Derby in der Mittelrheinliga Eine Fehlerkette leitet die Friesdorfer Niederlage ein

ALFTER · Die Blau-Weißen sind beim 1:2 im Derby beim Spitzenreiter VfL Alfter lange gleichwertig. Dietz trifft kurz vor Schluss.

 Diese artistische Einlage von Marcel Radschuweit (Mitte) gegen Mory Konate (links) und Kevin Kolz führte zur Friesdorfer Führung. Am Ende aber gewannen die Alfterer mit 2:1.

Diese artistische Einlage von Marcel Radschuweit (Mitte) gegen Mory Konate (links) und Kevin Kolz führte zur Friesdorfer Führung. Am Ende aber gewannen die Alfterer mit 2:1.

Foto: Horst Müller

Untröstlich stand Guiseppe Brunetto in Höhe des Mittelfeldkreises. Er ließ die 86. Minute des Lokalderbys Revue passieren, dann brach es aus ihm heraus: „Zu jung, zu grün, zu unerfahren“, sei seine Mannschaft in dieser Phase gewesen. „Wir haben uns bei der besten Mannschaft der Liga auskontern lassen.“ Der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten BW Friesdorf hatte arg daran zu knabbern, dass seine Elf in besagter Minute einen verdienten Punktgewinn beim Tabellenführer VfL Alfter grob fahrlässig aus der Hand gegeben hatte und nach dem 1:2 (1:0) mit leeren Händen das Waldstadion am Strangheidgesweg verließ.

Marcel Radschuweit hatte die Blau-Weißen in Führung gebracht (15.), Bayram Ilk ausgeglichen (62.), als die Gäste einen Freistoß verdaddelten, einen entscheidenden Zweikampf verloren und der Alfterer Burim Mehmeti seinen Kollegen Patrick Dietz mit einem Traumzuspiel auf die Reise schickte. Dietz, der bis dahin kein Faktor im Spiel des VfL war, ließ sich die Chance nicht entgehen und hämmerte das Spielgerät zum Siegtreffer (86.) in die Maschen.

Dabei hatte das Derby für die Friesdorfer, die couragiert auftraten, fast perfekt begonnen. Nachdem der Alfterer Kubilay Civgin nach einem Zuspiel von Alexandrios Liontos nur die Querlatte getroffen hatte, gelang auf der anderen Seite Friesdorfs Kapitän Marcel Radschuweit nach einer Viertelstunde die Führung. Das Team von Trainer Jürgen Kohler antwortete mit zwei Möglichkeiten durch Bayram Ilk (18.) und Civgin (36.).

Doch dies konnte über die Probleme der Hausherren, die neben Unstimmigkeiten in der Abwehr auch im Spielaufbau Schwächen offenbarten, nicht hinwegtäuschen. Gegen offensiv verteidigende Gäste, die immer wieder den Weg nach vorne suchten, zeigten die Vorgebirgler bisher ungeahnte Ungenauigkeiten und Hektik.

Auch der zur zweiten Hälfte für Liontos eingewechselte Christian Hoerner konnte der VfL-Defensive nicht die nötige Ruhe vermitteln. „Wir mussten zwischen der 46. und 60. Minute das 2:0 erzielen“, ärgerte sich Brunetto über die verpassten Chancen, vielleicht die Vorentscheidung herbeizuführen. Gleich drei Mal hatten die Gäste dazu die Möglichkeit: Zunächst klärte Mory Konate den Schuss von Lennart Reschke vor der Linie (47.), anschließend lenkte Torhüter Eric Steven Hamilton einen Reschke-Schuss an die Latte (56.). Schließlich blieb Hamilton auch gegen Suheyel Najar Sieger (60.).

Zwei Minuten darauf war es wieder einmal Ilk, der den gordischen Knoten durchschlug. Mit der Hacke gab er einem Schuss von Julian Krebel die entscheidende Richtungsänderung zum 1:1. Das Alfterer Selbstbewusstsein war zurück. Dietz sorgte kurz vor Schluss für die Entscheidung. „Es war ein typisches Derby“, bilanzierte Jürgen Kohler, „mit einem etwas glücklichen Ausgang für uns.“

Alfter: Hamilton, Kolz, Liontos (46. Hoerner), Konate, Greulich, Mehmeti, Durgun, Dietz, Kadiata (89. Akbar), Civgin (60. Krebel), Ilk.

Friesdorf: Sahin, Frisch, Biermann (88. Onema-Lohaka), Radschuweit, Kilic, Kizil (72. Hira), Püttmann (82.Hoxhaj) , Najar, Pütz, Reschke, Madunic,

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