In der nationalen Wertung aber behielt die 21-jährige Bonnerin klar die Oberhand vor den beiden Berlinerinnen Kim Raisner (5 372) und Thora Meyer-Efland (5 256). Christiane Kasimir (SSF) musste ihre Medaillenhoffnungen nach einem völlig missratenen Ritt begraben und landete mit 4 016 Zählern auf Rang 25. Auch die dritte Bonnerin, Caroline Bauer, hatte Pech beim Reiten und kam am Ende auf Platz 28 (3 612).

Mit 179 Ringen beim Schießen mit der Luftpistole und 24 von 32 möglichen Siegen im Fechten begann Reiche den Wettkampf sehr konzentriert. Auch im Schwimmen (2:24 Minuten) und Reiten (1 092 Punkte) zeigte die Bonnerin keine Nerven und blieb Allenby auf den Fersen. Im abschließenden 3 000 m-Geländelauf lieferten sich die beiden Führenden ein äußerst packendes Duell, in dem die routinierte Olympiadritte von Sydney ihren Vorsprung vor der schnellsten Läuferin des Feldes gerade noch ins Ziel retten konnte.

Bei den Männern schickte SSF-Trainer Kersten Palmer mit Peter Kauczor einen Junioren ins Rennen. In seinem ersten "großen" Wettkampf hielt sich der 19-jährige Bonner achtbar und belegte mit 4 972 Zählern Platz 21. Deutscher Meister wurde der im Weltcup führende Berliner Eric Walther mit sehr guten 5 796 Punkten. "Man sieht, dass die Olympianominierung im letzten Jahr richtig war. Beide Sydney-Fahrer haben sich hier die Titel geholt. Reiche und Walther haben auch international die größte Perspektive aus deutscher Sicht", resümierte Palmer.