Mittelrheinpokal-Finale Endspiel um 140.000 Euro für den Bonner SC
Bonn · Für den Bonner SC und Viktoria Köln geht es am Donnerstag im Mittelrhein-Pokalfinale um den Einzug in die 1. DFB-Pokal-Hauptrunde und eine stattliche Prämie. Der WDR überträgt live ab Donnerstagmittag aus dem Sportpark Nord.
Bereits zum vierten Mal in Folge ist der Bonner Sportpark Nord heute Austragungsort des Finalspiels im Fußball-Mittelrheinpokal. Die diesjährige Partie stellt jedoch eine Premiere dar, denn zum ersten Mal hat es der Bonner SC geschafft, das Endspiel im eigenen Stadion zu erreichen. Dort trifft der Mittelrheinligist von Trainer Daniel Zillken auf den Regionalligisten und Titelverteidiger FC Viktoria Köln (Anstoß 14 Uhr). Dass die Partie am Feiertag ein Zuschauermagnet sein wird, belegt dabei allein die Tatsache, dass der BSC schon jetzt 2200 Tickets verkauft hat. Zudem wird das Spiel gemeinsam mit den gleichzeitig stattfindenden Finals des Niederrhein- und Westfalenpokals per Konferenzschaltung im WDR-Fernsehen übertragen.
„Wir haben uns dieses Finale verdient und werden es genießen“, freut sich BSC-Trainer Zillken, der die Kölner als klaren Favoriten bezeichnet: „Die Viktoria ist ein Club, der einige Zweitligaspieler in seinen Reihen hat und über finanzielle Mittel eines unteren Zweitligisten verfügt.“ Dass die Bonner aber gut mit der Rolle des Underdogs klarkommen, bewiesen sie beim 2:1-Halbfinalerfolg gegen Kölns Ligakonkurrenten Alemannia Aachen. Auch gegen die Kölner will sich der BSC nicht verstecken, wie der Trainer betont: „Grundlage ist für uns eine kompakte Defensive, aus der wir mutig nach vorne spielen wollen.“
Bei der Vorbereitung auf die Partie stand für das Trainerteam allerdings erst einmal Aufbauarbeit an, nachdem man am letzten Sonntag beim FC Hürth eine bittere 0:2-Niederlage im Aufstiegsrennen hinnehmen musste. Komplettiert wurde der rabenschwarze Tag durch die Verletzung von Torjäger Kelvin Lunga, der sich in Hürth einen Muskelfaserriss zugezogen hat und so im Finale definitiv nicht auflaufen kann. „Die Niederlage hat uns wehgetan, aber wir müssen jetzt den Schalter wieder auf Pokalmodus stellen. Im bisherigen Wettbewerb ist uns das gut gelungen“, so Zillken.
Ähnlich ernüchternd fiel allerdings auch die Generalprobe der Viktoria aus, die im Heimspiel gegen den VfL Bochum II nicht über ein torloses Remis hinauskam und so im Kampf um den Aufstieg in die dritte Liga patzte. Für Kölns Trainer Tomasz Kaczmarek ist die Begegnung im Sportpark Nord die Rückkehr auf bekanntes Terrain, denn der Pole trainierte vor rund vier Jahren zunächst die U19 des BSC und später auch die erste Mannschaft. „Ich habe dort viele schöne Momente erlebt, aber im Finale ist keine Zeit für Sentimentalitäten“, will Kaczmarek keine Geschenke verteilen. Deshalb sah er sich insgesamt fünf Bonner Spiele vor Ort an. „Der BSC ist eine spielstarke Mannschaft und sehr gut organisiert. Das hat nicht zuletzt der Sieg gegen Aachen gezeigt“, so Kaczmarek.