9. Bonner Wirtschaftstalk Experten diskutierten über die Symbiose zwischen Sport und Wirtschaft

BONN · Dass Wirtschaft und Sport alles andere als eine trockene Symbiose darstellen, zeigte Mittwochabend der 9. Bonner Wirtschaftstalk im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses. Gast-Moderator Jörg Thadeusz führte charmant durch das Gespräch und sorgte im Saal für den ein oder anderen wohl dosierten Lacher. Für die Fakten waren dagegen die Diskussionsteilnehmer verantwortlich.

 Angeregt unterhalten sich (v.l.) Alexander Wehrle, Thomas Koop, Jörg Thadeusz, Hubertus Hille und Markus Egyptien.

Angeregt unterhalten sich (v.l.) Alexander Wehrle, Thomas Koop, Jörg Thadeusz, Hubertus Hille und Markus Egyptien.

Foto: Horst Müller

Thomas Koop, Geschäftsführer des Telekom-Dienstleisters Vivento Interim Sevices, Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln, Markus Egyptien, Geschäftsführer von KOMM MIT und Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg stellten klar, dass Sport und Wirtschaft nicht von einander zu trennen sind.

Auch nicht im Amateursport. "In unserer Region sind mehr als 1000 Unternehmen im Sport engagiert. Rund 5000 Menschen verdienen ihr Geld durch den Sport. Wir schätzen die Bruttowertschöpfung auf 400 Millionen Euro ein", veranschaulichte Hille.

Im Profisport ist der Zusammenhang keine neue Erkenntnis. "Für eine wirtschaftliche Konsolidierung, ist der Erfolg im Sport unheimlich wichtig", erklärte Wehrle, der beim 1. FC Köln mit Verbindlichkeiten von 32 Millionen Euro zu kämpfen hat: "Wir haben die Mittel, eine wettbewerbstaugliche Mannschaft in der 2. Liga sicherzustellen." Ein Aufstieg stellt den Bundesligisten jedoch Mehreinnahmen von 25 Millionen Euro in Aussicht. Neben TV-Geldern spielen Sponsoren dabei eine entscheidende Rolle.

Auch im Amateursport werden Mannschaften finanziell unterstützt. Koop mache es nicht stolz, dass das Telekom-Emblem auf dem Bayern-Trikot abgebildet ist, viel mehr sei er stolz, dass der Firmenname des Personalmanagements auf dem Trikot des Bonner Kreisligisten FC Südstadt zu lesen sei. "Was man als Unternehmer einbringt, zahlt sich auch wieder aus. Wir erreichen eine positive Wahrnehmung", so Koop. Und davon profitieren beide Seiten.

Das Bonner Unternehmen KOMM MIT muss als gemeinnützige Gesellschaft Geld verdienen, um die laufenden Kosten zu decken. An den Junioren-Turnieren nehmen jährlich mehr als 1300 Mannschaften aus der ganzen Welt teil. So mancher Nachwuchsspieler träumt dabei von der großen Profikarriere.

"Fußball ist viel mehr als nur Geld verdienen. Sport ist wichtig für Seele und Gesundheit", so Egyptien - ein weiterer wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Laut Hille würden nach einer Umfrage der IHK 90 Prozent der befragten Unternehmen betriebliche Gesundheitsmaßnahmen betreiben oder anstreben. Nicht ohne Grund: Weniger Krankheitstage sind aus betrieblicher Sicht eine erfreuliche Konsequenz.

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