Badminton-Profis ziehen Bilanz Eva Janssens und Max Weißkirchen sind die Zukunft des 1. BC Beuel

BONN · Vor einem Jahr trafen Eva Janssens und Max Weißkirchen vom 1. BC Beuel wegweisende Entscheidungen. Beide waren damals knapp 16 Jahre alt und entschlossen sich, ihre sportlichen Träume Realität werden zu lassen und Badminton-Profis zu werden.

 Vorwärtsdrang: Von Max Weißkirchen erhoffen sich die Beueler viel

Vorwärtsdrang: Von Max Weißkirchen erhoffen sich die Beueler viel

Foto: Müller

Es folgte der Wechsel an den Bundesstützpunkt in Mülheim an der Ruhr zu Schuljahresbeginn und damit verbunden ins Internat, wo beide mit einem Dutzend weiterer Sportler leben. Dazu zählt Luise Heim, die künftig ebenfalls für den Bundesligisten aus Bonn auf Punktejagd geht.

Im Rückblick halten beide ihre Entscheidung für absolut richtig, auch wenn sich ihr Leben seitdem fast ausschließlich um den Federball dreht. Bis zu 15 Trainingseinheiten pro Woche funktionieren nur, weil Schule und Training perfekt aufeinander abgestimmt sind und beide bereit sind, Entbehrungen auf sich zu nehmen.

Eva Janssens räumt ein, dass die Zeit für Freunde unter dem hohen Trainingsumfang leide. Max Weißkirchen hält dagegen, dass der Tagesablauf nun deutlich strukturierter sei und man freie Zeit sinnvoller nutzen könne.

Verändert hat sich auch das Verhältnis zu ihren Familien, meint Janssens: "Aber im positiven Sinne. Denn wenn man am Wochenende nach Hause kommt, weiß man, dass das die Menschen sind, die dich bei allem unterstützen und immer für dich da sind." Ähnlich äußert sich auch Weißkirchen: "Ich bin sehr froh, wenn ich bei meinen Eltern zu Hause bin und nutze die Zeit intensiver."

Vor Schuljahresbeginn hatte der am Stützpunkt tätige Landestrainer Marcus Busch eher geringe Erwartungen an die Entwicklung der beiden Beueler in ihrem ersten Internatsjahr: "Ich erwarte bei beiden - wie bisher in nahezu allen Fällen der Vergangenheit - in der ersten Saison ein sehr schwankendes Leistungsbild."

Das Zwischen-Fazit nach einem Jahr fällt umso positiver aus. Beide hatten ihre ersten Bundesligaeinsätze für Beuel und stiegen mit der zweiten Mannschaft in die Regionalliga auf. Bei den deutschen U 17-Meisterschaften gewannen sie gemeinsam den Titel im Mixed, Weißkirchen zudem auch noch im Einzel und Doppel.

Schließlich siegten die Nachwuchstalente im Mixed im April bei den sogenannten "6-Nations", den inoffiziellen Europameisterschaften ihrer Altersklasse, was für Janssens das persönliche Glanzlicht des Jahres war. Ihr Mixedpartner wiegelt ab: "Mein persönliches Highlight ist noch nicht eingetroffen, trotz guter Ergebnisse."

Nach den Sommerferien könnte es aber auch für Weißkirchen , der sein Training hauptsächlich auf das Einzel ausgerichtet hat, soweit sein. Dann startet der 16-Jährige in die Qualifikationsphase für die Olympischen Jugendspiele, die im kommenden Jahr stattfinden. Daneben möchte er dieses und nächstes Jahr noch bei den Jugend-Weltmeisterschaften auf Erfolgsjagd gehen.

Doppelspezialistin Janssens dagegen denkt in Stufen: "Bei der DM im nächsten Jahr möchte ich mit Max unseren Titel verteidigen und dann 2015 mit ihm Europameister werden." Ob der Wechsel für sie die richtige Entscheidung war beantworten beide unisono: "Auf jeden Fall."

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