FC Hennef FCH überrascht in Bergisch Gladbach
Hennef · Das Tabellenschlusslicht der Mittelrheinliga hat einen Punkt in Bergisch Gladbach geholt. Torhüter Luca Wilsing hält Elfmeter.
28. September 2024: „Ich bin unheimlich stolz“
SV Bergisch Gladbach 09 - FC Hennef 05 1:1 (1:0): FCH-Trainer Fatih Özyurt baute nach der jüngsten 0:5-Niederlage gegen den Bonner SC seine Elf um und setzte auf die Jugend. Knapp 20 Jahre betrug das Durchschnittsalter der Gäste. Am Ende gab es nur Lob. „Ich bin unheimlich stolz. Die Jungs haben das überragend gemacht“, sagte Özyurt nach der spannungsgeladenen Partie. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte gerieten die Gäste in der Nachspielzeit in Rückstand, als der ehemalige Hennefer Joël Kouekem eine Freistoßflanke zum 1:0 einköpfte.
Hennef ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen, gestaltete die Partie weiter auf Augenhöhe und hatte das Glück auf seiner Seite, als Keeper Luca Wilsing in der 60. Minute einen Foulelfmeter parierte. Anschließend erhöhte der FCH den Druck und kam in der 70. Minute durch eine feine Einzelaktion des kurz zuvor eingewechselten Oshomah Ichue zum verdienten Ausgleich.
FC Hennef 05: Wilsing, Camara, Kubek (62. Mahessa), Ballicalioglu (88. Goutzidis), Rosic, Belousov (73. Biniazz), Kokot, Pinchuk, Mundil, Bouchafrati, Mohylevets (69. Ichue).
26. September 2024: Viele Baustellen beim FCH
Dass Fußball ein Ergebnissport ist, wird wohl auch beim FC Hennef 05 irgendwann den üblichen Mechanismus auslösen, wenn die Elf von Trainer Fatih Özyurt nicht bald Punkte einfährt. Denn die fehlen nach fünf Spielen mit mageren zwei Zählern. Noch aber wollen die Verantwortlichen keine Trainerdiskussion führen und stärken dem Chefcoach den Rücken. Özyurt ist sich der Situation durchaus bewusst. „Aber dass es eine zermürbende Spielzeit werden würde, in der wir von Beginn an gegen den Abstieg kämpfen, wussten wir schon, bevor der erste Anpfiff erfolgte“, meint der Übungsleiter. Baustellen gibt es beim FCH in der Tat viele. „Uns fehlt es an Konsequenz, im Spiel gegen den Ball zu arbeiten und das eigene Tor zu verteidigen. Dadurch bekommen wir viel zu leichte Gegentore wie gegen Siegburg und den Bonner SC“, sagt Özyurt, dem zudem der „Mut im Spiel nach vorn“ fehlt. „Wir, Trainer und Spieler, müssen aus jeder Partie lernen. Nur so können wir besser werden und die Fehler abstellen.“
22. September 2024: Keine Chance gegen den Primus
Der FC Hennef kassiert die nächste herbe Derby-Schlappe und stürzt dadurch bei nur zwei Punkten auf der Habenseite auf den letzten Platz in der Mittelrheinliga ab. Gegner Bonner SC hingegen ist nach dem fünften Spieltag dort angekommen, wo er nach eigenem Selbstverständnis hingehört. Mit einem durchweg überzeugenden 5:0 (3:0) -Auswärtserfolg beim FC Hennef 05 stürmte die Elf von Trainer Sascha Glatzel an die Tabellenspitze. „Trotz der Strapazen der jüngsten Wochen mit Spielen alle drei Tage, haben wir einen sehr souveränen Sieg eingefahren“, sagte ein rundum zufriedener BSC-Coach.
Die Grundlage zum ungefährdeten Erfolg legten die Bonner schon in Hälfte eins. Bereits nach sechs Minuten musste FCH-Keeper Luca Wilsing erstmals hinter sich greifen. Einen Eckball von Hamza Salman legte Tarik Dogan per Kopf auf Markus Wipperfürth ab, der das Spielgerät aus kurzer Entfernung unter die Latte hämmerte. Auch der zweite Treffer der Gäste entsprang einer Co-Produktion der BSC-Defensivabteilung. Diesmal half allerdings FC-Verteidiger Deniz Gönen kräftig mit, indem er eine Flanke von Adis Omerbasic unterschätzte. Erneut stand der ansonsten rechts in der Viererkette beheimatete Wipperfürth goldrichtig (23.).
