"Glück, harte Arbeit und die richtige Einstellung"

Spielertrainerin des Damen Basketballbundesligisten BG Rentrop Anna Stammberger über ihre Lebensphilosophie, über das Glücksgefühl, das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft erreicht zu haben

Bonn. Die Basketballerinnen der BG Rentrop Bonn feiern mit dem Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Mit Spielertrainerin Anna Stammberger, die in sechs Jahren das Team von der Regionalliga bis jetzt ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft führte, sprach Udo Hölker.

General-Anzeiger (GA): Sie sind als Außenseiter in die Saison gestartet und wurden dann von Spiel zu Spiel stärker. Woran lag das?

Anna Stammberger: Janice King und Gabi Mrohs-Czerkawski kamen erst spät zum Team. Mit der Verpflichtung dieser beiden Spielerinnen haben wir Glück gehabt. Aber wir haben auch und in erster Linie im Training gut und hart gearbeitet und hatten die richtige Einstellung. Wenn Arbeit und Einstellung stimmen, dann hat man auch oft Glück. Das ist meine Lebensphilosophie.

GA: Wie geht es nun bei der BG Rentrop in der kommenden Saison weiter?

Stammberger: Die Vizemeisterschaft ist sicher gut für das Ansehen unseres Vereins. Das wird uns vielleicht die Gespräche mit der einen oder anderen Spielerin im Hinblick auf die kommende Spielzeit erleichtern. Und vielleicht gilt das auch bei neuen Sponsoren.

GA: Was wird sich personell in der Mannschaft tun?

Stammberger: Irina Minch und Gabi Mrohs-Czerkawski werden, ebenso wie unsere talentierte Spielmacherin Maike Westphal, auch in der kommenden Saison in Bonn spielen. Die Entscheidung, ob auch ich weiter aktiv sein werde oder an der Seitenlinie coache, fällt erst, wenn der gesamte Kader steht. Dann entscheide ich, ob ich der Mannschaft besser als Coach oder als Spielertrainerin helfen kann. Andrea Deutschova wird den Verein wechseln, und auch Sarah Bamberg verlässt aus Studiengründen Bonn. Mit allen anderen Spielerinnen wird derzeit noch gesprochen.

GA: Auf welchen Positionen will sich die BG verstärken?

Stammberger: Die Mannschaft muss insgesamt tiefer, die Bank also ausgeglichener werden. In erster Linie benötigen wir natürlich eine große Centerspielerin, da wir über den gesamten Saisonverlauf betrachtet in der Reboundstatistik nur einen Platz im unteren Mittelfeld belegt haben.

GA: Seit weit über zehn Jahren spielen Sie in der 1. Basketball-Bundesliga, gut zehn Jahre sind Irina Minch und Gabi Mrohs-Czerkawski in Deutschland aktiv. Aber noch nie stand jemand von Ihnen in den Finalspielen um die Deutsche Meisterschaft...

Stammberger: Für uns war es natürlich ein ganz besonderer Moment, als uns erstmals die Silbermedaille umgehängt wurde. Die jungen Spielerinnen in unserem Team haben die Bedeutung dieses Erfolgs vielleicht noch gar nicht richtig verstanden.

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