Klassiker auf dem Nürburgring Frikadelli-Ferrari triumphiert beim 24-Stunden-Rennen

Nürburgring · Das Frikadelli-Team aus Barweiler hat sich beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring durchgesetzt. Auch ein zwischenzeitlicher Reifenschaden konnte den Ferrari nicht nachhaltig stoppen.

 Der Frikadelli-Ferrari im Streckenabschnitt Brünnchen vor vielen campenden Zuschauern.

Der Frikadelli-Ferrari im Streckenabschnitt Brünnchen vor vielen campenden Zuschauern.

Foto: Oliver Ermert

Riesenfreude bei Teamchef Klaus Abbelen und seinem Frikadelli-Team: Die Mannschaft aus Barweiler hat auf dem neuen Ferrari 296 GT3 mit den Piloten Earl Bamber, Nick Catsburg, David Pittard und Felipe Fernandez Laser ihren ersten Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gefeiert. Den zweiten Rang belegten Marco Wittmann, Sheldon van der Linde, Dries Vanthoor und Martin Maxime auf einem Rowe-BMW M4 GT3. Der letzte Podestplatz ging an den Bilstein-Mercedes, in dem sich Raffaele Marciello, Luca Stolz, Philip Ellis und Edoardo Mortara abwechselten.

Im Qualifying sorgten zunächst andere für Furore, allen voran Luca Ludwig auf dem Ferrari 296 GT3 des Teams Racing One. Der Alfterer drehte im dritten Qualifikationstraining die schnellste Runde. Im Top-Qualilfying – einer Art Einzelzeitfahren – schied die Truppe allerdings im ersten Teil aus. Gemäß Reglement kann ein Fahrer nicht beide Teile des Top-Qualifyings fahren. Racing One wollte Ludwig im zweiten Abschnitt einsetzen und vertraute für die erste Runde auf einen von Ludwigs Mitstreitern. Der ist allerdings reiner Amateur und schaffte es nicht, das Auto für den letzten Durchgang zu qualifizieren.

In der entscheidenden Runde des Top-Qualifyings sicherte sich Raffaele Marciello auf dem Bilstein-Mercedes die Pole-Position vor seinem Markenkollegen, dem Getspeed-Piloten Maro Engel. Der zweite Getspeed-Mercedes, den sich der Troisdorfer Fabian Schiller, Maximilian Götz und Adam Christodoulou teilten, startete von der zehnten Position. Der Frikadelli-Ferrari ging von der vierten Position ins Rennen, der später zweitplatzierte Rowe-BMW von Position 33.

Zeitverlust für Frikadelli-Ferrari hält sich in Grenzen

„Natürlich fühlt es sich gut an, auf der Pole-Position zu stehen, aber bei einem 24-Stunden-Rennen ist die Startposition nicht so wichtig“, erklärte Marciello nach seiner schnellsten Runde. Dies galt umso mehr, als in den vergangenen Jahren der Polesetter meistens nicht gewonnen hatte. Bereits in der dritten Runde verlor Marciello die Führung an Marco Mapelli im Abt-Lamborghini. Der fiel später nach einem Reifenschaden ebenso zurück wie der Frikadelli-Ferrari. Dieser erlitt ebenfalls einen Reifenschaden, allerdings in der Nähe der Box, sodass sich der Zeitverlust in Grenzen hielt.

 Das siegreiche Fahrerquartett des Frikadelli-Ferrari (v.l.): Earl Bamber, Felipe Fernandez Laser, Nick Catsburg und David Pittard.

Das siegreiche Fahrerquartett des Frikadelli-Ferrari (v.l.): Earl Bamber, Felipe Fernandez Laser, Nick Catsburg und David Pittard.

Foto: Oliver Ermert

Weniger Glück hatte Grello, der Manthey-Porsche im neongelbgrünen Design. „Ich denke, der Reifen ist beim Anbremsen zu Hohenrain geplatzt. Ich habe eingelenkt und dann ist das Heck ausgebrochen“, berichtete Kevin Estre nach einem Einschlag in die Streckenbegrenzung. Der Porsche konnte zunächst weiterfahren, wurde später aber aus Sicherheitsgründen aus dem Rennen genommen. Der zweite Getspeed-Mercedes musste nach einem Unfall später ebenfalls aufgeben.

Bilder vom 24-Stunden-Rennen am Nürburgring
62 Bilder

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Doppeltes Pech für das Audi-Team Scherer PHX (ehemals Phoenix): In der Nacht rutschten beide Scherer-Audi auf derselben Ölspur aus und mussten nach Einschlägen in die Streckenbegrenzung ihre Dienstfahrten beenden „Wir haben uns aus allem rausgehalten, hatten keinen Kontakt mit anderen Fahrzeugen“, erläuterte Marco Wittmann das Geheimnis einer erfolgreichen Aufholjagd, die den Rowe-BMW vom 33. Startplatz auf den zweiten Rang spülte. Der zweite Getspeed-Mercedes, in dem unter anderem Fabian Schiller am Steuer drehte, belegte am Ende den vierten Rang.

Der Veranstalter freute sich über eine große Zuschauerresonanz. Von Donnerstag bis Sonntag wurden 235.000 Zuschauer gezählt. Das entspricht dem Zuspruch aus Vor-Corona-Zeiten.

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