Zweite Basketball-Bundesliga Dragons Rhöndorf verlieren mit 58:81 gegen Heidelberg

BAD HONNEF · Der Ball senkt sich, die Zuschauer schauen gebannt, das Spielgerät scheint durch den Ring zu rauschen. Doch es fehlt die entscheidende Präzision, und der Ball springt wieder aus dem Basketballkorb heraus. Die Szenen gab es am Samstagabend beim Spiel der Dragons Rhöndorf gegen die MLP Academics Heidelberg reihenweise zu beobachten.

 Eine Abfuhr bekamen Jordan Hamilton (links) und die Dragons Rhöndorf beim 58:81 gegen Heidelberg.

Eine Abfuhr bekamen Jordan Hamilton (links) und die Dragons Rhöndorf beim 58:81 gegen Heidelberg.

Foto: Horst Müller

Am Ende verlor der Tabellenletzte Rhöndorf am 18. Spieltag der Zweiten Basketball-Bundesliga Pro A mit 58:81 (11:18, 18:25, 14:22, 15:15).

Trainer Boris Kaminski konnte es kaum fassen. Mit seinem Assistenten Matthias Sonnenschein studierte er kurz nach der Schlusssirene das Scouting. Der Statistikbogen dokumentierte erschreckende Zahlen. Von 72 Wurfversuchen aus dem Feld fanden nur 21 Würfe (29 %) ihr Ziel. 21-mal versuchten die Drachen ihr Glück von jenseits der Dreierlinie. Nur drei Treffer (14 %) wurden verbucht. Insgesamt war es ein Debakel für die Rhöndorfer, die in der Offensive in punkto Wurfgenauigkeit einen rabenschwarzen Tag erwischten.

"Wir haben den Ball selten so gut durch die eigenen Reihen bewegt wie heute", sagte Kaminski. "Wir haben viele Systeme durchgespielt und auch den geplanten Wurf genommen. Unsere Trefferquote war aber unterirdisch." Ein Sieg wäre für Rhöndorf ein richtungweisendes Zeichen gewesen. Da Leverkusen und Paderborn ebenfalls verloren, hätten die Dragons mit einem Erfolg einen entscheidenden Schritt im Kampf um den Klassenerhalt machen können.

Dabei starteten die Gastgeber vor 800 Zuschauern furios. Gerade mal 50 Sekunden waren gespielt, als Jordan Hamilton per Dreier das 5:0 erzielte. Großer Jubel brandete auf, als der US-Amerikaner in der fünften Minute das 11:6 besorgte. Rhöndorf schien entschlossen, den dritten Saisonsieg zu erkämpfen. Die Kaminski-Truppe verteidigte bis zu diesem Zeitpunkt bissig und dominierte das Geschehen. Ein Bruch kam jedoch ins Spiel, als die Schiedsrichter dem zu Beginn stark spielenden Center Florian Wendeler nach nur fünf Minuten das zweite Foul anhängten.

Wendeler verließ vorsichtshalber das Feld, um nicht zu schnell die Disqualifikationsgrenze von fünf Fouls zu erreichen. Heidelbergs Center-Hüne Kristian Kuhn (2,08 Meter) nutzte das, düpierte Robin Lodders mehrmals und hatte großen Anteil daran, dass sich das Blatt wendete. Zudem traf Heidelberg souverän von außen. Bis zur Halbzeit hatten sich die Gäste einen 44:29-Vorsprung herausgearbeitet.

Rhöndorf hatte sich nach der Pause viel vorgenommen. Doch die Präzision fehlte. Am Brett wurden leichte Bälle verlegt. Aus der Mittel- und Halbdistanz fiel kaum noch ein Ball durch den Korb. Als Heidelbergs Hrvoje Kovacevic per Korbleger auf 65:42 (29.) erhöhte, war die Partie längst gelaufen.

Rhöndorf muss am kommenden Samstag bei den Baunach Young Pikes ein anderes Gesicht zeigen. Sollten die Dragons in Baunach gewinnen und Leverkusen gegen den Tabellenvierten Gotha verlieren, würde Rhöndorf erstmals in dieser Saison auf den vorletzten Tabellenplatz vorrücken.

Dragons Rhöndorf: Carter (8 Punkte/1 Dreier), Hamilton (7/1), Frankl-Maus (5/1), Smith (10), Wendeler (8), Lodders (4), Schönborn (8), Tratnjek (2), Milovic (2), Winterhalter (4).

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