Zu diesem Zeitpunkt hatte Hennef lediglich Ansätze im Spiel nach vorne gezeigt. Erschwert wurde die Aufgabe, offensive Akzente zu setzen, durch den frühen, verletzungsbedingten Ausfall von Matthias Wybierek (18.). Die Bonner glänzten zwar auch in der Folge nicht, wurden von Hennef aber auch nicht zu mehr gezwungen. Ein seriöser Auftritt reichte völlig gegen einen Gegner, der sich zwar im Vergleich zum jüngsten Heimauftritt, dem 0:6-Debakel gegen Siegburg, verbessert zeigte, dem jedoch schlichtweg die Mittel fehlten. In der 38. Spielminute meldete auch die Offensivabteilung der Gäste Ansprüche an, auf die Anzeigetafel zu kommen. Hendrik Strobl netzte zum 3:0-Pausenstand ein. Eine fast hundertprozentige Chancenverwertung der effizienten Bonner.
Auch nach dem Seitenwechsel ließ der Aufstiegsfavorit nichts anbrennen. Spätestens nach dem vierten Treffer durch Hamza Salman (57.) ging es nur noch um die Höhe des Erfolges. Die Hausherren brachen jedoch nicht ein, sondern stemmten sich gegen eine erneute Klatsche. Nach zwei Unachtsamkeiten in der BSC-Innenverteidigung konnten die Hennefer Volkan Ballicalioglu (57.) und Oshomah Ichue (65.) zweimal das BSC-Tor in Gefahr bringen, doch BSC-Keeper Kevin Birk stand beide Male auf dem Posten. Der letzte Treffer ging auf das Konto des kurz zuvor eingewechselten Eray Isik (80.).
Der ebenfalls eingewechselte, ehemalige Hennefer Masahiro Fujiwara schaffte dieses Kunststück hingegen nicht. Er scheiterte mit einem an ihm selbst verwirkten Foulelfmeter an FC-Torsteher Wilsing (90.). Damit ist der Japaner nach Marc Brasnic und Hamza Salman der dritte BSC-Schütze in Folge, der vom Punkt nicht traf. Aber dies dürfte BSC-Coach Glatzel, keine schlaflosen Nächte bereiten. „Wir hatten heute einen sicheren Elfmeterschützen, aber der war leider schon ausgewechselt“, konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
FC Hennef: Wilsing, Mohylevets (58. Ichue), Camara, Kokot, Shala (85. Mundil), Gönen, Kubek (58. Bouchafrati), Wybierek (18. Biniazz), Ballicalioglu, Pinchuk, Mahessa.
Bonner SC: Birk, Wipperfürth (75. Mus), Keita, Dogan, Omerbasic, Erken, Pommer (75. Mahessa), Berg (58. Augusto), Okoroafor (75. Isik), Salman, Strobl (58. Fujiwara).
20. September 2024: „Da treffen Welten aufeinander“
Die Frage nach der Favoritenrolle stellt sich vor dem Derby der Fußball-Mittelrheinliga zwischen dem FC Hennef 05 und dem Bonner SC, das an diesem Sonntag (15 Uhr) ausgetragen wird, eigentlich nicht. Sie beantwortet sich praktisch von selbst.
„Da treffen doch Welten aufeinander. Während der BSC in jeder Beziehung professionell denkt und agiert, kämpfen wir in dieser Saison ums sportliche Überleben“, sagt Hennefs Coach Fatih Özyurt.
Die Vorschau auf das Spiel gegen den Bonner SC können Sie hier weiterlesen.
15. September 2024: Das Abschlussglück fehlt
FV Endenich - FC Hennef 05 3:1 (1:0): Auch wenn nach dem 3:1-Sieg des FV Endenich vor eigenem Publikum gegen den FC Hennef 05 nur ein Trainer mit dem Ergebnis zufrieden sein konnte, durfte die Laune von Fatih Özyurt nach der Partie als durchaus verträglich bezeichnet werden. „Auch wenn meine Mannschaft hier und heute keine Punkte mitnehmen konnte, hat sie doch die Reaktion gezeigt, die ich von ihr erwartet habe“, sagte der Gästetrainer mit Blick auf die 0:6-Niederlage vergangenen Samstag gegen den SV Siegburg. Sein Kollege Ali Meybodi indes freute sich, darüber, „auch einmal ein dreckiges Spiel gewonnen zu haben“.
