Eishockey-Bundesliga Haie erleiden Schlappe im letzten Heimspiel des Jahres

Köln · Chance verpasst: Anstatt den Abstand im letzten Heimspiel des Jahres auf Platz sieben zu verkürzen, erlitten die Kölner Haie eine bittere 0:3-Niederlage gegen die Wolfsburg Grizzlys.

 Sebastian Uvira und Steve Pinizzotto von den Haien. (Archiv)

Sebastian Uvira und Steve Pinizzotto von den Haien. (Archiv)

Foto: dpa

Zwei unachtsame Momente hinten und keine Durchschlagskraft vorne: So einfach wie deprimierend lässt sich der weihnachtliche Auftritt der Kölner Haie am Mittwochabend beim bitteren 0:3 (0:2, 0:0, 0:1) gegen die Wolfsburg Grizzlys zusammenfassen. Nach zwei Siegen und sechs Punkten vor den Festtagen mussten sich die KEC-Fans im letzten Heimspiel des Jahres 2018 enttäuscht und ohne die erhofften Geschenke auf den Heimweg machen. „Wer keine Tore schießt, hat Schwierigkeiten ins Spiel zu finden. Wir hatten zu wenig Schüsse, zu wenig Spieler vor dem Tor und waren nicht aggressiv genug“, analysierte Haie-Stürmer Freddy Tiffels.

Nach den Ergebnissen vom Nachmittag hatte sich den Haien am zweiten Weihnachtsfeiertag eigentlich die Chance geboten, in der Tabelle den Abstand auf Tabellenplatz sieben auszubauen und den Anschluss an die Top Vier zu wahren. Gleichzeitig war das weiter stark ersatzgeschwächte Team von Trainer Peter Draisaitl, der sich wenigstens über das Comeback von Verteidiger Alexander Sulzer freuen konnte, aber auch gewarnt. Die Grizzlys befinden sich unter ihrem neuen Coach Hans Kossmann im Aufwind und schickten am Sonntag Straubing mit einem 1:6 im Gepäck zurück in Richtung ihrer bayerischen Heimat. Vom vorletzten Rang der Wolfsburger im DEL-Ranking sollten sich die Kölner jedenfalls nicht blenden lassen.

Wolfsburger nahmen das Spiel früh in die Hand

Warum die Niedersachsen deutlich höher als Platz 13 einzustufen sind, wurde den 10.086 Zuschauern in der Lanxess Arena recht schnell vor Augen geführt. Während die Haie Anlaufschwierigkeiten nach zweieinhalb Tagen Weihnachtsfest offenbarten, zeigten sich die Gäste gleich ehrgeizig. Nachdem sie eine erste Unterzahl problemlos überstanden hatten, nahmen die Grizzlys das Heft in die Hand und gingen in Führung. Bei einem Schuss von Alexander Karachun behinderten sich KEC-Goalie Gustaf Wesslau und Verteidiger Adam Madaisky so unglücklich, dass Brent Aubin die Scheibe direkt vor der Torlinie zum Einschieben vorfand (9.).

Es dauerte gute fünf Minuten, bis die Kölner reagierten. Nach einer ersten Möglichkeit von Ben Hanowski (14.) hatten Luca Dumont und Alexander Oblinger (14.) innerhalb von zehn Sekunden zweimal den Ausgleich auf dem Schläger. Mit einer Bankstrafe beraubten sich die Hausherren dieser ersten guten Druckphase dann aber. Und es kam noch schlimmer: Nach einem Scheibenverlust von Freddy Tiffels durfte Petr Pohl auf und davon laufen. Im Eins-gegen-Eins Sieger überwand der Tscheche Wesslau mit der Rückhand (19.).

Haie scheitern an Grizzly-Goalie David Leggio

Das 0:2 zur ersten Pause tat weh, denn die Haie hatten zwar nicht gut gespielt, sie waren auch aber nicht zwei Tore schlechter als die Wolfsburger. Außerdem spielte das Ergebnis den Grizzlys in die Karten, denn gerade defensiv hatten sie sich in den jüngsten Partien stabilisiert. So taten sich die Kölner im zweiten Drittel auch schwer, zum ersten Mal auf die Anzeige des Videowürfels zu kommen. Kai Hospelt (23.), Colby Genoway (25.), Freddy Tiffels (26.), Jason Akeson (32.) und Hanowski (36.) zeichneten zwar für ein klares Chancenplus des KEC verantwortlich, scheiterten aber entweder an Grizzly-Goalie David Leggio oder zielten vorbei. Weil die Niedersachsen zudem der Strafbank fernbleiben konnten, stand bei den Haien auch nach 40 Minuten offensiv die Null.

Der Tabellenfünfte brauchte ein Tor, um noch einmal Kräfte bei sich und Euphorie auf den Rängen freisetzen zu können. Die Kölner taten sich aber schwer, weil ihnen das Tempo fehlte und es im Zusammenspiel ziemlich hakte. Die defensiv disziplinierten und nur schwer auszuhebelnden Wolfsburger hatten keine großen Probleme ihre Führung zu verteidigen und lauerten wie Aubin (44.) auf die Gelegenheit für den entscheidenden dritten Treffer. Die Haie benötigten dagegen fast neun Minuten, um durch Felix Schütz einen ersten Abschluss zu kreieren (49.).

Dann lief den Gastgebern die Zeit davon. Hätte Akeson ins Tor und nicht die Latte getroffen (56.), hätten die Kölner das Momentum auf ihre Seite ziehen können. So aber blieben die Kölner Bemühungen ohne Ertrag. Peter Draisaitls letzte Patrone, Gustaf Wesslau 2:18 Minuten vor dem Ende zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen, entschärfte Spencer Machacek nach 28 Sekunden mit dem 3:0 ins leere Haie-Gehäuse.

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