Finanzschwache Kölner Haie treten in Berlin an

Wie wird die Mannschaft auf die wirtschaftlichen Probleme des Klubs reagieren? Noch immer steht die Gefahr einer Insolvenz im Raum. Die Zukunft der Haie ist genauso offen wie viele Fragen.

Köln. (bra) Am Dienstagabend nehmen die Kölner Haie bei den Berliner Eisbären ihr schwieriges Restprogramm in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf.

Wie wird die Mannschaft auf die wirtschaftlichen Probleme des Klubs reagieren? Noch immer steht die Gefahr einer Insolvenz im Raum. Die Zukunft der Haie ist genauso offen wie viele Fragen.

Schweißt die Not das Team zusammen, oder ist sich jeder selbst der nächste? Es geht immerhin noch darum, in den verbleibenden acht Partien den zehnten Platz zu verteidigen, am vorletzten Spieltag der Vorrunde könnte es zu einem entscheidenden Duell mit den Iserlohn Roosters kommen.

Doch was ist, wenn der Klub bis dahin Insolvenz anmelden muss und den Antrag nicht rechtzeitig zurücknehmen kann? Die Haie wären dann disqualifiziert, alle Bemühungen wären für die Katz. Diese Faktoren werden in den Köpfen der Akteure herumschwirren, wenn sie beim Deutschen Meister antreten.

"Wir sind alle Profis und müssen jetzt unseren Teil dazu beitragen, dem KEC zu helfen?, sagt Verteidiger Andras Renz. "Das geht am besten mit Siegen und dem Erreichen der Play-offs. Wir werden durch die Spiele immerhin von den Problemen abgelenkt. Es geht jetzt in den verbleibenden acht Partien nicht nur um uns, sondern um den gesamten Klub und um Köln."

Wenn die aktuelle Finanzkrise überhaupt einen Vorteil hat, dann gewiss den Umstand, dass die "Auswärtsseuche" der vergangenen Wochen aus den Köpfen gewichen sein dürfte. Derlei Banalitäten rückten durch die drohende Insolvenz komplett in den Hintergrund. Kein leichter Job für Trainer Bill Stewart, sein frisch unterschriebener Zwei-Jahres-Vertrag als Trainer und Manager ist jetzt im Prinzip Makulatur und seine Spieler haben jede Menge Alibis für Niederlagen.

Renz glaubt, dass sich die Mannschaft von den Solidaritätsbekundungen der Öffentlichkeit anstecken lassen wird: "Jeden Tag liest man von überwältigenden Aktionen unserer Fans und auch der Oberbürgermeister steht hinter uns. Ich finde auch großartig, wie Thomas Eichin und die Geschäftsstelle rund um die Uhr kämpfen, um die Haie am Leben zu erhalten. Das stimmt mich optimistisch."

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