Kooperationsvertrag Fechter und Moderne Fünfkämpfer wollen zusammenarbeiten
BONN · Zwei in Bonn traditionell tief verwurzelte Sportarten wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten, um am Ende gemeinsam davon zu profitieren. Die Rede ist vom Modernen Fünfkampf und vom Fechten.
Am Donnerstag unterschrieben die beiden Spitzensportverbände in der Geschäftsstelle des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) im Bonner Sportpark Nord einen Kooperationsvertrag, von dem sich beide Parteien nicht zuletzt wichtige Impulse für die Nachwuchsförderung versprechen.
DFeB-Präsidentin Claudia Bokel, Michael Scharf als Präsident der Fünfkämpfer sowie die Sportdirektoren Susanne Wiedemann (Fünfkampf) und Sven Ressel (Fechten) setzten ihre Unterschriften unter ein Papier, das nicht geduldig, sondern ein belebendes Element für beide Sportarten sein soll.
„Eigentlich sollte es normal sein, wenn zwei Sportfachverbände zusammenarbeiten, es kommt in der Praxis aber selten vor“, sagte Scharf. Und da eine Disziplin des Fünfkampfes das Degenfechten ist, biete sich eine Zusammenarbeit geradezu an. Scharf: „Sie ist ja in der Vergangenheit schon gelebt worden, durch persönliche Freundschaften und Beziehungen. Wir als Verbände wollen sie jetzt systematisieren und strukturieren.“ Bokel, die unter anderem 2001 als Degenfechterin für den OFC Bonn die Weltmeisterschaft gewann, erinnerte sich: „Ich habe früher viel mit Oliver Strangfeld und anderen Fünfkämpfern trainiert.“
Termine sollen zusammen genutzt werden
Auf der operativen Ebene werden die Spordirektoren Wiedemann und Ressel in Abstimmung mit den Bundestrainern gemeinsame Kadermaßnahmen und -lehrgänge planen. In diesem Jahr soll es nur ein oder zwei Termine geben, um erste Erfahrungen zu sammeln.
Auch an nationalen Turnieren sollen die Sportler beider Disziplinen gemeinsam teilnehmen. Erster wesentlicher Schritt ist laut Scharf, „in der Jahresplanung Termine so zu legen, dass wir sie zusammen nutzen können“. Die Fünfkämpfer, macht Scharf klar, könnten von den Fechtern viel lernen. Mit Blick auf die überragende Bedeutung des Fechtens innerhalb der fünf Disziplinen sei das von großer Bedeutung.
Scharf: „Fechten macht im Fünfkampf den Unterschied aus. Wer da überragend ist, kämpft auch um die Medaillen mit.“ Andererseits können laut Bokel auch die Fechter profitieren. „Die Athletik spielt bei uns eine immer größere Rolle. Da können uns die Fünfkämpfer weiterhelfen“, erklärte sie. Und schließlich, so Scharf, hätten die Fünfkämpfer den einen oder anderen Athleten, „der die Spezialisten ärgern kann. Für sie ist es von Vorteil, wenn sie mal von einem anderen Typ Fechter gefordert werden, als nur von den täglichen Trainingspartnern“.
Die Kooperation soll bundesweit greifen. Scharf: „Wir wollen beispielsweise im Raum Berlin einen gemeinsamen starken Pool aufbauen, wo man mehrmals in der Woche die besten Leute zusammenführen kann. Das brauchen die Fechter, die dort keinen Stützpunkt mehr haben, und das brauchen die Fünfkämpfer, weil wir starke Fechtgegner benötigen.“