Der Fan ist der Dumme
Kommentar
Vier Abende hatte Eurosport in den letzten zwei Wochen eine überdurchschnittliche Zuschauerbeteiligung. Grund war die Finalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft zwischen den Telekom Baskets Bonn und den EWE Baskets Oldenburg.
Am Donnerstagabend nun kommt es zur endgültigen Entscheidung - und für Basketball-Fans bleibt der Bildschirm dunkel. Eurosport überträgt stattdessen den "Fight Club". Die Begründung des TV-Senders, der vier Abende lang Basketball-Begeisterung in rund 200 000 deutschen Haushalten schürte und dann den Höhepunkt verweigert, ist ebenso einfach wie haarsträubend.
Man habe von sportdigital und der Basketball Bundesliga GmbH (BBL) im Vorfeld nur die Lizenz für vier Finalspiele gekauft, hieß es am Mittwoch lapidar aus München. Das sei halt Pech, dass die Meisterschaft erst im fünften Spiel entschieden werde. Doch damit allein dem Spartensender den Schwarzen Peter zuzuschieben, dass der Höhepunkt der deutschen Basketball-Meisterschaft nicht im Fernsehen mitzuerleben sein wird, wäre zu kurz gegriffen.
Denn eine noch unrühmlichere Figur macht in dieser Frage die BBL selbst. Immerhin bemühte sich Eurosport am Mittwoch noch kurzfristig um die Senderechte - und blitzte bei der BBL ab. Schließlich sei die kostenpflichtige Live-Übertragung der Finalspiels im Internet über bbl.tv eine wichtige Einnahmequelle der BBL, sagte Geschäftsführer Jan Pommer.
Und weil diese bei einer gleichzeitigen Übertragung auf Eurosport wegfallen würde und dieser Verlust durch den Verkauf der Senderechte nicht vollständig kompensiert werden könne, habe die BBL eigentlich gar kein Interesse an einer Übertragung auf Eurosport. Und der einfache Basketball-Fan? Der ist in diesem Geschäft, bei der es der BBL nur ums Geld geht, wieder einmal der Dumme. Schade!
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