Die ersten zehn Minuten des Spiels verliefen ausgeglichen. „Wir sind gut reingekommen“, fand Özyurt durchaus Gefallen an der Anfangsphase. „Aber dann sind wir in einen Konter gelaufen.“ Und den schloss Endenichs Torschütze vom Dienst, Marcel Dawidowski, auf sehr sehenswerte Weise mit einem Schuss in den Winkel ab. Hennef zeigte sich nur kurzzeitig beeindruckt und kam vier Minuten nach Wiederbeginn durch Kyrylo Mohylevets zum 1:1-Ausgleich. Ein erneuter Konter machte die Hoffnungen der Gäste, das Spiel nun sogar noch drehen zu können, zunichte. Diesmal traf Jakub Rufus Merlan-Jarecki für die Hausherren (56.). Aber auch im weiteren Spielverlauf besaß Hennef durchaus Chancen zum erneuten Ausgleich. Die beste hatte Lukas Jan Kubek, der allerdings am stark parierenden Endenicher Schlussmann Alex Gorr scheiterte.
Und so kam es, wie es Fußballromantiker gerne beschreiben. Die Mannschaft, die oben steht, macht den Deckel drauf. „Während uns das Abschlussglück aktuell nicht hold ist“, sagte Hennefs Trainer Özyurt. Die Entscheidung zugunsten des FVE fiel eine Minute vor Schluss durch einen Foulelfmeter. Erneut war dem Geschehen im Hennefer Strafraum ein schneller Konter vorausgegangen, an dessen Ende Fehd Mestiri von den Beinen geholt wurde. Ertugrul Ünal ließ sich diese Chance zum entscheidenden 3:1 für Endenich nicht entgehen. In der kommenden Woche treffen beide Vereine auf den Bonner SC – Endenich am Mittwochabend im Kreispokal und Hennef am kommenden Sonntag in der Meisterschaft.
FV Endenich: Gorr, Kinoshita, Liontos, Mestiri, Djemail, Ünal (90. Acil), Bustamente (65. Delijaj), Merlan-Jarecki, Djemail (90. Yzellari), Özen (67. Takasaki), Dawidowski, Kaban (10. Woo).
FC Hennef: Wilsing, Roder (42. Kokok), Camara, Kubek, Ballicalioglu, Wybierek (66. Biniazz), Gönen (71. Ichue), Shala, Pinchuk, Mahessa (42. Mundil), Mohylevets.
13. September 2024: „Das war beschämend“
Auch Ali Meybodi kann nicht aus seiner Haut. Und deshalb hütet sich der Trainer des Mittelrheinligisten FV Endenich, vordergründige Schlüsse aus der 0:6-Klatsche des FC Hennef 05 zu ziehen. Der Gegner der Endenicher am Sonntag (15:15 Uhr, Röckumstraße) erwischte gegen Tabellenführer Siegburg am dritten Spieltag einen rabenschwarzen Tag. „Uns ist bewusst, dass Hennef aus dieser Niederlage Konsequenzen zieht und gegen uns ganz anders auftreten wird“, sagt der FVE-Trainer. „Auch wenn es sich wie eine Floskel anhört, werden wir Hennef vor unseren Fans sehr ernst nehmen.“
Noch nicht verraucht ist in Endenich der Ärger über den Platzverweis gegen Tariq-Emad Suleiman, der aus Endenicher Sicht völlig zu Unrecht in der 79. Minute wegen einer angeblichen Tätlichkeit die Rote Karte gesehen hat. „Auf Basis eines Videos, die die besagte Szene zeigt, werden wir bei der Spruchkammer Einspruch gegen die Höhe einer Sperre einlegen“, kündigt Meybodi an. Gegen Hennef wird Suleiman auf jeden Fall fehlen.
Auf Seiten des Gegners beschäftigten die Nachwirkungen der niederschmetternde 0:6-Derbyniederlage Hennefs Trainer Fatih Özyurt noch lange. „Ich habe zwei Nächte nicht geschlafen“, berichtet Özyurt. „Die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, war beschämend. Wir haben alles vermissen lassen, was man in einem Derby benötigt. So etwas darf uns nicht wieder passieren“, sagt der 44-Jährige.
