GA macht Leser fit für den Marathon Ein paar Piekser für das große Ziel

Beuel/Königswinter · Sechs Wochen vor dem Halbmarathon in Bonn geht es für die Teilnehmer der GA-Aktion "Fit für den Marathon" richtig los: Mit Laktattests erstellen die Trainer individuelle Trainingspläne für jeden Läufer.

Die Testbedingungen sind gut – keine Minusgrade, kein Regen – als sich die Teilnehmer der GA-Aktion „Fit für den Marathon“ im Bonner Zentrum für Ambulante Rehabilitation (BZfAR) in Beuel-Pützchen versammeln. Für die Läufer steht an diesem Nachmittag ein Test zur Leistungsdiagnostik an – der sogenannte Laktattest. Er ermittelt, wie viel Milchsäure bei körperlicher Belastung in den Muskeln gebildet wird. Anhand der Testergebnisse erstellen die Trainer Thomas Eickmann vom LAZ Puma Rhein-Sieg und Maurice Mülder von SSF Bonn individuelle Trainingspläne für jeden der acht Teilnehmer für die Zeit bis zum Halbmarathon am 2. April in Bonn.

„Die Milchsäure im Blut gibt eine Aussage darüber, wie leistungsfähig ein Athlet ist“, erklärt Andreas Stommel, Sportphysiotherapeut und Leiter des BZfAR. Der Test liefere eine prinzipielle Einschätzung, ob ein Sportler überhaupt in der Lage ist, die Strecke zu bewältigen – und in welcher Zeit er ans Ziel gelangen wird. Diese Form der Diagnostik wird vor allem bei Leistungssportlern im Drei-Monats-Rhythmus durchgeführt, um die Trainingspläne zu konzipieren.

Die erste Blutprobe aus dem Ohrläppchen nehmen die Sportwissenschaftlerinnen Heike Grupe und Katharina Czeczor schon im BZfAR, um den Ruhelaktatwert zu ermitteln. Der Puls wird ebenfalls notiert. Dann geht es zur Sportanlage der Gesamtschule Beuel.

Laktattest für die Teilnehmer der GA-Aktion "Fit für den Marathon"

Am Rand der Tartanbahn steht ein Tisch mit beschrifteten Röhrchen für die Testproben. Klemmbretter liegen bereit, auf denen die jeweiligen Rundenzeiten notiert sind. Jeder Teilnehmer muss drei Runden in einer genau vorgegebenen Zeit absolvieren – anschließend wird der Puls gemessen und eine Blutprobe entnommen. „Die Runden sollen in einem gleichmäßigen Tempo gelaufen werden, keine Sprints“, so Grupe. Insgesamt fünf solcher Tempostufen müssen die angehenden Marathonläufer absolvieren – jedes Mal in einem höheren Tempo.

Lukas Kapp und Bashir Mohamadi machen als schnellste Läufer über die Zehn-Kilometer-Distanz den Anfang. Trotzdem gleicht ihre erste Teststufe eher einem gemütlichen Dauerlauf als einer Sprintrunde. Auch Tomke Ebert, Oliver Schwesig, Norbert Plenker, Marie-Christine Kleiss und Sabrina Bauer beginnen ihre Testläufe. Nach zwei Stunden und fünf Stufen haben es die meisten geschafft, für einige gibt es eine Extrarunde – eine sechste und sogar siebte Stufe. Um die Belastungsgrenze auszuloten. Mit den letzten Sonnenstrahlen laufen die Teilnehmer locker aus. Die Proben werden verstaut.

Zurück im Reha-Zentrum geben Grupe und Czeczor die Blutproben in ein Photometer ein, das mit Hilfe von Lichtmessung den Laktatgehalt im Blut misst und so die aerobe und anaerobe Schwelle ermittelt. Diese lassen sich anhand einer gegen Ende immer steiler ansteigender Kurve ablesen. „Ziel des Trainings ist es, ein Abflachen dieser Kurve zu erreichen“, erläutert die Sportwissenschaftlerin.

Erster Formtest: Der Insellauf von Königswinter nach Grafenwerth

Kaum sind die Spuren der Blutentnahmen verschwunden, steht bereits die nächste Herausforderung auf dem Weg zum Marathon an: der Insellauf. Auf einer Distanz von 15 Kilometern führt die Strecke von Königswinter am Rhein entlang bis zur Insel Grafenwerth und wieder zurück. „Ich gehe die Strecke locker an“, sagt Marie-Christine Kleiss vor dem Start. Angenehme Temperaturen von acht Grad, Sonne und der Ausblick auf die Rheinlandschaft machen den Lauf zu einer entspannten Formüberprüfung.

Nach einer Stunde, zwei Minuten und 36 Sekunden überquert Bashir Mohamadi schon die Zeitmessmatte im Peter-Breuer-Stadion, nur zwei Minuten später hat auch Lukas Kapp das Ziel erreicht. Alle Teilnehmer der GA-Aktion bewältigen die Distanz unter einer Stunde und 30 Minuten. Ein gutes Ergebnis, und vor allem eine weitere Motivation für das erste große Etappenziel – die 21,0975-Kilometer-Distanz beim Deutsche Postmarathon in Bonn am 2. April.

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