Diesmal kommt er wohl nicht umhin, sie anzunehmen. Denn es gibt nicht viel, was dafür spricht, dass dem Aufsteiger im Apollinarisstadion eine Überraschung gelingen könnte. Der letzte Punktgewinn gelang den Ostwestfälinnen vor fast einem halben Jahr beim Titelkandidaten 1. FFC Frankfurt.

Dann war es der SC 07, der Gütersloh in souveräner Manier die erste Heimniederlage (2:0) beibrachte. Hatte der FSV mit sieben Punkten aus vier Spielen bis dahin einen beachtlichen Start in seine erste Bundesligasaison hingelegt, hagelte es anschließend zehn Niederlagen in Folge. Dabei entpuppte sich insbesondere die Defensive als Sorgenkind. Immerhin kassiert das Team von Trainer Markus Graskamper im Schnitt 3,5 Gegentore pro Spiel.

In der Winterpause hat der Aufsteiger deshalb reagiert und sich mit der Schweizer Nationalspielerin Lara Keller (SC Kriens) und der vom norwegischen Zweitligisten Medkila IL gekommenen österreichischen Internationalen Marion Gröbner verstärkt. Bereits während der Hinrunde hatte man sich die Dienste von Laura Giuliani gesichert. Die Torfrau der italienischen U 20-Nationalmannschaft musste jedoch nach vier Einsätzen wieder der etatmäßigen Nummer eins, Tessa Rinkes, weichen.

Unterschätzen wird der SC 07 den nächsten Gegner allerdings nicht. "Gütersloh wird uns am Sonntag alles abverlangen", ist sich Colin Bell sicher. Dass der Tabellenvorletzte die drei Punkte keinesfalls kampflos in Bad Neuenahr lassen wird, macht ein Blick auf die Internetseite deutlich.

"Verloren verboten" ist dort zu lesen. Tatsächlich braucht der FSV Gütersloh jeden Punkt, will der Club den Rückstand von derzeit sieben Punkten auf einen Nicht-Abstiegsplatz noch wettmachen. Der SC 07 jedoch will mit aller Macht die drei Zähler. "Je eher wir die 20 Punkte und damit den Klassenerhalt gesichert haben, desto früher können wir die neue Saison planen", betont Bell. Bis auf die gelbgesperrte Antonia Hornberg wird der Trainer am Sonntag derselben Elf vertrauen können, die zuletzt Jena mit 4:1 geschlagen hat.