Dass die Hennefer in der vergangenen Spielzeit gegen den kommenden Gegner die volle Punktzahl holten, spielt für Özyurt keine Rolle mehr. „Endenich hatte im ersten Jahr die Liga unterschätzt und daraus gelernt. Jetzt erwartet uns eine Mannschaft mit einer geballten Portion Erfahrung, die zudem voller Selbstvertrauen ist.“ Erfahrung ist im Hennefer Kader derzeit Mangelware. Obwohl Sertan Yigenoglu (Kapselverletzung) und Ansgar Pflüger (gebrochener Zeh) längerfristig ausfallen, fordert Özyurt von seinem Team eine deutliche Leistungssteigerung. „Um die Basics abzurufen, braucht man keine Erfahrung, sondern Wille.“
6. September 2024: Der Torreigen beginnt früh
FC Hennef - Siegburger SV 0:6 (0:3): Vor rund 500 Zuschauer im Anton-Klein-Sportpark übernahmen die Kreisstädter sofort die Initiative und setzten die Hausherren unter Druck. Dem war der junge Yehor Kokot in der 8. Spielminute nicht gewachsen und foulte Elias Tomson elfmeterreif. Die Chance vom Punkt aus in Führung zu gehen, ließ sich SSV-Kapitän Manuel Kabambi nicht entgehen. Drei Minuten später erhöhte Kabambi nach Vorarbeit von Tim Keil aus der zweiten Reihe humorlos auf 2:0 (11.). Überhaupt zeigte sich Siegburgs Stürmer spielfreudig. Kabambi war es auch der mit seinem dritten Treffer die Partie nach einer halben Stunde vorzeitig entschied. Er reagierte am schnellsten als FCH-Keeper Luca Wilsing einen Freistoß von Giulio Multari nach vorne abprallen ließ. Die Hennefer mühten sich bis zum Seitenwechsel vergebens, irgendwie ins Spiel zurückzufinden.
FCH-Trainer Fatih Özyurt fand in seiner Kabinenansprache wohl die richtigen Worte, denn seine Elf konnte den zweiten Durchgang zumindest 20 Minuten lang etwas offener gestalten. Kai Schusters hätte seine Elf wieder etwas heranbringen können, doch sein Schuss wehrte Siegburgs Juyong Jo auf der Torlinie ab (47.).
Das Toreschießen blieb freilich Siegburg vorbehalten. Isaak Adahchur (63.), Michael Ojesanmi (73.) und erneut Kabambi (84,) machten das halbe Dutzend voll.
FC Hennef: Wilsing, Roder (57. Mohylevets), Camara, Kokot, Shala, Kubek (57. Mahessa), Biniazz (57. Mundil), Ballicalioglu (66. Ishue), Schusters (73. Wybierek), Pinchuk, Bouchafrati.
Siegburger SV: Shaukat, Athanasiadis (61. Siregar), Yamato, Weingarten (76. Giovanni Multari), Jo, Giulio Multari (60. Hammouda), Adahchur (68. Kardan), Tomson (68. Ojesanmi), Vinci, Kabambi, Keil.
5. September 2024: Durchwachsener Saisonstart
Früh in der Saison kommt es diesmal zum alljährlich mit Spannung erwarteten Lokalderby zwischen den ranghöchsten Fußballvereinen im Rhein-Sieg-Kreis: Am Freitagabend steigt im Anton-Klein-Sportpark (Anstoß 20 Uhr) das Prestigeduell zwischen dem FC Hennef 05 und dem Siegburger SV. Die beiden Mannschaften, die seit Jahren eine intensive Rivalität pflegen, treffen bereits am dritten Spieltag der Fußball-Mittelrheinliga aufeinander. Die Vorverlegung auf den Freitagabend unter Flutlicht dürfte noch einige Zuschauer mehr ins Stadion locken. Passendere Rahmenbedingungen sind kaum denkbar.
Die Rivalität zwischen dem FC Hennef 05 und dem Siegburger SV ist tief verwurzelt. In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche packende Duelle, die von Spannung, Leidenschaft und oft auch von Emotionen geprägt waren. In der jüngeren Vergangenheit hatten beide Mannschaften ihre Höhen und Tiefen, aber die direkten Begegnungen blieben meist offen, unabhängig davon, wer in der Tabelle gerade besser dastand. Diese Unvorhersehbarkeit macht den besonderen Reiz dieses Lokalderbys aus, denn oft entscheidet die Tagesform über Sieg oder Niederlage.
