Qualifikation für das 24-Stunden-Rennen "Grüne Hölle" einmal anders

NÜRBURGRING · Dominik Bauman, Claudia Hürtgen, Jens Klingmann und DTM-Pilot Martin Tomczyk gewannen auf einem Schubert-BMW das 24h-Qualifikationsrennen auf dem Nürburgring.

Ungewohntes Bild: Nach dem tödlichen Unfall vor zwei Wochen wurden auf dem Nürburgring Tempolimits eingeführt. FOTOS: OLIVER ERMERT

Ungewohntes Bild: Nach dem tödlichen Unfall vor zwei Wochen wurden auf dem Nürburgring Tempolimits eingeführt. FOTOS: OLIVER ERMERT

Den zweiten Rang belegten Christoph Breuer, Matteo Cairoli und Sven Bender auf einem Manthey-Porsche. Der letzte Podestplatz ging an "Gerwin", Manuel Metzger, Philipp Eng und Hannes Plesse auf einem Black-Falcon-Porsche. Das Haribo-Team kam nicht ins Ziel, das Zakspeed-Team um den Bonner Luca Ludwig nicht einmal bis zum Start.

Das erste Rennen auf der Nordschleife nach dem tödlichen Unfall beim VLN-Auftaktrennen vor zwei Wochen stand im Zeichen der Sicherheit. Die Leistung der Spitzenfahrzeuge wurde um fünf Prozent reduziert und auf der Rennstrecke wurden - erstmalig in der Geschichte des Motorsports - Tempolimits eingeführt. Im Bereich Hocheichen/ Quiddelbacher Höhe bis Schwedenkreuz durfte nicht schneller als 200 km/h und auf der Döttinger Höhe nicht schneller als 250 km/h gerast werden. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse wurde gar auf 30 km/h reduziert. Fahrzeuge, die zu laut waren, wurden konsequent in die Boxen beordert. "Grüne Hölle" einmal anders.

"Mit der Leistungsreduzierung und den Tempolimits werden wir die Rundenzeiten im Vergleich zum letzten Jahr um ca. 20 Sekunden senken", erklärte Rennleiter Walter Hornung vor dem ersten Training. Tatsächlich wurden es nur fünf Sekunden. Der Betzdorfer Uwe Alzen gab im Cockpit des Haribo-Porsche schon im ersten Qualifying beherzt Gas. Seine Zeit von 8:25,283 Minuten sollte während des gesamten Wochenendes nicht mehr unterboten werden.

Im zweiten Qualifying am Sonntagmorgen gelang Sebastian Asch im Zakspeed-Mercedes die zweitschnellste Zeit. Wegen eines technischen Problems, das kurzfristig nicht zu lösen war, musste die Truppe aus Niederzissen noch vor dem Start einpacken. Für die Goldbären war damit der Weg frei. "Wir hatten einen Superstart. Während die anderen sich mit Positionskämpfen gegenseitig aufgehalten haben, konnten wir ungestört davonfahren. Im ersten Turn hatten wir auch weichere Reifen. Das war der Schlüssel zum Erfolg", freute sich Startfahrer Alzen.

Der Betzdorfer fuhr in der Startphase 40 Sekunden Vorsprung heraus und drehte selbstredend auch die schnellste Rennrunde. Doch er hatte sich zu früh gefreut. Wenige Minuten vor Rennende rollte der Haribo-Mercedes im Karussell mit einem Schaden an der Vorderachse aus. Nach dem Malheur der Bonner war der Weg frei für das Schubert-Team. Für Haribo und Zakspeed hat sich das Wochenende dennoch gelohnt. Aufgrund ihrer Leistungen im Training haben sich beide Teams für das Einzelzeitfahren des 24h-Rennens qualifiziert.

Glücklos verlief das Wochenende für Sabine Podzus, die auf einem Audi TTS gestartet war und ebenfalls ausfiel. Die Amazone aus Alfter haderte zudem mit den Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. "Im Training bin ich in der Boxengasse mit 41 km/h geblitzt worden. Auf der Döttinger Höhe bin ich vom Gas gegangen, als der Tacho 250 km/h anzeigte. Hinterher hat die Datenauswertung ergeben, dass ich tatsächlich nur 245 km/h schnell war."

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