Funkel kennt auch vor Schalke keine Angst

Trotz zahlreicher Ausfälle bleibt der Trainer des 1. FC Köln Optimist: "Klos wird uns helfen, die Gegentorquote bei Null zu halten"

Köln. Trotz des Lehrgeldes, das Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln bei den zwei Niederlagen in Mönchengladbach und gegen Kaiserslautern zum Saisonstart zahlen musste, und der Hiobsbotschaft von Sebastian Schindzielorz'' Fußbruch, verfallen die Verantwortlichen vor dem schweren Auswärtsspiel "auf Schalke" (Sonntag, 17.30 Uhr) nicht in Panik.

"Die Anspannung ist bei jedem Bundesligaspiel groß. Aber ich appelliere bei allen Beteiligten um ein bisschen mehr Gelassenheit. Am Sonntag steht erst der dritte Spieltag auf dem Programm. Und da werden wir weder den Klassenerhalt feiern können, noch wird unser Abstieg besiegelt werden", mahnt Andreas Rettig zur Ruhe.

Und weil den Manager mit seinem Fußball-Lehrer so etwas wie eine Seelenverwandtschaft zu verbinden scheint, darf es niemanden verwundern, dass Friedhelm Funkel ins gleiche Horn stößt: "Niemand muss sich vor irgend etwas fürchten in der 1. Liga. Auch nicht vor Schalke. Wir fahren da hin, um zu punkten. Zumal uns Tomasz Klos bei den Königsblauen erstmals helfen wird, die Gegentorquote möglichst bei Null zu halten."

Auf den erst am Dienstag verpflichteten 42-fachen polnischen Nationalspieler hält Funkel große Stücke. Man dürfe zwar noch keine Wunderdinge von dem neuen Innenverteidiger erwarten, "weil er erst drei Tage hier ist. Trotzdem wird es ihm mit seiner Erfahrung leicht fallen, der Mannschaft zu helfen", hofft der Trainer, der an der bislang praktizierten Vierer-Abwehrkette festhalten will.

Schon aus praktischen Gründen steht eine Rückkehr zur "alten" Abwehrformation mit Libero und zwei Manndeckern nicht zur Debatte, weil Thomas Cichon nach seinem Muskelfaserriss zwar wieder mit der Mannschaft trainiert, "aber mindestens noch eine Woche braucht" (Funkel).

Cichon fehlt also ebenso wie Schindzielorz, der noch am Mittwoch nach dem Trainingsunfall operiert wurde und sechs bis acht Wochen pausieren muss. Trotzdem schließt Rettig eine weitere Neuverpflichtung kategorisch aus: "Auf dieser Position haben wir Alternativen wie Florian Kringe oder Andrew Sinkala."

Ausfallen werden auch Mustafa Dogan (Stauchung am rechten Sprunggelenk) sowie die gesperrten Moses Sichone (noch zwei Spiele) und Alexander Voigt (ein Spiel). Eigentlich sollte sich die Mannschaft, die in der mit 61 027 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllten Arena "Auf Schalke" eine Überraschung schaffen soll, bei dieser Konstellation von selbst aufstellen.

Doch Funkel lässt sich noch nicht in die Karten schauen: "Vielleicht überlege ich mir noch eine Überraschung." Die Diskussionen um ein angebliches Kompetenzgerangel zwischen Dirk Lottner und Andrej Voronin hält der Trainer für "an den Haaren herbeigezogen. Beide haben ihre Aufgaben und sind eminent wichtig für uns."

Eine Kompetenz hat Kapitän Lottner allerdings schon an den Ukrainer abgetreten: Er wird erst einmal keinen Elfmeter mehr schießen. Von seinen letzten vier Strafstößen fanden drei ihr Ziel nicht. "Ist doch klar, dass es bei solch einer Quote erst mal ein anderer versuchen soll", meint Funkel.

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