Niederlage für die Kölner Haie Düsseldorf gewinnt rheinisches Derby in Köln

Köln · Im Duell der beiden achtmaligen deutschen Eishockey-Meister hat die Düsseldorfer EG beim Erzrivalen Kölner Haie einen wichtigen Sieg eingefahren. Am Ende stand es aus Sicht der Haie 0:2.

Vertane Chance und unfreiwillige Nachbarschaftshilfe: Ausgerechnet im 215. rheinischen Derby ließen die Kölner Haie die große Möglichkeit liegen auf Rang zwei der Deutschen Eishockey Liga vorzustoßen. Stattdessen gab das Team von Trainer Cory Clouston vor 14166 Zuschauern in der Lanxess Arena dem Erzrivalen Düsseldorfer EG nach schwacher und unmotivierter Vorstellung durch eine 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)-Niederlage den Glauben an die Qualifikation für die Pre-Playoffs zurück. In einer Hauptrunde, in der es eigentlich gut für den KEC läuft und für die DEG weniger, war es die dritte Derbypleite der Kölner im vierten Duell – zwei davon auf heimischem Eis mit nur einem einzigen Torerfolg.

Die Düsseldorfer hatten sich mit dem 3:1 am Sonntag in Straubing die Chance erkämpft, noch einmal eine Chance auf die Pre-Playoffs zu haben. Dafür musste aber unbedingt der dritte Derbysieg in dieser Saison her. Entsprechend forsch und motiviert startete der Tabellenvorletzte in die Parte. Alexander Preibisch versuchte sich (3.), dann Tim Schüle (5.), Daniel Kreutzer (6.) und zweimal Norm Milley (11.).

Gute Möglichkeiten nach frechen Angriffen, aber nicht gut genug für Gustaf Wesslau. Der schwedische Eisblock im Haie-Tor war zunächst nicht zu bezwingen. Auf der anderen Seite traf Nick Latta nur das Gestänge (7.) für die noch etwas umständlichen Hausherren. Nach einer Viertelstunde und zwei gefährlichen Schüssen von Kapitän Moritz Müller bekam der KEC etwas Oberwasser. Sebastian Uvira sogar einen Extrabecher. Der KEC-Stürmer war so mutig den „DEL-Bad-Boy“ schlechthin herauszufordern. Die Kampfeinlage gegen den furchterregenden Tim Conboy endete etwas überraschend unentschieden – wie das torlose erste Drittel.

Die Teamkollegen zollten Uvira Respekt. Auf die Boxkünste ihres Angreifers konnten sie im Gegensatz zu ihrer Leistung auch stolz sein. Im zweiten Abschnitt jedenfalls fehlte es dem Haie-Spiel an so ziemlich allem. Wenig Tempo, unkonzentriertes Passspiel und nur eine Torchance, bei der Philip Gogulla in Überzahl an DEG-Keeper Mathias Niederberger scheiterte (24.). Düsseldorf spielte zwar bissig und clever, die meiste Arbeit aber nahmen die schludrigen Kölner dem Gast ab. Und Gustaf Wesslau ist auch nur ein Mensch. Gegen Bernhard Ebner (21.) und Manuel Strodel (22.) rettete der Goalie noch zweimal großartig, dann aber schlug im DEG-Powerplay ein Schuss von Ebner zum verdienten 0:1 (29.) ein. In der Folge ging beim KEC nichts mehr. Selbst der über jeden Zweifel erhabene Parick Hager ließ sich anstecken und verstolperte kurz vor der zweiten Pause die Chance zum Ausgleich (40.).

Die Haie hatten etwas gut zu machen und sie versuchten es zumindest. Frederik Eriksson traf in Überzahl aber nur den Pfosten (42.), Max Reinhart (43.) und Travis Turnbull (46.) fanden ihren Meister in Niederberger. Die DEG beschränkte und konzentrierte sich auf die Defensive. Dies gelang so gut, dass dem KEC die Zeit durch die Finger rann. Als dann Eriksson an der Blauen Linie der Schläger brach und er nur auf Kosten eines Fouls den DEG-Konter unterbinden konnte, entschied Bernhard Ebner das Derby.

In Überzahl erzielte der Verteidiger seinen zweiten Treffer des Abends. Die DEG wollte die kleine Chance auf die Pre-Playoffs und hat sie nun in ihren letzten fünf Hauptrundenpartien bei fünf Punkten Rückstand auf die Eisbären Berlin, die ein Spiel mehr ausgetragen haben. Die Haie ihrerseits müssen beim Kampf um Rang zwei auf Ausrutscher der Konkurrenz aus Nürnberg sowie Mannheim hoffen und sich selbst keinen Patzer mehr wie in den Derbys mit nur fünf eigenen Toren in vier Duellen. „Das war nichts heute“, fand der Ex-Düsseldorfer und KEC-Verteidiger Alexander Sulzer die passenden Schlussworte zu diesem gebrauchten Abend.

  • Köln: Wesslau, Ehrhoff, Müller; Potter, Zerressen; Lalonde, Eriksson; Sulzer; Gogulla, Hager, Jones; Krämmer, Hospelt, Uvira; Reinhart, Bolduc, Turnbull; Byers, Latta, Mulock
  • SR.:Hurtik/Piechaczek
  • Zuschauer: 14166
  • Tore: 0:1 Ebner (28:35/PP1), 0:2 Ebner (54:03/PP1).
  • Strafminuten: Köln 14 + 10 Uvira; Düsseldorf 8+10 Conboy.
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