Badminton Der 1. BC Beuel stellt sich neu auf

Bonn · Für den 1. BC Beuel endete die Badminton-Bundesligasaison erstmals seit neun Jahren schon nach der Hauptrunde. Als Tabellen-Fünfter verpasste die Mannschaft die Play-offs gleich um zwei Plätze. Die Beueler beendeten ihre Saison mit einem 3:3-Unentschieden gegen den amtierenden deutschen Meister SG EBT Berlin.

Dass sich die Enttäuschung bei allen dennoch in Grenzen hielt, ist der pragmatischen Sichtweise geschuldet, die schon bei Saisonbeginn bestand. Neuzugang Andreas Heinz drückte es damals so aus: "Von der Meldeliste her sind sechs bis acht Mannschaften in der Lage, die Play-offs zu erreichen. Wir gehören zu den Vereinen, die antastbar sind."

Genau die Unantastbarkeit, die jahrelang nach außen transportiert wurde, war nun direkt zu Saisonbeginn fort. "Wir haben dieses Jahr keine gute Saison erwischt", sagte Beuels Kapitän Ingo Kindervater: "Am Anfang hatten Marc Zwiebler und ich keine gute Form nach den Olympischen Spielen, zudem fehlte uns noch Birgit Michels. Der Druck war sofort sehr hoch, denn es ging gegen die direkte Konkurrenz."

Die Beueler liefen von Beginn an dauerhaft einem Rückstand in der Tabelle hinterher, der letztlich nicht mehr eingeholt werden konnte. Der Ausfall eines Leistungsträgers war nur schwer zu ersetzen. Gerade hier mahnt der Kapitän aber zu realistischer Einschätzung: "Leider können wir nicht einkaufen, wen wir wollen. Unser Etat ist deutlich kleiner als beispielsweise der von Berlin. Dass wir dennoch mit allen Vereinen in der Liga auf Augenhöhe stehen, haben wir gegen den Sieger der Hauptrunde bewiesen."

Gemessen an den finanziellen Möglichkeiten ist es bemerkenswert, dass der BC in den vergangenen Jahren immer wieder um die Meisterschaft mitspielen konnte. Sportlich kann aus der Saison dennoch Positives mitgenommen werden. Mit Andreas Heinz hat sich neben Ingo Kindervater ein junger Doppel- und Mixedspezialist im Team etabliert, der in den kommenden Jahren Kindervaters Position übernehmen wird.

Zudem feierten mit Eva Janssens und Max Weißkirchen zwei 16-jährige Eigengewächse ihre Bundesligapremieren. Hannah Pohl, die bereits ihre zweite Bundesligasaison als Ersatz absolvierte, ist als zweite junge Beuelerin am Start. Genau wie vor gut einem Jahrzehnt Michels, Zwiebler und Kindervater sollen alle drei langsam zu Leistungsträgern der Bundesligamannschaft werden.

Dieses Grundgerüst erleichtert laut Kindervater auch derzeit die Kaderplanung. Zwei Positionen gilt es in den kommenden Wochen noch bestmöglich zu besetzen. Auf Damenseite dauern die Verhandlungen mit Heather Olver noch an, die alle Verantwortlichen gerne für eine weitere Spielzeit in Beuel halten würden.

iel wird weiterhin vom zweiten Herreneinzel abhängen. Auch hier laufen Gespräche mit André Tedjono, der dann seine dritte Saison am Rhein verbringen würde. Bei einem Blick auf die nächste Spielzeit ist sich Ingo Kindervater aber sicher: "Einen solchen Saisonstart wird es im September nicht geben. Denn diesmal sind keine Olympischen Spiele, und wir können fit in die Saison starten."

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