Bonn-Marathon Diana Schubert wagt sich auf die volle Distanz

BONN · Ein halbes Jahr Vorbereitungszeit, dreimal Training pro Woche: Jetzt wagt sich Diana Schubert aus Niederkassel an die volle Marathon-Distanz. Die Idee kam ihr und ihrer Freundin beim Tanz in den Mai.

Die Laufszene in Deutschland boomt seit Jahren. Das ist auch beim Deutsche Post Marathon Bonn nicht anders, der längst zum Magnet für Ausdauersportler und Zuschauer geworden ist: 12 515 Anmeldungen lagen beim offiziellen Meldeschluss für die 14. Auflage vor - hinzu kommen noch die Kurzentschlossenen, die sich von Donnerstag bis Samstag auf dem Münsterplatz in Bonn auf der Marathon-Messe nachmelden.

Jedes Jahr steigt die Zahl derjenigen, die sich die Halbmarathonstrecke als Ziel gesetzt haben. Sprich, die "kleine" Runde durch Bonn mit 21,0975 Kilometern. Dieser Trend ist überall zu beobachten. Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor die Marathon-Novizen - jene Sportler, die zum ersten Mal in ihrem Leben die vollen 42,195 Kilometer in Angriff nehmen.

So auch Diana Schubert aus Niederkassel, die dem Start über die volle Distanz entgegenfiebert. "Letztes Jahr beim Tanz in den Mai ist uns diese Idee in einer Sektlaune gekommen. Und dann haben wir das durchgezogen", erzählt sie. Mit "wir" meint die 45 Jahre alte Mutter zweier Kinder noch ihre Freundin Anja Lammerich, die sich mit Diana Schubert seit knapp einem halben Jahr ernsthaft auf ihren ersten Marathon vorbereitet: "Wir haben uns einen Laufvorbereitungsplan aus dem Internet runtergeladen, und dann haben wir Ende 2013 angefangen." Erst noch neue Laufschuhe im Fachhandel gekauft - und schon ging es los.

Die Sekretärin ist begeistert vom Bonn-Marathon und hat bereits zwei Mal mit Freundinnen am Halbmarathon teilgenommen. Jetzt erstmals über die volle Distanz zu starten, sei aber schon etwas anderes, meint Schubert: "Der Bonn-Marathon schafft Gänsehautstimmung, wenn man am Start steht. Natürlich bin ich stolz, jetzt die volle Marathonstrecke anzugehen, wobei der Trainingsaufwand schon enorm war und die Zeit für so viel Training kaum da ist."

Dreimal pro Woche ist sie zuletzt gelaufen. Wenn Diana Schubert für das Marathonspektakel trainiert, passt ihr Ehemann auf die Kinder auf. "Zeitlich ist es eigentlich zu viel gewesen. Ich weiß nicht, ob ich das noch mal machen werde. Ich bin jetzt mehrmals die Woche für mehrere Stunden weg, teilweise vier Stunden am Stück. Da wird man zu Hause schon vermisst."

Die Umfänge sind zuletzt höher geworden: elf, 21 und 30 Kilometer. "Ich hätte nie gedacht, dass sich mein Körper so anpassen kann. So langsam bin ich aber guten Mutes, dass ich die 42 Kilometer packe", sagt sie. Es sei schon eine riesiger Unterschied, für einen Halbmarathon oder einen Marathon zu trainieren.

Vor allem galt es, den innere Schweinhund zu überlisten, der des Öfteren die Botschaft "aufhören" ans Gehirn gefunkt habe. "Ich bin jetzt froh, dass ich es durchgezogen habe", unterstreicht die Marathon-Novizin, die vor zwei Wochen ihr schönstes Lauferlebnis in der Trainingsvorbereitung hatte, als sie erstmals eine Rundstrecke von 36 Kilometern über die Bonner Brücken am Stück meisterte.

"Es war ein großartiges Gefühl, eine solche Distanz bewältigt zu haben", sagt Schubert. Und: "Ich bin jetzt zuversichtlich, dass ich am Sonntag das Ziel erreiche." Als persönliches Ziel hat sie sich das Unterbieten der Fünf-Stunden-Marke gesetzt. Mit der "4107" geht die Niederkasselerin ins Rennen. Nicht ausgeschlossen, dass die Startnummer später zu Hause eingerahmt wird und einen Ehrenplatz bekommt. Und ebenso wenig, dass sie auf den Geschmack kommt. Es gibt viele Ziele, die locken. Marathons gibt es beispielsweise ja auch in Berlin, London und New York.

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