Nürburgring Früh trinken, spät bremsen

NÜRBURGRING · Strahlende Gesichter bei Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Patrick Huismann: Das Trio feierte auf dem Frikadelli-Porsche den ersten Saisonsieg und den 200. Porsche-Sieg in der seit 1977 ausgetragenen VLN-Langstreckenmeisterschaft.

 Jubiläumserfolg: Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Patrick Huismann (von links) holten den 200. Sieg für Porsche in der seit 1977 ausgetragenen Langstreckenmeisterschaft.

Jubiläumserfolg: Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Patrick Huismann (von links) holten den 200. Sieg für Porsche in der seit 1977 ausgetragenen Langstreckenmeisterschaft.

Foto: Ermert

Den zweiten Rang belegten "Gerwin" und Manuel Metzger auf einem Black- Falcon-Porsche. Der dritte Platz ging an Marc Hennerici und Christian Menzel, die sich einen Porsche des Teams Raceunion Teichmann teilten. Der Bonner Adam Osieka und Steve Jans kreuzten im Getspeed-Porsche als Fünfte die Ziellinie.

Von der Pole-Position gestartet, brachte Startfahrerin Sabine Schmitz den Frikadelli-Porsche zunächst in Führung, stand aber von Beginn an unter starkem Druck von Oliver Kainz am Steuer des Wochenspiegel-Porsche. Die erste Runde beendete sie mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,3 Sekunden noch als Führende, doch bereits nach dem zweiten Umlauf hatte Kainz die Nase vorn. Schmitz machte ihrem Konkurrenten keinen Stress, sondern ließ dessen Vorsprung sogar etwas anwachsen. In der vierten Runde drehte sich Kainz eingangs der Start-/Zielgerade und schied aus. Die Frikadellis hatten freie Fahrt.

Ein flotter Spruch des Teams, das von einem Kölsch-Brauerei gesponsert wird, lautet: "Früh trinken, spät bremsen." Doch nicht an diesem Nachmittag. "Wir wollten unbedingt den 200. Porsche Sieg holen. Sonst hätten wir richtig Gas gegeben", meinte Abbelen nach dem Rennen. Stattdessen ließ es die Truppe ruhig angehen, schließlich hatte sie erst bei dem 24-Stunden-Rennen vor einigen Wochen einen heftigen Abflug zu beklagen.

"An dem Auto war danach eigentlich alles kaputt. Das wieder zu richten, war eine Menge Arbeit", meinte Abbelen. Die Konkurrenz konnte die Frikadellis nicht gefährden, denn abgesehen von zwei mit Privatfahrern besetzten GT-3-Autos waren nur Fahrzeuge aus schwächeren Klassen unterwegs. Einen Adrenalin-Schub gab es 45 Minuten vor Schluss, als das Heck des Frikadelli-Porsche bei dem letzten planmäßigen Boxenstopp Feuer fing. "Beim Nachfüllen hat sich Öl am Motorblock entzündet", sagte Abbelen. "Danach litt das Fahrzeug vermutlich wegen des Löschschaums unter mangelnder Motorleistung."

Am Ende überquerte Schlussfahrer Abbelen die Ziellinie mit über 46 Sekunden Vorsprung. "Sollte der Motor wirklich hinüber sein, war das ein teurer Sieg", so Abbelen. "Vielleicht schenkt uns Porsche für den 200. Sieg ja ein neues Aggregat", meinte dagegen Sabine Schmitz.

Bei den Cup-Porsche ging es dagegen eng zu. "Wir sind die ganzen vier Stunden am Limit gefahren", erklärte der Drittplatzierte Marc Hennerici. Nicht ganz glücklich war Adam Osieka, der Seriensieger in der Porsche-Cup-Klasse des vergangenen Jahres. "Eigentlich wollten wir unsere Klasse gewinnen und auf dem Podest stehen. Unser Auto lief sehr gut. Wir haben aber in der Anfangsphase Zeit verloren und steckten im Verkehr fest." Der Bonner Horst Baumann, der einen Lexus pilotierte, belegte den 35. Gesamtrang und Platz drei in seiner Klasse. Der Porsche des Bad Honnefers Stein Tveten schied aus.

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