Kölner Haie Die Haie brauchen zu viele Chancen

KÖLN · Den Start in die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatten sich die Kölner Haie wahrlich anders vorgestellt. Aus ihren ersten beiden Spielen in Straubing (2:3 n.P.) und zu Hause gegen Wolfsburg (1:4) holten sie nur einen Punkt, schossen dabei nur drei Tore. Es half wenig, dass Meister Ingolstadt und die Hamburg Freezers als Vorrundenerster der Vorsaison sogar noch schlechter abschnitten.

 Kommt als Verteidiger bei den Haien gut klar: Ex-Stürmer Philip Riefers (r.).

Kommt als Verteidiger bei den Haien gut klar: Ex-Stürmer Philip Riefers (r.).

Foto: PA/dpa

Nur phasenweise zeigten die Kölner ihr druckvolles Eishockey der Vorsaison, das genügte vor allem gegen die starken Wolfsburger nicht. Das Team schafft es anscheinend noch nicht, über 60 Minuten seine Leistungsfähigkeit abzurufen.

Das leidige Problem mit der mangelnden Chancenverwertung besteht bei den Haien offensichtlich noch immer, von den Neuzugängen Evan Rankin, Mike Iggulden und Jamie Johnson war offensiv noch nicht viel zu sehen, aber auch der designierte Torjäger Chris Minard blieb zum Auftakt blass. Noch nicht alle Kölner Spieler sind in Bestform.

In der Vorbereitung gab es immer wieder Verletzungen, am Wochenende fehlten Andreas Holmqvist, Alexander Weiß und Marcel Müller, phasenweise mussten auch Daniel Tjärnqvist und Mirko Lüdemann passen.

Es gibt aber auch einen Gewinner dieses Sommers: Philip Riefers. Der 24-jährige gelernte Stürmer wird seit Beginn der Vorbereitungsphase als Verteidiger eingesetzt und macht seine Sache hervorragend. Offensichtlich liegt ihm die neue Position, von hinten heraus das Spiel aufzubauen und mit harten Schüssen aus der zweiten Reihe für Torgefahr zu sorgen.

Riefers ist bester Kölner Punktesammler in der Champions League, und auch das einzige Haie-Tor am Sonntag ging auf seine Kappe, auch wenn Charlie Stephens die Scheibe noch berührte und deswegen offizieller Torschütze war.

Riefers war trotz seiner persönlichen Leistung insgesamt natürlich nicht mit dem Saisonstart zufrieden. "Wir haben nicht den besten Start erwischt, sind nicht ganz so gut ins Spiel gekommen", ärgerte er sich. "Wir wissen, dass wir es besser können und werden daran arbeiten."

Die Haie lagen in beiden Spielen in Führung, doch das gab ihnen keine Sicherheit. Gegen Wolfsburg mussten die Kölner sogar zwei Treffer binnen 29 Sekunden hinnehmen. "Eishockey ist ein schneller Sport, da kann viel passieren", gab Riefers zu bedenken. "Es ist nicht so leicht, eine Führung nach Hause zu schaukeln. Wir müssen weiter hart spielen, dann kommt das mit der Zeit. Jetzt brauchen wir keine Panik zu bekommen, die Saison ist noch lang."

Mit seinem neuen Defensiv-Job kommt der Rechtsschütze offensichtlich sehr gut zurecht, aber bis Philip Riefers die völlig andere Aufgabe auf dem Eis auch verinnerlicht hat, ist noch ein wenig Geduld nötig. "Es braucht noch Zeit, bis ich da ganz durchblicke", bestätigte er. "Aber ich fühle mich in der Rolle wohl."

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