Ein Blick auf die aktuelle Formkurve beider Teams zeigt ein interessantes Bild: Während die Kreisstädter mit der optimalen Ausbeute von sechs Punkten perfekt aus den Startlöchern gekommen sind, ist beim FCH noch viel Sand im Getriebe. So verspielte die Mannschaft von Trainer Fatih Özyurt im ersten Heimspiel gegen den FC Pesch in der Schlussminute den Sieg (1:1) und kam zuletzt in Hürth zu einem schmeichelhaften torlosen Remis. Doch Özyurt plagen andere Sorgen. Schon früh in der Saison musste er wichtige Spieler verletzungsbedingt ersetzen. Bereits in Hürth musste der FCH-Trainer mit Sertan Yigenoglu (Kapselverletzung), Haydar Shala (Außenbandriss), Yehor Kokot (muskuläre Probleme) und Ansgar Pflüger (Zehenbruch) vier wichtige Spieler ersetzen. Im Derby könnte Kokot eventuell wieder zur Verfügung stehen. „Ich beneide Alex nicht, weil er sich mehr Gedanken über seine Aufstellung machen muss. Meine Aufstellung ergibt sich von selbst“, scherzt Fatih Özyurt. Und fügt ernst hinzu, dass ihm „die erfahrensten und körperlich stärksten Spieler“ fehlen. Derzeit trainieren vier U19-Spieler bei den Senioren mit. Dennoch versucht Özyurt, die Personalsorgen auszublenden: „Ich werde sicher nicht Trübsal blasen. So ein Derby ist immer etwas Besonderes. Jeder will es gewinnen und wir werden auch diesmal mit Selbstvertrauen in die Partie gehen.“
Auf der anderen Seite reist der Siegburger SV mit viel Selbstvertrauen nach Hennef. Auch wenn beim 3:1-Heimsieg gegen Schafhausen nicht alles rund lief, hob SSV-Trainer Alexander Otto die positiven Aspekte hervor. „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und waren in der Lage, nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zwei Gänge hochzuschalten und das Spiel letztlich für uns zu entscheiden.“ Dabei erwies sich die Einwechslung von Tim Keil als Glücksgriff. Über Keils Treffer zum entscheidenden 2:1 zeigte sich sein Trainer nicht überrascht: „Tim ist unglaublich. Er will immer das Tor machen.“ Erstaunlich, dass ein solcher Vollblutstürmer jahrelang unter dem Radar in der Kreisliga kickte. „Unser sportlicher Leiter Mehmet Dogan hat mit der Verpflichtung von Tim ein gutes Näschen bewiesen“, freut sich Otto über den Sommertransfer. Bei aller Freude über den gelungenen Saisonstart achtet der SSV-Trainer darauf, dass niemand in übertriebene Euphorie verfällt. Die weit verbreitete Meinung, dass „ein Derby seine eigenen Gesetze hat“, darf ausdrücklich nicht fehlen. „Es wird wie immer emotional, weil es auch um die Ehre geht, wer die Nummer eins im Kreis ist. Aber auch gegen Hennef geht es wie in jedem Spiel um drei Punkte. Beide beginnen bei 0:0“, will Otto von einer Favoritenrolle nichts wissen. „Dafür ist es noch zu früh in der Saison und schließlich ist Hennef auch noch ungeschlagen.“ Taktisch dürfen sich die Fans also auf ein intensives und kampfbetontes Spiel freuen. Die Schlüsselduelle dürften sich sicherlich im Mittelfeld abspielen, wo sich beide Teams schon in der Vergangenheit nichts geschenkt haben.
1. September 2024: Ein „0:0-Sieg“ gegen Hürth
FC Hürth - FC Hennef 0:0: Große Verletzungssorgen in der Defensivabteilung zwangen FCH-Trainer Fatih Özyurt, seine Startelf auf mehreren Positionen zu ändern. Sertan Yigenoglu (Kapselverletzung), Haydar Shala (Außenbandanriss), Yehor Kokot (muskuläre Probleme) sowie Ansgar Pflüger (Zeh gebrochen) mussten ersetzt werden. „Erfahrung kann man einfach nicht kompensieren“, sagte Özyurt, der es zunächst mit einem 4-4-2-System probierte um nach einer halben Stunde zum 4-1-3-1 zurückzuwechseln. Der U19-Kapitän Leon Rosig bekleidete die Sechserposition. Dies änderte jedoch kaum etwas an der Dominanz der Hürther. Während sich Hennef tief fallen ließ und mit Mann und Maus verteidigte, ließen die Hausherren im Torabschluss jegliche Qualität vermissen. Die beste Hennefer Möglichkeit hatte Shahin Biniazz nach einer halben Stunde Spielzeit. „Wir haben 0:0 gewonnen“, sagte Özyurt.
