SpVgg. Burgbrohl Fortan in der Rolle des Davids

BURGBROHL · Ein großes Abenteuer ist für die SpVgg. Burgbrohl der Aufstieg in die Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Ein Schritt nach vorne für den Verein, der mit dem Aufstieg den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte. Aber auch ein Kampf von David gegen viele Goliaths. Denn anders als zu Rheinlandliga-Zeiten trifft die SpVgg. auf einen illustren Kreis renommierter Clubs. Diese heißen nun nicht mehr Morbach, Karbach oder Emmelshausen, sondern FK Pirmasens, SC 07 Idar-Oberstein, SC Hauenstein oder auch SV Röchling Völklingen.

 Der Kader der SpVgg. Burgbrohl (hinten v.l.): Marco Liersch, Lukas Groß, Ivan Bossauer, Tobias Wirtz, Marius Kröner, Norman Wermes; Mitte v.l.: Klaus Adams, Horst Merten, Dane Irmgartz, Matthias Hein, Dzenis Ramovic, Richard von Klass, Dennis Kalter (Co Trainer), Ralf Dünchel; vorne v.l.: Kevin Kostrewa, Stefan Krämer, Thomas Kloppe, Michael Berg, Damir Mrkalj, Lukas Püttmann.

Der Kader der SpVgg. Burgbrohl (hinten v.l.): Marco Liersch, Lukas Groß, Ivan Bossauer, Tobias Wirtz, Marius Kröner, Norman Wermes; Mitte v.l.: Klaus Adams, Horst Merten, Dane Irmgartz, Matthias Hein, Dzenis Ramovic, Richard von Klass, Dennis Kalter (Co Trainer), Ralf Dünchel; vorne v.l.: Kevin Kostrewa, Stefan Krämer, Thomas Kloppe, Michael Berg, Damir Mrkalj, Lukas Püttmann.

Foto: Martin Gausmann

Gleich zu Anfang kommt es für den Aufsteiger ganz dicke, denn mit dem Heimspiel gegen den SC Hauenstein (Samstag, 15.30 Uhr, Rasenplatz Burgbrohl) erwartet der Novize den ambitionierten Vorjahresdritten. Es folgen in den kommenden Wochen die Auftritte gegen Regionalliga-Absteiger SC Idar-Oberstein, Völklingen und die SG Betzdorf. Da sind dann auch gleich zu Anfang Vergleiche angebracht zwischen den Vereinen, zwischen den Etats und auch den Spielern. Denn nicht wenige Spieler sind Profis, auch wenn sie in der fünften Liga spielen, und nicht wenige Vereine haben Etats im höheren sechsstelligen Bereich.

Das alles trifft auf Burgbrohl selbstredend nicht zu. Und angesichts des Auftaktprogramms ist Trainer Klaus Adams derzeit alles andere als unbekümmert. Die viel beschworene Aufstiegseuphorie ist während der sehr durchwachsenen Vorbereitungsphase bereits verflogen und wegen der vielen Verletzten zahlreichen Sorgenfalten auf der Stirn von Adams gewichen.

Bei der Titelverteidigung des Rhodius Cups in der Vorwoche hatte Adams exakt zwölf Spieler zur Verfügung; mit Florian Stein verletzte sich zudem ein weiterer Aktiver. Ersatzkeeper Thomas Kloppe wurde gerade operiert; Richard von Klass, Normen Werres, Florian Stein, Lukas Püttmann, Tobias Wirz, Matin Zerwas, Lukas Groß und Ivan Bossauer sind verletzt oder angeschlagen. Wenigstens bei Stein, von Klass, Püttmann und Wermes besteht Hoffnung, dass sie den Saisonauftakt nicht verpassen.

Der 19 Mann starke Kader sollte eigentlich noch erweitert werden, allerdings traf Adams dabei auf Probleme. Da die Meisterschaft im Fußball-Verband Rheinland im Vorjahr extrem früh endete und die Meisterschaft im Nachbarland Nordrhein-Westfalen erst sehr spät, hatten die Neuzugänge aus dem Norden nur zwei Wochen Sommerpause, bevor sie in Burgbrohl wieder ins Training einsteigen mussten. "Dadurch haben wir erst sehr spät unseren Kader beieinander gehabt, außerdem nicht alle Spieler bekommen, die wir wollten", so Adams. Die Neuzugänge können sich aber dennoch durchaus sehen lassen. Marius Kroener (SV Roßbach/Verscheid), Marco Liersch (SG Bad Breisig), Lukas Püttmann (Viktoria Köln), Norman Wermes (SV Bergisch Gladbach) und Lars Bohm (SpVgg, Wirges) sind die neuen Spieler. Bis auf Liersch, der in der Abwehr der Bad Breisiger in der Vorsaison eine echte Bank war, haben alle anderen Spieler schon Oberliga-Erfahrung.

Auf der anderen Seite gab es vier - teilweise schmerzhafte - Abgänge. Sebastian Sonntag (Post SV Bamberg), Sebastian Lauermann (SG Baar Herresbach), Pavel Klos (SV Roßbach/Verscheid) und Tim Herschbach (SG 99 Andernach) wechselten das Trikot.

Adams selbst kann schon ganz gut einschätzen, was auf seine Mannschaft zukommen wird. Immerhin gelang ihm bereits zweimal mit Bad Breisig der Aufstieg in die Oberliga. Der jetzige Kader habe durchaus die Qualität, die Klasse zu halten, sagt Adams. "Von der taktischen Ausrichtung her bevorzugt der Coach Flexibilität. Je nach den zur Verfügung stehenden Spielern, dem Spielstand und dem Gegner hat der Coach mit dem 4 - 2 - 3 - 1, dem 4 -1 - 4 - 1 oder auch dem 4 - 4 - 2 drei Systeme einstudiert. Neu ist in diesem Jahr ein Co-Trainer. Dennis Kalter, im Vorjahr noch Spieler in Burgbrohl, wurde Adams zur Seite gestellt und soll helfen, den erweiterten Aufwand gegenüber der Rheinlandliga zu stemmen.

Und das ist auch bitter nötig, denn die Fahrtzeiten bei den Auswärtsspielen werden teils deutlich länger. So zum Beispiel, wenn es ins Saarland geht oder auch nach Pirmasens, was unmittelbar an der französischen Grenze liegt. "Da sind wir dann locker insgesamt zehn Stunden unterwegs für ein Auswärtsspiel", weiß Adams. So kommt es auch, dass man nur ein Spiel - halbwegs - als Derby bezeichnen kann. Das ist der Fall, wenn Burgbrohl gegen den SV Roßbach antritt, auch wenn beide Orte immerhin 50 Kilometer auseinander liegen.

Der Kader: Tor: Michael Berg, Thomas Kloppe. Abwehr: Dane Irmgartz, Richard von Klass, Kevin Kostrewa, Marius Kröner, Marco Liersch. Mittelfeld: Martin Zerwas, Tobias Wirtz, Matthias Hein, Florian Stein, Ivan Bossauer, Norman Wermes. Angriff: Stefan Krämer, Lukas Groß, Damir Mrkalj, Dzenis Ramovic, Lukas Püttmann, Lars Bohm.

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