenden Pflanzen und Bäumen im Kurpark. „Es ist auch fürs Auge schön“, sagt sie. Normalerweise startet Sport im Park bereits im Mai, dann beginnt im Kurpark alles zu blühen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwitzen dann neben einem Meer aus bunten Tulpen.

Teilnehmer müssen Sportkleidung, Sportschuhe und Getränke mitbringen

Für die Trainer ist jede Woche, jede Einheit anders – schließlich wissen vorher nie, wer kommt. In ihren Zumba-Kursen hatte Geschwandtner schon anderthalbjährige Kinder, die zur Musik mitwippten, und daneben 80-Jährige. „Jeder macht so mit, wie er kann“, sagt sie. So manch einer hat auch schon spontan in Alltagskleidung mitgemacht. Ideal sind dennoch Sportklamotten, Sportschuhe und etwas zu trinken. Wenn die Teilnehmer eine zusätzliche Yogamatte oder ein Handtuch sowie einen Aquagürtel oder eine Poolnudel mitbringen sollen, ist das im Programm extra vermerkt (siehe Karte). Die Teilnahme ist insgesamt kostenlos, allerdings müssen Besucher der Sporteinheiten in den beiden Freibädern den regulären Badeintritt entrichten.

Sport im Park fällt nur bei Gewitter oder Starkregen aus

Outdoor-Sport bedeutet immer auch die Unwägbarkeiten des Wetters zu akzeptieren – strahlender Sonnenschein, extreme Sommerhitze, Regen. „Das ist auch für die Abwehrkräfte gut“, sagt Mockenhaupt. Nur bei Gewitter oder Starkregen findet das Sportangebot nicht statt. Anders als in der Halle herrscht jeden Tag eine andere Bodenbeschaffenheit. „Aber die Übungsleiter nehmen das gerne in Kauf“, sagt auch Geschwandtner. Für alle Übungsleiter im Godesberger TV ist Sport im Park eine Zusatzaufgabe, alle sind berufstätig und leiten neben auch noch das reguläre Kursprogramm im Verein.

Egal für welche Sportart sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den kommenden Wochen entscheiden, jede Stunde ist eine Auszeit vom Alltag. Selbst mitten im belebten Zentrum von Duisdorf vergessen Trainer und Sportler, wo sie sich befinden. „Man bekommt nicht mit, dass die Autos vorbeifahren“, sagt Mockenhaupt.

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