Fußball-Mittelrheinliga: Primus Hennef nur 1:1 gegen Hohkeppel Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit

BONN/RHEIN-SIEG-KREIS · Der Rückrundenauftakt der Fußball-Mittelrheinliga hätte für den FC Hennef 05 ärgerlicher nicht sein können. Denn die Elf von Trainer Sascha Glatzel sah im Heimspiel gegen den SV Eintracht Hohkeppel bis zur dramatischen und von Tumulten überschatteten Schlussphase wie der sichere Sieger aus. Am Ende mussten sich die Hausherren nach einer zehnminütigen Nachspielzeit jedoch mit einem 1:1 (1:0) begnügen.

Den Last-Minute-Ausgleich mussten Kanata Todate (schwarzes Trikot) und der FC Hennef gegen Hohkeppel hinnehmen.

Den Last-Minute-Ausgleich mussten Kanata Todate (schwarzes Trikot) und der FC Hennef gegen Hohkeppel hinnehmen.

Foto: Wolfgang Henry

Während der FC Blau-Weiß Friesdorf mit einem 1:0-Auswärtserfolg bei der Zweitvertretung des SC Fortuna Köln die Mission Klassenerhalt startete, unterlag der Siegburger SV 04 mit 1:4 beim SV Bergisch Gladbach und rutschte seinerseits auf einen Abstiegsrang – ein ernüchternder Einstand für den neuen Siegburger Coach Alexander Voigt.

FC Hennef 05 - Eintracht Hohkeppel 1:1 (1:0): Es lief die neunte Minute der Nachspielzeit, als FCH-Keeper Martin Michel aus seinem Kasten lief und als letzter Mann außerhalb seines Strafraums ein fatales Foul beging. Der Schiedsrichter zeigte Michel glatt „Rot“. Gästekapitän Manuel Glowacz setzte den fälligen Freistoß kurz darauf aus 16 Metern in die Hennefer Maschen zum 1:1-Endstand. Die lange Nachspielzeit gründete sich auf eine offensichtlich schwere Kopfverletzung des Eintracht-Torstehers Jiseok Park, der ausgewechselt werden musste. Für ihn ging der ehemalige Spieler des Bonner SC, Nils Teixeira, als Feldspieler zwischen die Pfosten, da das Auswechselkontingent erschöpft war.

„Ärgerlich, zumal der Schiedsrichterassistent vor Michels Vergehen meiner Meinung nach eine Abseitsposition anzeigte“, zürnte Dirk Hager, der Sportliche Leiter der Hausherren. Das Remis war aber nicht nur ärgerlich, sondern vor allem unnötig. Denn die Hennefer knüpften leistungsmäßig dort an, wo sie am Ende der Hinrunde aufgehört hatten. Mit schnellem Spiel nach vorn, konsequent in der Defensive und äußerst diszipliniert setzte die Glatzel-Elf den Gast von Beginn an unter Druck.

Nach zwei Minuten zappelte das Spielgerät bereits im Netz der Gäste, doch Kanata Todate stand im Abseits. Drei Minuten später unterlief Cenk Durgun ein strafbares Handspiel, doch Tarik Dogan schoss den fälligen Elfmeter zu unplatziert, sodass Park das Leder parieren konnte. Hennef ließ sich jedoch davon nicht beirren und drängte weiter auf die Führung. Diese gelang Louis Klapperich im Nachsetzen, als Gästeschlussmann Park einen von Sakae Iohara getretenen Freistoß nach vorn abklatschen ließ (23.). 

Nach dem Seitenwechsel versäumte es der FCH nachzulegen. So bei einer aussichtsreichen Doppelchance durch Klapperich und Burak Mus (49.). Tarik Dogan (56.) sowie erneut Klapperich (67./82.) hatten die Entscheidung auf dem Fuß. Von Hohkeppel indes war offensiv wenig zu sehen – bis Glowacz praktisch in letzter Sekunde doch noch traf.

FC Hennef 05: Michel, Ramirez, Mus (90.+5. Ohno), Iohara, Todate (84. Schmidt), Okoroafor, Fujiwara (90. El Morabiti), Akalp, Dogan, Klapperich (90.+8. Blönigen), Siregar (90.+4. Viehweger).

SC Fortuna Köln II - FC BW Friesdorf 0:1 (0:0): Die Erleichterung der Gäste war groß, als Joker Sami Akremi auf Zuspiel von Merschad Kardan zehn Minuten vor Spielschluss den Siegtreffer erzielte. Am Ende war es ein keineswegs unverdienter Erfolg, selbst wenn Friesdorf annähernd 75 Minuten in Überzahl spielte, nachdem der Kölner Younes Derbaly gegen Ibish Ibishi die Notbremse gezogen hatte (16.). „Die Überzahl hat uns mehr geschadet als genutzt“, meinte FC-Trainer Thomas Huhn.

Erst nach dem Seitenwechsel zeigten die Gäste gefährliche Aktionen. So scheiterten Zakaria Harrach und Ibishi (50./53.) in aussichtsreicher Position. Nach einem Vierfachwechsel neigte sich die Waage allmählich Richtung Blau-Weiß, auch wenn die Fortunen versuchten, selbst Druck aufzubauen. Nachdem Neuzugang Mohamed Dahas und Kardan zwei Großchancen liegen gelassen hatten, brachte Akremi mit seinem Treffer den Dreier unter Dach und Fach.

FC BW Friesdorf: Litschel, Manchev, Djemail, Harrach (57. Yamamoto), Ibishi (57. Kardan), Zerrouk, Vatovci, Bosbach (57. Dahas), Kemadjou (57. Akremi), Bringer (73. Ngom), Heiko.

SV Bergisch Gladbach 09 - Siegburger SV 04 4:1 (2:0): Dass der Pflichtspieleinstand von Siegburgs neuem Coach Alexander Voigt unter keinem guten Stern stand, wurde bereits nach 20 Minuten deutlich. Denn zu diesem Zeitpunkt führten die Hausherren nach zwei Treffern von Metin Kizil (8./20.) mit 2:0. Voigt reagierte und wechselte bereits nach 36 Minuten zweimal, doch die erhoffte Wirkung blieb zunächst aus. Im Gegenteil: Kizil stillte seinen Torhunger in Durchgang zwei mit dem dritten Treffer (56.). Zwar verkürzte 04-Neuzugang Sven Brand auf 1:3 (70.), doch Claudio Heider stellte nur zwei Minuten darauf den alten Abstand wieder her. Auch ein Platzverweis für die Hausherren (75.) ließ die Kreisstädter nicht mehr zurück ins Spiel kommen.

SSV: Vogel, Nakanishi (46. Klug), Isecke, Brand, Strobl (36. Jo), Kinoshita, Suleiman, Stephan (46. Koyuncu), Wybierek (67. Kouekem), Maloku (36. Kisekka), Hasal.

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