Mittelrheinliga Die Tabelle interessiert Kohler nicht

Bonn · Die Zeit, in der sich die Fußball-Mittelrheinligisten VfL Alfter und FC Hennef 05 tabellarisch auf Augenhöhe bewegten, ist vorerst vorbei. Ob die Kluft zwischen den Vereinen noch größer wird, werden die letzten zwölf Saisonspiele zeigen.

 Entscheidet selbst, ob er nach seiner Verletzung schon wieder einsatzbereit ist: Alfters Torjäger Bayram Ilk.

Entscheidet selbst, ob er nach seiner Verletzung schon wieder einsatzbereit ist: Alfters Torjäger Bayram Ilk.

Foto: Horst Müller

Während der VfL mit Trainer Jürgen Kohler als Tabellenzweiter munter im Meisterschaftsrennen mitmischt, steht der ehemalige Regionalligist an der Schwelle zur Landesliga. Nach zwei Niederlagen in Folge wuchs der Rückstand der 05er zum rettenden Ufer auf satte zehn Punkte an. Eine Hypothek, die von Spieltag zu Spieltag schwerer wird, sollte nicht endlich der ersehnte Befreiungsschlag gelingen. Am Sonntag (15 Uhr) wäre im beschaulichen Waldstadion am Strangheidgesweg ein geeigneter Zeitpunkt, doch FCH-Trainer Sascha Glatzel, der das Amt in der Winterpause vom Ein-Spiel-Interimscoach Max Lunga übernahm, plagen Sorgen. Sorgen in personeller Hinsicht. Neben den Langzeitverletzten fällt mit Florian Schöller (Gelbsperre) nämlich eine weitere Stammkraft aus.

Was den verbleibenden Kader angeht, ist Glatzel allerdings zufrieden. „Die Mannschaft hat einen hervorragenden Charakter und gibt immer alles, um das gemeinsame Ziel zu erreichen“, betont der Coach. Doch wenn ein Team unten steht, ist es im Ergebnissport Fußball bekanntlich immer schwierig, Nackenschläge zu verkraften. „Wir haben zuletzt zwei gute Spiele gemacht und wenn wir nicht da unten drinstünden, hätten wir drei oder Zähler aus diesen Spielen geholt“, glaubt der FVH-Trainer und bestätigt das ungeschriebene Gesetz: Wenn du unten stehst, hast du die Seuche.

Dennoch oder gerade deswegen wollen die Hennefer die kommende Aufgabe offensiv angehen. Glatzel: „Ein Blick auf die Tabelle genügt, um die Favoritenrolle zu vergeben. Aber wir haben eine Mannschaft, die mitspielt. Darin liegt unsere Qualität.“

VfL-Trainer Jürgen Kohler interessiert die tabellarische Situation überhaupt nicht. „Hennef ist trotz allem stark besetzt und auf dem Weg nach vorne sehr gefährlich. Für mich wird es ein Spiel auf Augenhöhe.“ Dennoch sieht Kohler seinen VfL in einer komfortablen Ausgangssituation: „Hennef muss gewinnen, wir können.“ Können, weil Alfter im Gegensatz zu den Konkurrenten Wegberg-Beeck, Bergisch-Gladbach und TV Herkenrath, die allesamt ihre Bewerbungen fristgerecht einreichten, nicht für die Regionalliga West gemeldet hat und daher ohne Druck spielen kann.

Deshalb lässt sich Jürgen Kohler Zeit, um angeschlagene Akteure wieder in den Spielbetrieb zu integrieren. „Wir werden mit Sorgfalt und Weitsicht die Einsatzfähigkeit von Bayram Ilk, Mehmet Dogan und Cenk Durgun abwägen“, sagt er. Von diesem Trio ist Ilk am ehesten wieder auf dem Feld zu erwarten. „Es könnte sein, aber das entscheidet er selbst“, sagt Kohler und fügt hinzu: „Wir werden nichts riskieren.“

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