FC Hennef: Wilsing, Roder, Camara, Mundil (90. + 4. Cubukcu), Kubek, Biniazz (65. Wybierek), Mahessa, Ballicalioglu (84. Bouchafrati), Schusters (63. Mohylevets) Pinchuk, Ichue (34. Rosig).
29. August 2024: Neuzugang muss länger pausieren
Der Ärger über den verschenkten Sieg gegen den FC Pech ist beim FC Hennef auch Tage später noch nicht ganz verflogen. „So richtig verdaut habe ich das noch nicht“, sagt Fatih Özyurt über den völlig unnötigen Ausgleich per Elfmeter zum 1:1-Unentschieden in der Nachspielzeit. Dennoch blickt der FCH-Trainer nach vorne, denn an diesem Sonntag treten die Hennefer beim FC Hürth an.
Auch wenn es also nicht mit dem erhofften Auftaktsieg geklappt hat, war die Leistung der Hennefer zufriedenstellend. „Es gibt zwei Betrachtungsweisen. Zum einen die fußballerische Leistung, die ich als solide bezeichnen würde. Zum anderen der Matchplan, der voll aufgegangen ist. Wenn das Spiel 3:0 ausgeht, sagt jeder: Wow, was für eine tolle Truppe“, so Özyurt. Er weiß aber auch: „Eine erfahrenere Mannschaft hätte die Pescher nach allen Regeln der Kunst ausgekontert. Wir haben das einfach nicht so gut gemacht und uns beim Tempogegenstoß etwas ungeschickt angestellt. Daran müssen wir arbeiten.“
Am Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) trifft Hennef auf einen Gegner, der mit einer bitteren 0:1-Niederlage in Schafhausen gestartet ist. Özyurt: „Hürth hat eine unheimlich robuste Mannschaft, die ich sehr schätze. Wir werden maximal gefordert sein.“ Auf den Gegner will sich der FCH-Coach aber nicht mehr zwingend konzentrieren. „Wir wollen in dieser Saison mehr auf uns schauen. Uns mehr auf unsere Stärken konzentrieren.“ Personell wird Ansgar Pflüger wohl einige Wochen pausieren müssen. Der Neuzugang von Eintracht Hohkeppel hat sich einen Zeh gebrochen. Fraglich ist auch der Einsatz von Yehor Kokot, der zur Halbzeit angeschlagen in der Kabine blieb.
25. August 2024: Zwei verschenkte Punkte
FC Hennef – FC Pesch 1:1 (1:1): Wer ein Paradebeispiel in der Kategorie „Wie verschenke ich zwei Punkte“ sucht, dem sei die Videoaufzeichnung dieser Begegnung wärmstens empfohlen. Denn die Hennefer zeigten eine solide Leistung, hatten den Gegner nach dem Seitenwechsel jederzeit im Griff, gingen durch Denys Pinchuk, der eine Freistoßflanke von Lukas Kubek zum 1:0 verlängerte, in Führung (66.) und hatten eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Spiel frühzeitig zu entscheiden.
So weit, so gut. Dass sich die Hausherren von Trainer Fatih Özyurt im Nachhinein dennoch „schwarz“ ärgerten, lag an einer Elfmeterentscheidung zugunsten der Pescher in der vierten Minute der Nachspielzeit. Ein harter Elfmeter, der allerdings allein schon wegen „Dummheit“ gepfiffen werden musste. Denn gleich zwei Hennefer ließen sich zu unerlaubten Mitteln hinreißen und zwangen Emmanuel Williams zu Boden, der die Chance dankend annahm. Akca Kaan ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen und ließ FCH-Trainer Özyurt ratlos zurück. Der hatte sich vor allem nach dem Seitenwechsel mehrfach die Haare gerauft, weil sich seine Spieler im Auslassen von Torchancen geradezu überboten. Pinchuk (74.) und Volkan Ballicalioglu (80./89.) hatten nach der Führung die besten Möglichkeiten, die ersten drei Punkte der Saison einzufahren.
FC Hennef: Wilsing, Camara, Yigenoglu, Shala, Kokot (46. Mundil), Kubek, Biniazz (77. Mohylevets), Pflüger, Mahessa (56, Ballicalioglu), Schusters (81. Wybierek), Pinchuk (88. Bouchafrati).